Börne-Preis an Autor Ransmayr verliehen
In seinem Amtssitz auf Schloss Bellevue hat gestern der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Ludwig-Börne-Preis 2020 an den in Wels geborenen Schriftsteller Christoph Ransmayr verliehen.
"Sie nehmen uns gefangen – und entlassen uns dann als neu und anders Sehende", sagte Steinmeier über den 67-Jährigen, den er selbst als Preisrichter ausgewählt hatte. Wie im Regelwerk festgelegt, entscheidet über die Vergabe ein vom Vorstand der Stiftung benannter Preisrichter.
"Genaue Weltbeobachtung"
Ransmayr wuchs in Roitham auf, lebte lange in Irland und wohnt nun in Wien. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung erinnert an den jüdischen Schriftsteller Ludwig Börne (1786–1837) und ehrt alljährlich deutschsprachige Autoren und Autorinnen. Bisher wurden unter anderem Hans-Magnus Enzensberger, Marcel Reich-Ranicki und zuletzt Eva Menasse ausgezeichnet. Die jetzige Preisverleihung wurde pandemiebedingt vom Mai 2020 verschoben.
"Die Reden und Reportagen Ransmayrs zeichnen sich durch genaue Weltbeobachtung und tiefe Menschlichkeit aus. In Zeiten geprägt von Uneinigkeit und Abgrenzungen, hält er auf emphatisch-aufklärerische Weise das Einende hoch", hatte Steinmeier seine Entscheidung begründet.
Ransmayr, einer der bedeutendsten und besten Schriftsteller der Gegenwart, wenn nicht der Beste.
Gratuliere!