"Blick ins Kastl": Sonntags-"Tatort" (ARD, 20.15 Uhr) lädt in den Züricher Zoo
Ein menschliches Affentheater um die Gier hält die Ermittlerinnen Ott (Carol Schuster) und Grandjean (Anna Pieri Zuercher) im Affentempo auf Trab.
In einer Vollmondnacht wird der Züricher Zoo zum „Tatort“ (gestern, ARD), das erste – und nicht das einzige – Mordopfer ist ein Schimpanse. Ein Fall für die Kripo? „Wir sind hier nicht Vier Pfoten“, erteilt die Staatsanwältin Menschenrechten für Menschenaffen eine Absage, was Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) anders sieht.
Mit Kollegin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) hastet sie restlos übermüdet durch diesen irrlichternden Fall, der wie in fahles Mondlicht getaucht wirkt. Die Grenzen zwischen ernst und überzeichnet, real und surreal verschwimmen reizvoll.
Umso greller leuchtet das Tatmotiv: „Gier hat alles ausgelöst“, erkennt Ott. Selbst eine Kommissarin ist vor der Versuchung nicht gefeit. Es geht um Geldwäsche, in die jene involviert sind, die sich am auffälligsten in nachhaltige Unschuld hüllen und Spendengelder für den neuen „Kongo-Affenwald“ im Zoo lukrieren. Dessen Bewohner sind nicht gemeint, wenn es – untermalt vom Soundtrack leiser Affenschreie – heißt: „Eingesperrte gierige Affen, so sind wir Menschen.“