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Zwei Musical-Stars verlassen Linz

Von Lukas Luger, 20. Juni 2018, 00:04 Uhr
Verlockende Angebote Liebling des Publikums
Rob Pelzer in der Musiktheater-Produktion von „Les Misérables“ im September 2014 Bild: APA

Mit Rob Pelzer und Peter Lewys Preston verliert das Musical-Ensemble des Landestheaters zwei Stützen. Über ihre Zeit in Linz und ihre Pläne für die Zukunft sprachen die beiden Darsteller mit den OÖN.

Rob Pelzer: Liebling des Publikums

Er ist das Aushängeschild des Musical-Ensembles am Landestheater. Als Womanizer Robert glänzte er in "Company", ebenso als leichenfleddernder Halsabschneider Monsieur Thénardier in "Les Misérables" oder als Otto Kringelein in "Grand Hotel". Für seine Rolle des Passepartout in der Uraufführung von "In 80 Tagen um die Welt" gewann er den Deutschen Musicaltheaterpreis, die Linzer ehrten ihn vergangenes Jahr mit der Richard-Tauber-Medaille. Nach sechs Jahren verlässt der in den Niederlanden geborene Publikumsliebling Rob Pelzer seine zweite Heimat.

"Aus Linz wegzugehen fällt mir wahnsinnig schwer. Insbesondere mit meinen Kollegen bin ich sehr eng verbunden. Dieser Abschied ist mir quasi ,passiert‘. Es kamen Angebote herein, die ich nicht ablehnen konnte", sagt Pelzer im OÖN-Gespräch. Am 3. Juli steht er in "Betty Blue Eyes" zum letzten Mal auf der Bühne des Musiktheaters. Ab Oktober spielt der 46-Jährige dann am Staatstheater Nürnberg die Hauptrolle im Musical "Catch Me If You Can". Überdies wird Pelzer als Krankenhausgeist in "Ghost" am Hamburger Operettenhaus zu erleben sein.

Für Pelzer ist es sowohl ein mutiger Schritt in die Freiheit als auch gleichzeitig in die Ungewissheit. Aber einer, den er unbedingt wagen wollte. Der Grund: "Die Kombination aus guten Rollen, innovativen Regisseuren, tollen Kollegen, großen Häusern – so oft flattern einem derartige Offerte ja nicht ins Haus. Das ist etwas Geiles!"

Von den 22 Produktionen in Linz, in denen das Gründungsmitglied des im Dezember 2012 ins Leben gerufenen Musical-Ensembles zu sehen war, will Pelzer keine explizit hervorheben. Nur so viel: "Ich denke sehr gerne zurück an ,Baby Talk‘, das ich mit Daniela Dett in der Blackbox gemacht habe. Auch ,Showboat‘ war eine sehr gelungene Produktion, ebenso die Stephen-Sondheim-Stücke ,Into The Woods‘ und ,Assassins‘."

Linz "als Gesamtpaket" sei zweifellos der bisherige Höhepunkt seiner Karriere, so Pelzer, der mit Kollegin Ariana Schirasi-Fard in einer Wohngemeinschaft lebt. Die Vielfältigkeit der bis zu sechs Rollen pro Jahr und die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Dinge auszuprobieren, machten den Musical-Standort – in Kombination mit dem Neubau Musiktheater – so speziell. Pelzer: "Linz ist in dieser Hinsicht absolut einzigartig! Als Künstler fühlen sich sechs Jahre in Linz gar nicht wie sechs Jahre am gleichen Ort an."

Eine Rückkehr schließt Pelzer daher keinesfalls aus. Im Gegenteil. Erste Gespräche mit Musical-Chef Matthias Davids über ein potenzielles Linz-Comeback des Publikumsfavoriten laufen bereits.
 

Peter Lewys Preston: Der verhinderte Liebhaber

„Das Nomadenleben habe ich nicht vermisst. Ich bin kein Wandervogel. Es war wirklich ein schöner Luxus, fest an einem Haus engagiert zu sein.“ Trotzdem, nach zwei Jahren in Linz zieht es Peter Lewys Preston jetzt doch weiter. Und zwar zurück nach München, wo der 27-Jährige bereits sechs Jahre gelebt und am Prinzregententheater gearbeitet hatte. Dort, in der bayerischen Hauptstadt, will sich das deutsche Multitalent mit amerikanischen Wurzeln seinen großen Traum von einer Kino- und Fernsehkarriere erfüllen.

„Anfang des Jahres kam eine Anfrage für die Hauptrolle in einem großen Spielfilm herein. Mit einem Fest-Engagement ließ sich das aber zeitlich leider nicht verbinden“, so Preston im OÖN-Gespräch. Dies war der Zeitpunkt, an dem er wusste, dass es Zeit für einen Ortswechsel ist. „Es tut weh, Linz aufzugeben, die Wehmut ist groß.“ München sei für ihn allerdings der ideale Standort, um den Schritt in die Leinwand-Welt zu wagen.

"Träume sind ein Antrieb"
Peter Lewys Preston als Rachmaninoff in „Préludes“ Bild: Weihbold

Eine Landestheater-Rolle, die Preston nach eigenem Bekunden niemals vergessen wird, ist jene des Rachmaninoff in der europäischen Erstaufführung von Dave Malloys „Prèludes“ im Jänner 2017. Darin gab er den an einer schweren Schaffenskrise laborierenden russischen Komponisten. „Eine Hassliebe“ sei die „äußerst fordernde und anspruchsvolle“ Rolle gewesen. Preston: „Eigentlich war ich für das Stück gar nicht vorgesehen.

Ich fragte unverbindlich an, ob es nicht toll wäre, wenn der Darsteller des Rachmaninoff auch selbst Klavier spielen würde. Und wie es der Zufall so wollte, konnte ich sogar Klavier spielen!“ Die Zusage der musikalischen Leitung hatte Preston relativ flott, die sechsmonatige Vorbereitung brachte ihn aber bis an die Grenzen: „Von einfachen Préludes bis hin zu richtigen Klavierkonzerten war im Score wirklich alles drinnen. Ich habe mich reingehängt, wie ich mich noch nie zuvor reingehängt habe. Damit ich nicht verzweifelt aufgab, musste man mir richtig in den Arsch treten!“

Neben seiner Bühnentätigkeit ist Peter Lewys Preston auch als Sänger aktiv. 2015 veröffentlichte er mit „Reaching For Heaven“ ein Solo-Album voller selbstgeschriebener Pop-Nummern. Bevor er sich an die Arbeit für eine Nachfolge-Platte macht, will sich der 27-Jährige aber noch einen großen Traum erfüllen, am liebsten in einer Kino-Produktion. Preston zwinkernd: „Ich möchte endlich einen jugendlichen Liebhaber spielen. Komischerweise wollte man mich in Linz aber nie als solchen besetzen. Dabei dachte ich, sie hätten mich gerade deswegen engagiert – und natürlich wegen meiner Frisur!“
 

Die Neuzugänge

Insgesamt 600 Musical-Darsteller sangen bei den Auditions vor, aber nur drei davon ereilte später auch der Ruf von Musical-Chef Matthias Davids:

  • Myrthes Monteiro: Die gebürtige Brasilianerin steht derzeit in Hamburg noch als Jasmin in „Aladdin“ auf der Bühne. Ihre erste Rolle in Linz ist die Hauptrolle der Lise in „Ein Amerikaner in Paris“ (Premiere: 25.11.). Die 32-Jährige ersetzt Ruth Fuchs.
  • Carsten Lepper: Der 42-jährige Deutsche ist ein erfahrener Sänger. Am Raimundtheater wirkte er bei der Uraufführung von „Rebecca“ mit. In Linz debütiert er als Valentine in „Lazarus“.
  • Christof Messner: Ebenfalls im Bowie-Musical „Lazarus“ – und zwar als Zach und Ben – wird der 32-jährige Südtiroler Linz-Premiere feiern. Fans kennen den Bozener von Gastspielen in Gmunden, wo er u.a. in „Der geheime Garten“ mitspielte.
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1  Kommentar
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Rufi (4.739 Kommentare)
am 20.06.2018 08:28

Fest la vie! Alles Gute! Vielleicht sieht man sich wieder.

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