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Wenn Mensch Technik trifft

Von Karin Schütze, 04. Juli 2015, 00:04 Uhr
Klaus Obermaier
„Was mich interessiert, ist: Wie kommuniziere ich als Mensch mit diesen neuen virtuellen Technologien?“ Klaus Obermaier, Komponist, Medienkünstler, Choreograf aus Linz Bild: privat

Der Linzer Klaus Obermaier flog gestern nach Shanghai, wo seine interaktive Installation "Le sacre du printemps" aufgeführt wird.

Das obige Foto kommt Ihnen bekannt vor? Dann waren vermutlich auch Sie einer der 10.000 Besucher der Klassischen Klangwolke 2006 in Linz, für die Klaus Obermaier Strawinskys "Le sacre du printemps" visualisiert mit einer Tänzerin zum 3D-Erlebnis werden ließ. Gestern trat der Linzer Medienkünstler, Komponist und Choreograf (60) die Reise nach Shanghai an, wo seine Kooperationsarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab am 7. und 8. Juli mit dem Shanghai Symphony Orchestra aufgeführt wird.

"Wir haben damals die 3D-Inhalte in den Donaupark projiziert. Es war eigentlich eine visualisierte Klangwolke, was ziemlich Furore gemacht hat", erinnert er sich im OÖN-Gespräch an 2006.

Die Arbeit, die Reales und Virtuelles vereint, ist bezeichnend für seine interaktiven Installationen. "Es ist für mich immer ganz wichtig, dass ein echter, lebendiger Mensch auf der Bühne ist. Was mich interessiert, ist: Wie kommuniziere ich als Mensch mit diesen neuen virtuellen Technologien?"

In "Le sacre du printemps" erlebte das Publikum Momente ungeahnter Intimität: "Normalerweise sitzt man ganz schön weit weg, man sieht die Tänzerin echt, aber klein. Mit diesen 3D-Kameras kommt sie dem Publikum unglaublich nahe. Und man sieht sie aus unterschiedlichen Perspektiven, was man normalerweise auch nicht hat."

Verschiedene Blickwinkel offenbart auch sein Lebenslauf: Ausbildung zum Werbegrafiker, Studium der Malerei an der damaligen Linzer Kunsthochschule, Gitarre am Brucknerkonservatorium und an der Musikhochschule Wien. Vielseitigkeit – Bereicherung für einen Künstler oder innere Zerreißprobe? "Der Vorteil ist, dass sich für mich die Wege der Entscheidungen extrem verkürzen, weil ich sehr viele selbst treffe" – als Choreograf, Artist Director, Musiker, Komponist, Lichttechniker, Bühnendesigner in Personalunion. "Wenn ich eine Idee habe, denke ich in all diesen Kategorien und muss sie nicht erst später anpassen." Der Nachteil: "Klarerweise ist es vor Ort eine starke Belastung, weil ich dann der bin, der für all diese Elemente verantwortlich ist. Das heißt, ich muss auch dort stehen." "Dort" ist meist weit weg. Dass seine Arbeiten im Ausland gefragt sind, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. "Ich reise gerne. Und natürlich bin ich froh, dass ich so viel nachgefragt werde."

Sein Luxus ist die Leidenschaft

Sein Antreiber ist längst kein Auftraggeber mehr, sondern die Leidenschaft. "Vor ein paar Jahren habe ich eine Komposition für Orchester geschrieben, die bis jetzt noch nicht aufgeführt worden ist. Ich habe zwei Monate Tag und Nacht komponiert, ohne zu wissen, ob das irgendwann überhaupt gespielt wird. Der Hauptgrund ist, dass ich es machen will."

Wovon auch ein Blick in seinen Terminkalender zeugt: Ende Juli gastiert er mit der interaktiven Projektion "Dancing House" bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Im September eröffnet er das Scopitone Festival in Nantes. Und auch nach Polen und Rom wird seine Leidenschaft den Linzer Künstler heuer noch führen.

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