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Sarkissova: „Ich bin ein Einzelfall in der Geschichte des Balletts“

Von Karin Schütze, 02. Oktober 2013, 00:04 Uhr
„Ich bin ein Einzelfall in der Geschichte des österreichischen Balletts“
Bild: M. Siebenbrunner

Ballerina Karina Sarkissova verstärkt derzeit die Castingshow-Jury in „Die Große Chance“.

An der Seite von Peter Rapp verteilt sie wieder als Jurorin in „Die Große Chance“ jeden Freitag, ORF eins, 20.15 Uhr, ein grünes Plus oder rotes Minus für die Kandidaten. Auf der Bühne dreht die einstige Staatsopern-Primaballerina in ihrem Programm „32 Fouettés“ 32 Drehungen auf der Spitze. Mit den OÖNachrichten hat die 30-Jährige über ihre Kindheit gesprochen, ihre Ausbildung in St. Pölten und warum sie Wien verlassen hat.

Was bedeuten 32 Pirouetten auf der Spitze für eine Tänzerin?

Karina Sarkissova: Das ist der Höhepunkt jedes großen Balletts und eine der schwierigsten Kombinationen: 32-mal auf einem Fuß auf dem Platz, wenn man schon ein großes Pas de Deux hinter sich hat. Für mich sind diese Drehungen die Energie des Tanzes, aber auch wie mein ganzes Leben, man entwickelt sich weiter. Ich drehe mich die ganze Zeit.

Wie ist es für Sie, als Jurorin die Seiten zu wechseln?

Als Tänzer wird man immer kritisiert, auch als Primaballerina. Ich kenne diesen Druck und weiß, wie sich Kandidaten fühlen, die keine Bühnenerfahrung haben und plötzlich vor Publikum auftreten. Für mich ist es eine willkommene Abwechslung, die viel Spaß macht, aber auch harte Arbeit ist. Die Drehs dauern bis zu acht Stunden.

Sie haben mit vier Jahren zu tanzen begonnen, mit 15 den Prix de Lausanne gewonnen und wurden von Renato Zanello an die Staatsoper geholt. Wenn Sie an Ihre Jugend zurückdenken, vermissen Sie etwas?

Ich hatte eine Privatlehrerin, war oft erst um halb elf zu Hause. Es gab eine Phase in meinem Leben, wo ich meine Mutter für diese Kindheit verurteilt habe. Aber sie hat das Richtige gemacht: Sie hat gesehen, dass ich ohne diesen Erfolg in meinem Leben unglücklich geworden wäre. Es war mein Weg, und ich bin glücklich, dass ich die Chance hatte, ihn zu gehen.

„Russische Schule“ gilt als Synonym für Härte und Drill. Ein Klischee?

Es ist die Wahrheit. Aber Sie finden heute keine einzige große Ballettkompanie, wo nicht die meisten Solisten Russen sind. Ballett ist kein Beruf, den man irgendwie nebenbei machen kann. Will man alleine auf der Bühne stehen, kostet das viel Kraft, schlaflose Nächte und manchmal auch Schmerzen. Nur: Man muss es wollen. Mein Ziel war immer, im Rampenlicht zu stehen. Ich habe es verfolgt und wusste, wie hart es ist. Mich hat niemand gezwungen.

Wie ging es Ihnen, als Sie mit 12 Jahren ans Ballett-Konservatorium nach St. Pölten kamen?

Es war eine schwere Zeit. Ein halbes Jahr, bevor ich nach Österreich kam, ist mein Vater gestorben. In der russischen Schule braucht man nicht nur Talent, sondern auch viel Unterstützung und ein bisschen Geld. Beides hatten wir nicht. Meine Mutter war alleine mit mir, verzweifelt und müde. Da kam der Anruf, eine wunderbare Chance.

Seit Jänner tanzen Sie an der Budapester Staatsoper. Warum haben Sie Wien den Rücken gekehrt?

Na ja, ich bin schon ein Einzelfall in der Geschichte des österreichischen Balletts, durch meine mediale Präsenz. Es gab verschiedene Meinungen dazu in der Staatsoper, die jetzige Direktion hat das teils negativ gesehen. Jetzt habe ich einen Platz gefunden, wo ich als Tänzerin geschätzt werde und tanzen darf, was ich möchte. Parallel komme ich für Projekte wie eine eigene Gala, Fernsehshows wie „Die Große Chance“ und so weiter nach Österreich.

Am 26. September wurden Sie 30 Jahre. Ein Grund zum Feiern?

Für mich persönlich weniger. Es waren eher die Menschen rundherum, die gesagt haben: Komm, da musst du etwas machen. Das gehört sich. Aber ich mache selten, was sich gehört und verfolge selten Klischees oder Regeln.

Wie lange kann man klassischen Tanz professionell ausüben, vorausgesetzt, dass man es ohne gröbere Verletzungen schafft?

Ich hoffe, dass ich noch gute zehn Jahre auf der Bühne stehen kann. Dann, mal sehen. Bis jetzt hatte ich Glück. Viele Kollegen in meinem Alter hatten schon mehrere Operationen hinter sich. Bis auf ein paar Sachen, wie ein akuter Leistenbruch ist mir nichts Gröberes passiert. Ich baue ja ziemlich vor für mein Leben danach, habe bei diversen Filmproduktionen mitgespielt oder für die Wiener Festwochen und die Staatsoper choreografiert.

Gibt es etwas, das Sie sich zum 30er wünschen?

Gesundheit. Ohne Gesundheit macht nichts Spaß, weder Geld noch Erfolg.


Videos:

Karina Sarkissova als Micaela in Carmen

Karina Sarkissova tanzt den Bolero nach Renato Zanella

Karina Sarkissova tanzt eine Hommage an Queen

Wie man Sarkissova aus dem TV kennt: Sie versorgt den Ansfeldner Border Collie „Esprit“ mit Wasser

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 02.10.2013 16:51

Die Dame wird ja nur in Österreich geherzt und vom ORF protegiert ..... und die Oper in Budapest, letzte Wahl, als Ausgedinge wohl noch für einige Zeit geeignet !

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sameshit (757 Kommentare)
am 02.10.2013 11:00

Sowas von unsympathisch, eingebildet und arrogant.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 02.10.2013 09:17

steht im artikel ...
hoffentlich nicht mehr so oft in Österreich ...wenn die sich abschminkt ist sie um 2 kg leichter ... bähhhh...

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 02.10.2013 09:34

grinsen

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Kopfnuss (9.761 Kommentare)
am 02.10.2013 17:09

grundsätzlich mag ich so etwas gar nicht.

Bei Bühnenartisten ist es aber notwendig, extrem zu schminken, um aus der Entfernung entsprechend zu strahlen. Aus der Nähe schaut das entsprechend schlimm aus, viel zu übertrieben.

Wenn man das regelmäßig schon von Kindheit an macht, gewöhnt man sich daran. Im Gegensatz zu uns. zwinkern

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