Nova Rock: 120 Sanitäter, 2150 Patienten, aber »recht ruhig«
Elvis-Metal“, so beschrieb Metallica-Sänger James Hetfield einmal die Musik der dänischen Band „Volbeat“. Damit hat der Mann mit dem Spitzbart und der großen Stimme den Nagel auf den Kopf getroffen.
Elvis-Metal“, so beschrieb Metallica-Sänger James Hetfield einmal die Musik der dänischen Band „Volbeat“. Damit hat der Mann mit dem Spitzbart und der großen Stimme den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Rock ’n’ Roll des jungen Elvis, die brachiale Gewalt des Heavy-Metal und der Schwung des Rockabilly – innerhalb dieser Koordinaten tummelten sich „Volbeat“ bei ihrem Auftritt am Sonntag, dem zweiten Tag des Nova-Rock-Festivals im burgenländischen Nickelsdorf. So euphorisierend diese musikalische Mischung zu Beginn wirkte, so stellte sich mit Fortdauer des Sets doch ein gewisser Ermüdungseffekt ein: Kennt man nämlich einen „Volbeat“-Song, kennt man alle. Am 8. November gastieren die Mannen um Sänger und Songschreiber Michael Poulsen übrigens in der Tips-Arena in Linz.
Energetisch der Auftritt der mehrfachen Grammy-Gewinner „Korn“: krachende Drums, pumpende Bässe und ein kreischender Sänger Jonathan Davis, der wild sein Kopfhaar schüttelte. Dazu noch ein paar hymnische Melodien und eine knallbunte Lichtshow – fertig ist die Mixtur, um eine schwitzende und staubbedeckte Menge zur Raserei zu bringen.
Generell war der Sonntag aus musikalischer Sicht ein Tag zum Durchschnaufen. Nach den vielumjubelten Auftritten von „Wolfmother“, „The Darkness“ und „Linkin Park“ am Samstag gab’s am Pfingstsonntag neben den bereits erwähnten Auftritten mit „Cavalera Conspiracy“ (die brasilianischen Brüder und Ex-Sepultura-Mitglieder Max und Igor Cavalera), „Danzig“ und „3 Doors Down“ überdies noch routinierte, aber doch eher biedere musikalische Durchschnittskost. Einzige Ausnahme: die irisch-amerikanische Combo „Flogging Molly“, die mit irischen Folk-Melodien, flotten Punk-Akkorden und sozialkritischen Texten zu einer wahnwitzigen Tanzstunde um Mitternacht luden, bei der selbst bekennende Bewegungs-Legastheniker nicht anders konnten, als die Füße im Takt zu schwingen.
120 Sanitäter und acht Notärzte hatten zwar alle Hände voll zu tun, zeigten sich aber nach dem zweiten Festivaltag am Sonntag sehr zufrieden. Seit die Nova Rocker auf den Pannonia Fields II sind, wurden 2150 Patienten versorgt. 130 Mal mussten Personen ins Krankenhaus Kittsee gebracht werden. Die meisten konnten das Spital aber rasch wieder verlassen. „Recht ruhig“ meldet auch die Polizei. „Wir hatten bisher eine Anzeige wegen Körperverletzung, zwölf Diebstahlsanzeigen und eine Sachbeschädigung“, sagte Bezirkspolizeikommandant Andreas Kohs.
Gestern ging das Nova Rock 2011 ins Finale. Mit dabei: große Namen wie „Motörhead“, „Iron Maiden“ und die wiedervereinten „System Of A Down“.