Nicht verflixt und viel mehr als Umtata
ORT IM INNKREIS. Beim siebenten Woodstock der Blasmusik werden bis Sonntag 50.000 Besucher erwartet, heute hat das Festival begonnen. OÖN-Redakteurin Valentina Dirmaier ist mittendrin.
Es beginnt mit dem einsamen Auftritt eines ruhelosen Trompeters, der noch vor Sonnenaufgang vielen mit dem Böhmischen Traum den ohnehin seichten Schlaf raubt. Zum Frühstück wird "Auf der Vogelwiese" von einer Gang aus Hessen angestimmt. Mittags setzt eine Kapelle aus Starnberg in Oberbayern zum Klassiker an: "Wir Musikanten". Woodstock der Blasmusik pur. "Hier kommst du nicht einfach nur her und konsumierst Musik. Hier wird Musik von allen gelebt, sagt Barbara Neudorfer, schnappt sich ihre mitgebrachte alte Klampfn und stimmt an: "Von Freund zu Freund".
Ihre Musikerkollegen aus Frankenmarkt, die bereits am Donnerstagmorgen mit Sack, Pack und Zelten anreisten, singen fröhlich und vereinzelt etwas falsch mit. Die Zeltplatz-Nachbarinnen aus Strohheim trällern im Halb-Mittagsschlaf mit. Kraft tanken für die Abendstunden, bevor es zum Tanz vor die Hauptbühne geht. Die Hausruckviertlerinnen haben inzwischen fixe Rituale, die meisten von ihnen sind bereits zum fünften Mal dabei. Kapellmeisterin Magdalena Humer sogar schon zum siebten Mal. "Wahnsinn, was aus dem kleinen Fest im Sauwald geworden ist. Unglaublich."
Anders als bei Paaren ist die Beziehung zwischen Musiker und dem Woodstock, das von mehreren Hunderten Fans auf Tausende Besucher wuchs, alles andere als verflixt. Es ist Liebe. "Es ist ein Fixtermin. Wie Urlaub. Der Campingplatz ist unser Domizil im Grünen. Baden kannst im Bach, die Versorgung ist top, und die Musik ist einzigartig. Viel mehr als Umtata", lobt Eva Günzinger.
Zehntausende im Orchester
Worauf sich die Hausruckviertlerin am meisten freut? "Auf Moop Mama und die Bullhorns mit James Morrison am Samstag." Nein. Für Alex Pirklbauer aus Freistadt sind es nicht die einzelnen Bands, sondern das Gesamtspiel um kurz nach Samstagmittag, das zum dritten Mal stattfindet. Ein Spektakel, dem auch Veranstalter Simon Ertl entgegenfiebert. Nicht nur wegen des Gänsehautgefühls – wenn zehntausend Musiker im Orchester zum Woodstock den Blasmusik-Marsch anstimmen, stellt es einem die Haare auf - sondern auch wegen der Wetterprognosen. "Aber was wäre ein Woodstock ohne Regen", sagt der Innviertler mit einem Schmunzeln. Die Festivalbesucher - bis Sonntag werden mehr als 50.000 erwartet - sind allwettertauglich, sind mit Gummistiefeln, Regenmäntel und ihren Instrumenten gerüstet.
Die OÖN berichten das ganze wochenende in Wort und Bild weiter, versprochen!
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Hol dir eine Schaufel, trauriger Vogel.
War an den unter mir gerichtet
Deine privaten Liebesspielchen gehen uns nichts an.
Woodstock der Blasmusik - meine Fresse... Jedes Jahr derselbe Schwachsinn..