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Neuer Stieg-Larsson-Roman "Das ist ein trauriger Tag"

Von Lukas Luger, 29. August 2015, 00:04 Uhr
Neuer Stieg-Larsson-Roman "Das ist ein trauriger Tag"
Mit ihrer Darstellung von Lisbeth Salander in der "Millennium"-Trilogie schaffte Noomi Rapace den Durchbruch. Bild: ORF

David Lagercrantz tritt mit "Verschwörung" in große Fußstapfen.

"Das ist ein trauriger Tag. Damit nutzt man einen Mann aus, der Ausnutzung hasste. Ich fordere dazu auf, dieses Buch zu boykottieren, und werde es nicht lesen", sagt der dänische Schriftsteller Jussi Adler Olsen über den jetzt erschienenen vierten Teil von Stieg Larssons "Millennium"-Reihe. Verfasst hat "Verschwörung", das die Trilogie des 2004 an einem Herzinfarkt verstorbenen Larsson weiterführt, der schwedische Schriftsteller David Lagercrantz. Der 53-Jährige fiel bisher in erster Linie mit Biografien über den US-Mathematiker Alen Turing und Kicker-Exzentriker Zlatan Ibrahimovic auf.

Literarische Leichenfledderei oder gelungene Hommage? Diese Frage entzweit derzeit die Larsson-Fans weltweit, ist aber trotzdem ein Nebenschauplatz. Der wahre Kampf tobt hinter den Kulissen, die Entstehungsgeschichte von "Verschwörung" ist eines Kriminalromans würdig. Seit Larssons Tod liefert sich dessen langjährige Lebensgefährtin Eva Gabriellson mit seinem Vater und seinem Bruder einen erbitterten Streit um das Erbe.

Gabriellson war 32 Jahre lang mit Larsson liiert, aber nicht verheiratet. Deshalb ging sie nach schwedischem Erbrecht leer aus. Bei 82 Millionen verkauften Büchern und 400 Millionen Euro Umsatz ein gewaltiges Problem. Larssons Bruder Joakim und Vater Erland Larsson taten das Ihrige, um die Situation weiter anzuheizen. Sie verunglimpften Gabriellson, und nutzten jede Möglichkeit, Stiegs Vermächtnis finanziell auszuschlachten. Ihre Ankündigung, die "Millennium"-Reihe von einem anderen Autor fortsetzen zu lassen, ließ den Konflikt eskalieren.

Wo ist Larssons Skript?

Gabriellson wetterte öffentlich gegen den Plan und berief sich darauf, dass der einzige legitime Entwurf zu einem weiteren Larsson-Buch sich noch im Laptop ihres verstorbenen Lebenspartners befände. Daraufhin klagten Bruder und Vater auf Herausgabe des Computers. Doch plötzlich war dieser unwiederbringlich verschwunden. Ob Gabriellson das Skript gelöscht hat, oder ob es in einem Safe verwahrt liegt, ist unklar. Ebenso unklar, welches Schicksal Stieg Larsson seinen Protagonisten Lisbeth und Mikael in seiner ursprünglich auf zehn Bücher ausgelegten Reihe zugedacht hätte. Nur so viel ist klar: "Verschwörung" basiert einzig auf David Lagercrantzs Ideen.

 

Darum geht’s in „Verschwörung“ (Heyne): Ein führender Forscher auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz wird ermordet, bevor er ein Geheimnis mit Mikael Blomkvist teilen kann. Salander gelingt es, die NSA zu hacken. Und auch ihre böse Zwillingsschwester mischt fleißig mit...

 

Zu erfolgreich, um einfach zu sterben

Es gibt literarische Figuren, die einfach zu erfolgreich sind, um sie nach dem Tod ihrer geistigen Väter sterben zu lassen. Fünf Beispiele von Buch-Reihen, die von anderen Autoren weitergeführt wurden:

Sherlock Holmes: Im Dezember 2011 legte der Brite Anthony Horowitz mit dem Segen der Nachlassverwalter von Arthur Conan Doyle einen neuen „offiziellen“ Holmes-Roman vor, betitelt „Das Geheimnis des weißen Bandes“. Es folgten der Roman „Moriarty“ (2014) und die Holmes-Kurzgeschichte „Die drei Königinnen“.

James Bond: Seit dem Tod von Ian Fleming im Jahr 1964 haben unzählige Autoren die Geschichte von „007“ weitergeschrieben, u.a. John Gardner, Raymond Benson und William Boyd. Am 8. September erscheint mit „Trigger Mortis“ ein neuer Doppelnull-Agententhriller – aus der Feder von Anthony Horowitz, der bereits Sherlock Holmes literarisch auferstehen ließ (s.o.).

Hercule Poirot: In den im September 2014 erschienenen „Monogramm-Morden“ lässt die britische Bestsellerautorin Sophie Hannah den von Agatha Christie erfundenen belgischen Meisterdetektiv wieder ermitteln.

Jason Bourne: Zwischen 1980 und 1990 veröffentlichte Robert Ludlum (1927 –2001) drei Romane über den CIA-Agenten mit Gedächtnisverlust. Von 2004 bis 2014 erschienen neun weitere, die von Eric Van Lustbader geschrieben wurden, der sich dabei auf unveröffentlichtes Material Ludlums stützte.

„Dune“-Reihe: Frank Herbert arbeitete am siebten Band seines Romanzyklus über den Wüstenplaneten, als er 1986 verstarb. Sein Sohn Brian brachte die Reihe mit 2007/2008 erschienenen Büchern zu einem Abschluss.     (ll)

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