Momentaufnahmen der Jugend
Beim "Sprichcode"-Wettbewerb wurden Sieger in den Kategorien Foto und Sprache gekürt.
"Sprichcode stellt die künstlerische Aktivität der Jugendlichen in den Vordergrund", sagt Valentina Dellinger (24) über den Leondinger Jugendpreis für Sprache und Fotografie. Sie war am Donnerstagabend unter jenen Teilnehmern, die für ihre kreativen Leistungen im Leondinger Rathaus ausgezeichnet wurden. "Es wird offensichtlich, welche Themen junge Menschen beschäftigen", sagt die Studentin aus Ottnang am Hausruck. Selbst hat sie bereits zum dritten Mal Fotografien eingereicht, in denen sie Emotionen und Zustände wie Zeitdruck verbildlichen will. Und obwohl sie derzeit in Wien an der Universität für Bodenkultur "etwas ganz anderes" studiert, regt sie Sprichcode zum Überlegen an, "ob ich nicht doch etwas Künstlerisches machen sollte. Dieser Wettbewerb und das Feedback bestärken mich und spornen mich an, meine Kreativität zu fördern."
3500 Einreichungen
Fast 500 Texte und 3000 Fotografien wurden eingereicht. Preisträger David Sporn (17) hat ebenfalls auf den Auslöser gedrückt. "Ich habe versucht, Momentaufnahmen eines Augenblicks mit bestimmter Stimmung einzufangen", sagt er. Sprichcode hat den Leondinger motiviert, mehr aus seinem Talent zu machen: "Ich will mir auf jeden Fall im Sommer neues Equipment kaufen und dranbleiben", sagt er.
In den selbst verfassten Texten spiegeln sich die Anliegen der Jugend noch deutlicher wider. "Dunkle Themen" sind der künstlerischen Leiterin Daniela Wagner begegnet, "nur wenig lustige Texte" fand sie in den Einreichungen.
"So viele Silben wie Eminem"
Einer, der mit sehr viel Humor seine Sicht auf "Erwachsene" darlegte, war Paul Halvax. Über Belanglosigkeiten und Rezepte würden diese "so viele Silben in der Sekunde wie Eminem in seinen besten Zeiten" von sich geben, schrieb der 16-jährige Linzer.
Außer den bereits Erwähnten wurden ausgezeichnet: Sandra Prandstätter, Tabea Gruber, Benjamin Roidinger, Nora Hotz, Florian Würzl, Cornelia Wagner, Elisabeth Lintschinger und Barbara Reindl.
OÖNachrichten-Preis
Mit dem Preis der OÖNachrichten wurde Markus Winkler aus St. Wolfgang bei Schlägl ausgezeichnet. Der 19-jährige Maturant überzeugte mit seinem Text „Kaff mit Kirche“, in dem er seinen Heimatort den Lesern ironisch ohne verletzend zu sein näherbrachte.
Ein Kaff mit Kirche
...St. Wolfgang (lokal bekannt unter dem früheren Namen „Mü’hoiz“) erreicht man am besten von Schlägl aus. Von Rohrbach kommend auf der B127, nimmt man beim ersten Kreisverkehr die dritte Abfahrt (es ist sogar beschildert) und biegt anschließend beim Holzfachgeschäft Gahleitner rechts ab. Bevor man Natschlag erreicht, beim gelben Haus rechts. Folgt man dem Straßenverlauf, sieht man nach dem Ortsschild schon bald den markanten Zwiebelturm der Wallfahrtskirche (...)
Unregelmäßig finden gut besuchte Gottesdienste statt. Durch den ruhigen, etwas abgelegenen Standort ist sie auch für Hochzeiten beliebt.
Neben der Vermählung zweier Personen sind Großereignisse land- und forstwirtschaftliche Arbeiten sowie Straßeninstandsetzungen. Zufahrtswege nach St. Wolfgang sind in einem schlechten Zustand. Die 50 Prozent Schlagloch der Straßen werden alle paar Jahre mit minderwertigem Asphalt gefühlt, ehe sie von den Autos wieder ausgefahren werden. Durch die besondere Lage ist die Bevölkerung auf ein Kraftfahrzeug angewiesen. Dabei ist ein Allradantrieb zu empfehlen. Über 200 Höhenmeter sind im Winter bei nicht immer von Schnee befreiter Straße zu überwinden...