Der "Baby-Federer" schrieb Tennis-Geschichte
CINCINNATI. Der Triumph von Grigor Dimitrow in Cincinnati war der erste ATP-1000-Titel eines Bulgaren.
Grigor Dimitrow schlug im Finale den ungesetzten Australier Nick Kyrgios in 86 Minuten 6:3 und 7:5. Der siebte Karriere-Titel des 26-Jährigen war sein erster bei einem ATP-1000-Turnier und somit auch der erste eines Bulgaren diesem Level.
Dimitrow blieb im Turnierverlauf ohne Satzverlust und verbessert sich in der Weltrangliste von Platz elf unmittelbar hinter Dominic Thiem auf Position neun. Auf den Niederösterreicher fehlen ihm nur noch 320 Zähler. Vor drei Jahren war Dimitrow schon einmal Achter gewesen.
Im "Race" ist er nun Siebenter, hat also gute Chancen auf eine Teilnahme beim Londoner World-Tour-Finale. Kyrgios macht in der Weltrangliste immerhin fünf Ränge gut und ist die neue Nummer 18 im Ranking. Der 22-Jährige hatte im Duell zweier Finaldebütanten auf diesem Niveau einzig beim Aufschlag Vorteile, schlug 15 Asse. Dimitrow war taktisch variabler, beweglicher und deshalb vor allem in den längeren Grundlinienduellen klar erfolgreicher. Vor allem die tiefen Slice-Bälle behagten Kyrgios überhaupt nicht.
Zudem verwertete der Bulgare in Satz eins seine erste Breakchance zum 4:2. Kyrgios, im Viertelfinale Sieger gegen den neuen Weltranglistenersten Rafael Nadal, nutzte hingegen seine beiden Möglichkeiten nicht. In Satz zwei wehrte der Australier zwar zwei Breakbälle zum 3:4 mit guten Aufschlägen ab, das entscheidende Break zum 5:6 schenkte er seinem Gegner aber mit drei Doppelfehlern. Mit 26 Jahren scheint der einst als "Baby-Federer" bezeichnete Osteuropäer dem Durchbruch so nahe wie noch nie.