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Wie man fällt und wieder aufsteht

Von Christoph Zöpfl, 23. Juli 2016, 00:04 Uhr
Was Prominente zum Wahlausgang sagen
Sabrina Filzmoser ist eine Frau mit Weitblick, egal ob privat, auf dem Dachstein oder bei der Arbeit. Bild: (GEPA pictures)

Sabrina Filzmoser aus Thalheim bei Wels, Judo Die 36-Jährige startet in Rio ihre dritte Expedition auf den Olymp. Es wird die letzte sein. Vielleicht.

Ihren Hausberg, den Dachstein, erstürmt sie über die Südwand mit einer Leichtigkeit, dass die Gämsen der Neid frisst. Den Fujiyama nimmt sie in Flip-Flops im Vorbeigehen. Auch die dünne Luft des Himalaya macht sie nicht atemlos. Nur die Eroberung des sportlichen Olymps ist für Sabrina Filzmoser aus Thalheim bei Wels zur Sisyphos-Aufgabe geworden.

2004 rutschte sie als Beinahe- Qualifizierte nach einem Bandscheibenvorfall aus dem Starterfeld der Spiele von Athen. Vier Jahre später scheiterte sie in Peking als Weltranglistenerste schon in Runde eins. Und 2012 in London wurde sie in der Hoffnungsrunde disqualifiziert und musste als Siebente einpacken. In Rio startet Filzmoser ihre dritte Olympia-Expedition. Sie ist davon überzeugt, dass es ihre letzte sein wird. Das muss allerdings nicht besonders viel heißen.
Viele hätten nach einem dreifachen Scheitern längst den Hut draufgehaut, für Filzmoser war ein Karriere-Ende nach der Enttäuschung von London nicht sehr lange eine Option. In den harten Jahren mit Höhen und Tiefen hat sie – nicht freiwillig, aber sehr intensiv – die Kunst des Aufstehens nach dem Fallen studiert und erlernt. Jetzt, mit 36, nimmt sie wieder ein olympisches Gipfelerlebnis ins Visier. Im Vergleich zu Peking und London wird aber eine andere Sabrina Filzmoser um eine Medaillen-Chance kämpfen. „Ich bin extrem entspannt. Wir haben einige gute junge Leute im Team, auf die kann ich den ganzen Druck schieben“, sagt sie schmunzelnd. So redet jemand, der die Zwangsjacke des Erfolgreich-sein-Müssens ausgezogen hat.

Eine nette Kampfmaschine

Die neue Leichtigkeit des Seins hat aber nichts mit einem „Dabei sein ist alles“-Phlegma zu tun. Wenn es hart auf hart geht, ist nämlich Schluss mit lustig, da wird Filzmoser, die in der Szene als Sympathieträgerin geschätzt wird, zur Kampfmaschine. „Ich weiß, dass viele meinen, ich wäre fast zu nett. Aber es hat sich noch keine Gegnerin bei mit dafür bedankt, dass ich auf der Matte zu ihr besonders freundlich gewesen wäre“, sagt die Privatpilotin, die eine turbulente Qualifikationsphase hinter sich hat. Bis Mitte Juni hätte es passieren können, dass sie noch aus dem Olympiaturnier rausfliegt. Filzmoser: „Ich war bis zuletzt voll im Wettkampfmodus und habe extrem viele Turniere bestritten. Dass ich fast täglich im Training oder Wettkampf herausgefordert war, kann in Rio ein Vorteil sein.“

Wie es nach Olympia weitergehen wird, lässt Filzmoser offen. Natürlich tickt die Uhr, natürlich ist Judo eine Sportart, die einem in die Knochen fährt. Und natürlich hätte die studierte Japanologin neben dem Spitzensport nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C oder Plan D in der Schublade. Eine Herzensangelegenheit sind ihr ihre Hilfsprojekte in Nepal und Bhutan, wo sie den Judosport zur Lebenshilfe macht und inzwischen in einer Verantwortung verstrickt ist, aus der sie nicht mehr heraus kann und will. Beruflich könnte Filzmoser auch als Pilotin durchstarten. Und ganz ohne Sport geht‘s sowieso nicht. Ihren Alltag, der sich vor allem in den Sporthallen abspielt, kompensiert sie mit einer geradezu hyperaktiven Freizeitgestaltung in den Bergwelten. Im November startet Filzmoser in Nepal bei der „Yak-Attack“, dem höchsten Mountainbike-Rennen der Welt. Zehn Etappen, 500 Kilometer, 15.000 Höhenmeter, Temperaturen zwischen minus 20 und plus 30 Grad – da wirkt selbst der Olymp vergleichsweise wie ein Kinderspielplatz.

Am Montag lesen Sie: Konditionswunder Andrea Mayr und ihr Marathon im Namen des Vaters.

 

Der OÖNachrichten-Word-Rap

Der perfekte Tag...
ganz früh aufstehen, Ramsau-Anna-Johann-Oststeig-Dachstein, Sonnenaufgang bewundern, Natur und Heimat genießen, gemütlich Kaiserschmarrn auf dem Guttenberghaus, im Tal
relaxen, lesen

Das möchte ich können ...
mit einer de Havilland Otter am Kahiltna-Glacier (Mt. Mc Kinley, Denali) oder in Lukla (Nepal) landen
Mein Lieblingsplatz ...
Dachstein

Diese Persönlichkeit bewundere ich ...
Reinhold Messner
Diese Eigenschaft schätze ich ...
Disziplin

Das mag ich gar nicht ...
Respektlosigkeit

Dort sehe ich mich selbst in 20 Jahren ...
Am Berg & in der Luft

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