Österreichs Leichtathleten suchen die Idee für einen Skandal
LONDON. Wie gut und schnell Markus Rogan bei den Spielen in London schwimmen wird, weiß man noch nicht, seine provokanten Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Intelligenz und sportlichem Erfolg haben ihn aber schon groß in das öffentliche Schaufenster gespült.
Kein Wunder, dass sich andere, die nicht auf dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung zu sehen sind, darüber ärgern. Zum Beispiel die olympisch bewegten österreichischen Leichtathleten. Ja, die gibt’s auch noch.
„Damit nicht nur über bestimmte Schwimmer geredet wird: Hat jemand eine Idee für einen g’scheiten Skandal bei uns Leichtathleten?“ Diese Frage hat ÖLV-Lauftrainer Wilhelm Lilge in den Raum beziehungsweise in das Internet gestellt. Die Reaktionen waren durchaus kreativ (z. B. Raufereien in Discos), das Problem ist nur: Im österreichischen Leichtathletik-Team wird sich niemand finden, der sich für solche Geschichten hergibt. Dass sich 1500-Meter-Läufer Anders Vojta seine Haare rot-weiß-rot gefärbt hat, ist ohnehin schon eine kleine Sensation ...
Eher auf Zuckerlrosa als auf Rot-Weiß-Rot ist Ivona Dadic farblich fixiert. Die 18-jährige Welserin kam am Montag auf Umwegen nach London. Aufgrund eines heftigen Gewitters musste das Flugzeug umdrehen, nach einer 13-stündigen Reise kam sie dann doch noch in London an. Die Siebenkämpferin wird zum Auftakt der Leichtathletik-Bewerbe schon am Freitag im Einsatz sein. Für sie gilt das Motto: „Dabei sein ist alles“. „Mit einer Qualifikation habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, das ist ein Traum für mich“, sagt Dadic, die sich mit einem österreichischen Rekord beim Mehrkampfmeeting in Götzis ihr London-Ticket im letzten Moment holte.