Happy Birthday, Mister President! Oder doch lieber: First Dude?
Irgendeinen umstrittenen Sager wird Donald Trump heute schon wieder liefern, damit Bill Clinton die Schlagzeilen nicht dominiert. Ja, Bill. Nicht Hillary. Der Ex-Präsident wird heute 70.
Angesichts seiner Beliebtheit könnte es ausnahmsweise sein, dass die Clintons mehr Aufmerksamkeit kriegen als Trump.
Vorsorglich hat die Trump-Maschinerie in den vergangenen Tagen schon einmal Gerüchte über den angeblich schlechten Gesundheitszustand der Clintons gestreut. Und da holt er wieder einmal ein Bauchgefühl einiger Amerikaner ab. Es fällt auf, dass Bill Clinton im Wahlkampf seiner Frau nahezu unsichtbar ist. Ein paar Reden hat er gehalten, die prominenteste vor drei Wochen am Nominierungsparteitag seiner Frau. Ansonsten taucht er kaum in der Öffentlichkeit auf.
Vor acht Jahren im parteiinternen Wahlkampf seiner Frau gegen Barack Obama verging kaum ein Tag ohne eine Äußerung von Bill – oft gegen den "unerfahrenen Herrn Obama". Damals musste er sich allerdings auch anhören, dass er mit seinem Stil die Kampagne seiner Frau vermasselt hat. Vielleicht ist er also nur deswegen so ruhig, weil er aus diesem möglichen Fehler von damals gelernt hat. Vielleicht liegt’s aber auch an der neuen Rolle, die er jetzt spielt.
Melania Trump, die Frau von Donald Trump, meidet die Öffentlichkeit ja auch – nach ihrer Plagiatspanne beim Parteitag ihres Mannes vielleicht noch mehr als zuvor. Möglicherweise ist Bill Clinton also einfach in seiner Rolle als Begleitung der möglichen künftigen Präsidentin angekommen.
Aber wie heißt diese Rolle eigentlich? Darüber tratschen Experten des Protokolls in den USA längst. Wäre Herr Clinton eine Frau, wäre er natürlich First Lady. First Husband klingt in den Ohren vieler Amerikaner komisch – als hätte Frau Clinton einen ersten Ehemann, einen zweiten, vielleicht sogar einen dritten. First Gentleman halten viele auch für unpassend, weil sich Bill Clinton während der leidigen Lewinsky-Affäre so gar nicht als Gentleman benommen hat. Jeder, den ich hier in den USA dazu frage, meint: "First Dude" wäre perfekt. Heißt so viel wie Kumpel, Kerl oder Alter!
So cool das vielleicht wäre, die Anrede für Bill Clinton steht schon fest, sollte seine Frau Präsidentin werden. Und sie ist unspektakulär: In den USA werden ehemalige Präsidenten weiterhin mit "Mister President" angesprochen. Das bliebe auch so, wenn Bill Clinton in neuer Rolle zurück ins Weiße Haus zieht.
"Dude" bliebe dann als Trost-Anrede für Donald Trump statt der Präsidentschaft übrig. Gentleman passt angesichts seines Temperaments ja auch nicht so ganz.
Der Puls-4-Moderator Florian Danner arbeitet derzeit bei NBC in New York und berichtet über die US-Präsidentschaftswahl – zu sehen auch im Frühstücksfernsehen "Café Puls" (Mo–Fr 5.30 bis 10 Uhr auf PULS 4) sowie auf nachrichten.at
BILL hat MILLIARDEN Finanzüberschuss an seinen Nachfolger überlassen
und Der hat es für Krieg in Irak verschleudert und MILLIARDEN Defizit an seinen Nachfolger überlassen .