Die "erste Programmiererin" im Zirkus des Wissens
LINZ. Figurentheater im Zirkus des Wissens der JKU über das Leben und Wirken von Ada Lovelace
Die Lebensgeschichten von Wissenschafterinnen, die zu ihren Lebzeiten verkannt waren, stehen im Fokus einer Figurentheater-Reihe im "Zirkus des Wissens" an der JKU. Nachdem Ali Mayer-Pernkopf das Leben von Mary Anning kindgerecht auf die Bühne gebracht hat, ist nun Ada Byron Lovelace an der Reihe. Bis Ende Dezember ist die Vorstellung regelmäßig zu sehen.
Produziert von Zirkusleiter Airan Berg hat Mayer-Pernkopf die Biografie von Lovelace, die als die erste Programmiererin der Welt gilt, als "Kimishibai" umgesetzt: Bei dieser japanischen Form des Papiertheaters werden Geschichten vor aufwendig gestalteten Hintergrundbildern erzählt. "Ich ergänze das Ganze dann um Figuren, damit sich auf der Bühne etwas bewegt – die Kinder sollen sich ja rund 50 Minuten lang auf die Geschichte konzentrieren", erklärt die Künstlerin.
Die Protagonistin biete einen guten Einstieg in die Lebenswelt von Frauen im 19. Jahrhundert, sagt Mayer-Pernkopf: "Sie hat versucht, sich in einer absoluten Männerwelt zu behaupten – leider ist ihr das nicht ganz gelungen." Lovelace, die übrigens die Tochter des berühmten Dichters Lord Byron war, arbeitete mit Charles Babbage zusammen. Dieser erfand die "analytische Maschine", eine Frühform des Computers.
Dass diese nicht nur, wie ursprünglich gedacht, Berechnungen anstellen, sondern irgendwann auch Bilder und Text übertragen können würde, erkannte Lovelace als Erste. Sie lieferte das "Programm", mit dem die Rechenmaschine lief. Ihren Code durfte sie als Frau aber nicht mit vollem Namen, sondern nur mit ihren Initialen unterzeichnen. "Der Fokus liegt auf ihrer Kindheit, die sehr von Einsamkeit, dem Drill ihrer Mutter und einer dreijährigen Lähmung in Folge von Polio geprägt war", erklärt Mayer-Pernkopf.
Informationen zum Stück und den Vorstellungsplan gibt es unter jku.at/zirkus-des-wissens
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