Online-Handel treibt Nachfrage nach Logistikimmobilien in Österreich
WIEN. Linz liegt mit 1,7 Millionen Quadratmetern Logistikfläche an zweiter Stelle.
Online-Handel, Paketlogistik, Do-it-yourself-Märkte und der Möbelhandel sind derzeit die wichtigsten Nachfragetreiber auf dem österreichischen Markt für Logistikimmobilien. Laut dem Immobiliendienstleister CBRE könnte die Vermietungsleistung auf dem mit Abstand größten Teilmarkt Wien und Umgebung heuer erstmals die Marke von 100.000 Quadratmetern erreichen. Gegenüber dem Jahr 2016 könnte sie sich somit verfünffachen.
Grundstücke, die für die Errichtung geeignet sind, kosten zwischen 50 Euro monatlich pro Quadratmeter im nördlichen Wiener Umland und 300 Euro pro Quadratmeter im Süden und Westen des Wiener Stadtgebietes. Im Westen gibt es laut dem CBRE-Experten Franz Kastner aber kaum verfügbare Grundstücke und Mietobjekte. Das Preisgefüge sei nicht für Logistikansiedelungen geeignet.
Modernster Bestand in Graz
Per Jahresende gab es in der Bundeshauptstadt drei Millionen Quadratmeter Logistikfläche. Linz ist zweitgrößter Hauptmarkt: Dort sind es 1,7 Millionen Quadratmeter. Die Mieten und Grundstückspreise in und um Oberösterreichs Landeshauptstadt entsprechen ungefähr dem Niveau von Graz und liegen bei 4,65 Euro bis 4,95 Euro pro Monat für Lagermieten und bei 80 bis 165 Euro pro Quadratmeter Grund.
Den modernsten Bestand gibt es laut CBRE im Großraum Graz, wo es rund 774.000 Quadratmeter Logistikfläche gibt. Bis 2020 soll die 800.000-Quadratmeter-Marke erreicht werden. Eines der größten Projekte ist laut Kastner jenes des belgischen Entwicklers VGP in Premstätten. In und um Graz hätten sich zuletzt viele Logistik-, Handels- und Industrieunternehmen angesiedelt.
In Wien entfallen 69 Prozent auf den Submarkt Wien Umgebung Süd. Die meisten Neuflächen entstehen derzeit allerdings im Bereich Wien Umgebung Nord und Ost. "Im Süden sowie Westen von Wien werden die Flächen knapp, daher konzentriert sich die Bautätigkeit auf den Norden und den Osten", sagt Kastner. Als aktuelle Beispiele nannte er etwa das neue Paketzentrum der Post in Hagenbrunn und das neue Frachtzentrum von DHL in Fischamend.
Kaum Reserven in Innsbruck
Als "herausfordernd" sehen die CBRE-Experten die Logistikmärkte Innsbruck und Salzburg. In Tirol sei die Topografie der Grund, die Grundstücksreserven seien gering, was den Preis hebt. Grundstücke seien eher im Ober- und Unterland verfügbar.
Auch in Salzburg spiele die Topografie eine Rolle, allerdings sei die Nachfrage hier nicht so hoch wie in Tirol: Unternehmen wandern eher in den oberösterreichischen Raum.
Rund 160 Millionen Euro wurden im Vorjahr in Industrie- und Logistikimmobilien investiert: Das sind vier Prozent des österreichischen Immobilieninvest-Volumens.