Heimische Zementindustrie muss Umsatzminus hinnehmen
WIEN. Der Umsatz der Zementindustrie ist im vergangenen Jahr verglichen zu 2012 um 2,6 Prozent auf 365 Millionen Euro zurückgegangen.
Produziert wurden von den neun heimischen Zementfirmen, darunter das Kirchdorfer Zementwerk Hofmann und das Zementwerk Hatschek in Gmunden, mit 4,4 Millionen Tonnen um 1,6 Prozent weniger.
Die Erwartungen an die Konjunktur hätten sich nur zum Teil erfüllt, teilte der Verband der Zementindustrie diese Woche mit. Erneut werden von der Politik Reformen gefordert.
"Emissionshandel gescheitert"
Das "wettbewerbsverzerrende" System des Emissionshandels sei als gescheitert zu betrachten, hieß es in einer Aussendung. Kritisiert werden auch fehlende Maßnahmen zum Bürokratieabbau und zum Aufbau einer "sinnvollen" Verwaltung. Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) fordert weiter umfangreiche Reformen ein, um "Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit in Österreich und Europa zu sichern". Dazu müssten nicht nur beim Bürokratieabbau Hausaufgaben erledigt werden, sondern auch in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Pensionen, sagte Rudolf Zrost, Vorstandschef der Zementindustrie.
Österreich verliere als Industriestandort an Qualität, sagte Zrost. "Wir brauchen dringend ein großes Reformpaket, das den Kompetenzdschungel und die überbordende Bürokratie strafft." Zudem seien die jüngsten von der EU-Kommission vorgelegten Klimaziele eine immense Belastung wegen der einseitigen Selbstverpflichtung zur Reduktion von 40 Prozent CO2 auf Basis von 1990 bis 2030. "Die Klimaziele sind eindeutig zu hoch angesetzt und für die Zementindustrie technisch nicht erreichbar."
Für heuer hoffen die Zementbetriebe auf eine Trendwende in der Bauwirtschaft, die laut einer Analyse von "Euroconstruct" in Europa auch in Sicht sei. Es wird mit einem Wachstum von 0,9 Prozent gerechnet. Am meisten profitieren werde demnach heuer der Wohnbau, aber auch der sonstige Hochbau und der Tiefbau. Die Tiefbauproduktion werde steigen, weil notwendige Infrastrukturmaßnahmen bevorstünden. 880 Millionen Euro würden etwa von der Asfinag investiert. Die ÖBB bauen die West-, Süd- und Brennerachse aus und modernisieren das Bestandsnetz sowie Bahnhöfe.