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Letzte Worte vor dem Unfall: "Mama, ich fahre jetzt heim"

Von Verena Gabriel, 13. Dezember 2021, 09:23 Uhr
Letzte Worte vor dem Unfall: "Mama, ich fahre jetzt heim"
Nach dem Unfall herrschte Trauer in Attnang-Puchheim. (Symbolbild) Bild: Volker Weihbold

ATTNANG-PUCHHEIM. Ein 21-Jähriger kam Ende Oktober bei einem Radsturz ums Leben, das OÖN-Christkindl hilft der hinterbliebenen Mutter mit den Begräbniskosten.

Während Susanne M.* am späten Abend des 28. Oktober auf die Heimkehr ihres Sohnes wartete, läutete es an der Tür. Es war nicht der 21-Jährige, der den Wohnungsschlüssel vergessen hatte, sondern Polizisten, die eine niederschmetternde Nachricht überbrachten. Der junge Mann war so unglücklich mit dem Rad gestürzt, dass er ums Überleben kämpfte. Manuel* hatte an jenem Abend einen guten Freund zum Dart-Spielen besucht. Bevor er sich auf den Heimweg machte, verschickte er noch eine Sprachnachricht: "Mama, ich fahre jetzt und bin in 15 Minuten daheim", sagte er. Es sollten die letzten Worte an seine Mutter sein.

Der 21-Jährige aus Attnang-Puchheim wollte nach einer Linkskurve den Zusammenprall mit einem Passanten vermeiden, verriss sein Rad, stürzte und fiel mit voller Wucht auf den Lenker. Er verlor so viel Blut, dass er nicht einmal 24 Stunden später verstarb.

"Die Ärzte haben alles versucht, aber sie konnten nichts mehr für ihn tun. Ich glaube, es gibt nichts Schmerzhafteres, als sein eigenes Kind zu verlieren", sagt die 52-Jährige. Sie und ihr jüngster Sohn waren ein eingespieltes Team, lebten zusammen unter einem Dach und teilten eine große Tierliebe. Erst im Sommer mussten sie von ihrer treuen Weggefährtin, Hündin Bella, Abschied nehmen, und spendeten sich gegenseitig Trost. "Alles war gut, solange wir uns hatten", sagt Susanne M.

"Dankbar, nicht allein zu sein"

Seit sechs Wochen steht die Welt der hinterbliebenen Mutter still. Der, der sie mit seiner fröhlichen Art immer wieder aufmunterte, ist nur noch in ihren Gedanken präsent. Freunde, Nachbarn und ihr ältester Sohn geben der 52-Jährigen nun Halt. Aber auch ihr Arbeitsumfeld fängt die Reinigungskraft auf. Sie sei dankbar, in dieser schweren Zeit nicht allein sein zu müssen. Dennoch sei Manuels Tod schwer zu verkraften. "Es ist unbegreiflich. Er war immer mit dem Rad unterwegs. Ein einziges Mal stürzt er, und kommt dabei ums Leben." Die Unfallstelle liegt direkt bei der städtischen Kirche, nur einen Kilometer vom Wohnhaus entfernt.

Wenn Susanne M. alleine in ihrer Wohnung sitzt, versucht sie die schönen Momente mit Manuel in Erinnerung zu rufen. Als er bei Schulaufführungen sein Gesangstalent zum Besten gab, oder als er sie spontan auf ein Feierabendgetränk ausführte. Zwei Tage vor seinem Tod hatte der junge Mann eine neue Arbeit in einer Fabrik begonnen. "Er hat sich sehr wohl dort gefühlt", sagt die Mutter.

Dass Weihnachten vor der Tür steht, versucht sie auszublenden. Die Kerzen am Adventkranz zündet sie für ihren verstorbenen Sohn an. Bald entsteht auch an dessen Grab ein würdiger Gedenkort. Die Bestattungskosten, die Susanne M. zur Hälfte trägt, stellten sie vor eine Herausforderung. "Ich habe das Geld nicht. Dass das Schicksal so zuschlägt, war nicht einkalkuliert", sagt sie. Dank der Hilfe vom OÖN-Christkindl hat die 52-Jährige nun zumindest diese Sorge weniger.

* Namen von der Redaktion geändert

So können Sie mithelfen

Mit Ihrer Spende an das OÖN-Christkindl (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) helfen Sie Oberösterreichern, die unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten sind. Auch Private können ihre Spende von der Steuer absetzen.

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Autorin
Verena Gabriel
Verena Gabriel

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