"Ich habe zu Weihnachten nur den einen Wunsch"
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LINZ. Seit Jahren wartet Franz S.* auf ein Herz. Das OÖN-Christkindl unterstützt den 47-Jährigen
Seit genau drei Jahren ist im Leben von Franz S.* aus Linz nichts mehr so, wie es einmal war. 2020 trat bei dem gelernten Malermeister ein Hirn-Aneurysma auf, er überlebte nur knapp, konnte sich aber nach der Operation zurück ins Leben kämpfen. "Damals war ich richtig optimistisch und hab gedacht, dass jetzt alles wieder gut wird", sagt der 47-Jährige.
Doch das steilste Stück des Weges stand Franz noch bevor. Ein Jahr nach der lebensrettenden Operation erlitt er auf einer Baustelle einen Herzinfarkt – und das mit schwerwiegenden Folgen, mit denen der 47-Jährige noch heute schwer zu kämpfen hat: Seine Herzfunktion ist auf rund zehn Prozent heruntergefallen, Franz kam auf die Transplantationsliste. Seither wartet er auf ein Spenderherz.
Wie beeinflusst die verminderte Organleistung den Alltag? "Ehrlicherweise hat sich alles in meinem Leben um 180 Grad gedreht. Früher war ich ständig in Bewegung, bin gerne mit dem Rad gefahren. Heute kann ich gerade mal ein paar Schritte gehen, bis ich außer Atem bin und mich wieder hinsetzen muss." Auch seinen Beruf, den er mit viel Leidenschaft ausgeübt hatte, musste Franz schweren Herzens aufgeben.
Krankenhaus als Alltag
Nun sind es nicht mehr berufliche Verpflichtungen, sondern medizinische Untersuchungen, die seinen Alltag prägen. Dreimal in der Woche muss Franz zur Kontrolle ins Krankenhaus – zweimal ins Klinikum Wels, einmal ins Wiener AKH. "Dabei werden alle relevanten Herz-Funktionswerte überprüft, was direkten Einfluss auf meine Reihung in der Transplantationsdatenbank hat."
Die Hin- und Rückfahrt absolviert Franz mit dem Zug, der Preis der Tickets stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für ihn dar. "Mir bleibt im Monat nicht viel über, allein eine Fahrkarte nach Wien kostet aber schon 48 Euro. Das geht sich bei mir einfach nicht aus." Die Untersuchungstermine seien für ihn jedoch oft lebensnotwendig: "Erst neulich haben die Ärzte entdeckt, dass sich zwei Arterien wieder verschlossen haben", sagt der 47-Jährige. Nur zwei sofort gelegte Stents konnten Schlimmeres verhindern. Um zumindest diese Kosten bewältigen zu können, greift das OÖN-Christkindl dem Mann unter die Arme.
Wie sehr ihm im Alltag die Kraft fehlt, merkt Franz nun auch in den eigenen vier Wänden. In seiner Duschkabine braucht er mittlerweile einen Hocker. "Ich habe einfach nicht mehr die Kraft, durchgehend zu stehen." Der Umbau zu einem barrierefreien Badezimmer würde rund 8000 Euro kosten. Geld, das Franz S. einfach nicht hat.
Nie ohne sein Handy
Obwohl es manchmal aussichtslos erscheint, gibt Franz S. seinen Optimismus niemals auf. Vor allem hat er einen festen Begleiter im Alltag: sein Mobiltelefon. Dieses lässt er nämlich niemals aus den Augen. "Jederzeit könnte ja ein Anruf aus Wien kommen" – das würde bedeuten, dass ein passendes Spenderherz für ihn gefunden wurde und ein neues Leben zum Greifen nah ist. "Wenn mich jemand fragt, sage ich immer, dass ich zu Weihnachten nur einen Wunsch habe: ein neues Herz."
*Name von der Redaktion geändert
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