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Auf Rockys Instinkt kann sich sein Frauchen verlassen

Von Karoline Ploberger, 16. Dezember 2021, 07:35 Uhr
Immer an ihrer Seite: Blindenführhund Rocky lässt Theresia Schwarzwald nicht aus den Augen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

ATTNANG-PUCHHEIM. Das OÖN-Christkindl unterstützt Theresia Schwarzwald aus Attnang-Puchheim bei den Ausbildungskosten ihres Blindenhundes.

Aufmerksam spitzt Rocky die Ohren und verfolgt sein Frauchen mit konzentriertem Blick, als sich Theresia Schwarzwald von der Couch erhebt und in die Küche geht. In der Wohnung kann sich die 67-Jährige aus Attnang-Puchheim problemlos orientieren, trotzdem lässt ihr Blindenführhund Rocky sie nicht aus den Augen. "Er ist jede Minute für mich da, ich würde ihn um nichts in der Welt mehr hergeben", sagt Theresia Schwarzwald und streichelt dem Collie liebevoll über das buschige Fell.

Die beiden kennen sich zwar erst seit Juli dieses Jahres, während der Monate der Ausbildung zum Blindenhund sind Theresia Schwarzwald und der dreijährige Rocky im Alltag aber zu einem eingespielten Team geworden. Rocky ist bereits der vierte Blindenhund, der der 67-jährigen Attnang-Puchheimerin zur Seite steht und sie durch so manche Gefahren führt. Zuvor war ihre Blindenhündin Holly an Arthritis an den Vorderpfoten erkrankt und konnte daher ihre sehbeeinträchtigte Besitzerin nicht mehr gefahrlos auf den Spaziergängen begleiten. Nun lebt Holly wieder bei jener Züchterin, die sie einst zum Blindenhund ausgebildet hat, und genießt dort ihren wohlverdienten Ruhestand.

Seit ihrem 14. Lebensjahr hat sich die Sehleistung von Theresia Schwarzwald massiv verschlechtert, bis sie im Alter von 48 Jahren nur noch Schatten und Licht wahrnehmen konnte. "Eigentlich wollte ich immer Köchin werden. Doch die Lehre musste ich leider aufgeben", sagt sie. Einige Jahre hat die dreifache Mutter noch als Büroangestellte gearbeitet, bevor sie in Frühpension ging.

Mit Blindenhund nach Venedig

Ihren zweiten Ehemann Walter – selbst ein schwerer Epileptiker – lernte sie 1991 kennen und lieben. Gemeinsam mit dem Blindenführhund unternahmen die beiden noch zahlreiche Ausflüge – "besonders unsere Reise nach Venedig werde ich niemals vergessen", sagt die 67-Jährige. Heute erinnert nur noch ein selbst gemaltes Bild der Rialtobrücke an diese Zeit. "Mein Mann hat mir beim Malen geholfen und hat in Blindenschrift die Farben und Stellen markiert. Wir waren uns gegenseitig eine große Stütze, bis sich die Anfälle meines Mannes verschlimmert haben", sagt Theresia Schwarzwald. "Das war für mich die schönste und gleichzeitig die schwerste Zeit."

Mittlerweile besucht sie ihren Mann täglich im Altenheim, denn pflegen kann ihn seine Frau nicht mehr. "Ich sage dann immer zu Rocky: ,Gehen wir zu Walter’. Dann kennt er sich aus und findet den Weg", erzählt sie und deutet auf die Leine, die bei der Tür hängt: "Ich möchte mich so gut wie möglich fit halten. Rocky geht dann an der Leine und leitet mich auf dem Weg – auch wenn er noch sehr verspielt ist und die Grenzen austestet", fügt Theresia Schwarzwald mit einem Schmunzeln hinzu.

Als der Schlüsselbund aus der Jackentasche auf den Boden fällt, reagiert Rocky blitzschnell. "Hat das Frauchen etwas verloren?", fragt Theresia Schwarzwald, als der Hund sie mit der Schnauze anstupst und ihr den Schlüssel in die Hand legt: "Er ist mein braver Burli. Rocky passt immer auf mich auf und bringt mir alles, was ich verliere", erzählt sie. "Mittlerweile hat der Hund den Platz des Partners in meinem Leben eingenommen."

So können Sie helfen

Das OÖN-Christkindl hilft Oberösterreichern, die durch einen Schicksalsschlag in Not geraten sind. Alle Spenden, die auf dem Christkindl-Konto (IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790) eingehen, kommen zu 100 Prozent den Bedürftigen aus dem Bundesland zugute – so auch Frau Schwarzwald und ihrem Blindenhund Rocky.

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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