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"Software-Archäologen" aus Linz peilen den Welterfolg an

Von Ulrike Rubasch, 14. Juni 2021, 00:04 Uhr
"Software-Archäologen" aus Linz peilen den Welterfolg an
Markus Achleitner und Sysparency-Gründer Florian Schnitzhofer (r.) Bild: Land OÖ

LINZ. Sysparency ist das erste Spin-off des Forschungszentrums SCCH in Hagenberg.

Zufall oder nicht – die junge Linzer Softwareanalysefirma Sysparency ist mit ihrer Mutterfirma ReqPool eben in die ehemaligen Räumlichkeiten von Dynatrace in Urfahr eingezogen. Dieses in New York börsenotierte und mit rund zehn Milliarden Euro bewertete Softwareunternehmen ebenfalls mit Linzer Wurzeln ist dem Sysparency-Gründer Florian Schnitzhofer ein Vorbild. "Wir wollen 2030 Weltmarktführer sein", so der Unternehmer, der bereits mit der 2012 gegründeten Managementberatung ReqPool (100 Mitarbeiter) international erfolgreich ist.

Doch womit will Sysparency reüssieren? Die Erklärung steckt bereits im Namen: Softwaresysteme transparent zu machen. Das ist insofern für viele Unternehmen relevant, als sie mit gewachsenen und sehr alten Computerprogrammen arbeiten. Eine Modernisierung, wie sie viele im Zuge der Digitalisierung anstreben, ist mit großem Zeit- und Personalaufwand verbunden. Die Digitalisierungsprojekte in Großkonzernen haben Volumina in der Höhe von Hunderten Millionen Euro. Häufig sind die Mitarbeiter, die die Programme geschrieben haben und die wissen, warum etwas wie entschieden wurde, gar nicht mehr im Unternehmen. Hier setzt Sysparency an.

Verborgenes Wissen ausgraben

Mit einem zehn Jahre lang am Software Competence Center Hagenberg (SCCH) entwickelten Algorithmus wird – wie von Archäologen – verborgenes Wissen automatisiert aus den Quellcodes der Softwareanwendungen geholt.

Damit werden die Vorgänge, wie es in einem Unternehmen zu Entscheidungen kommt, nachvollziehbar. Das kann eine Entscheidung sein, nach welchen Kriterien ein Stahlhochofen temperiert wird oder wie ein Kredit in einer Bank vergeben wird. Zum Teil werden solche Dokumentationen auch von Gesetzes wegen verlangt. Forschungslandesrat Markus Achleitner bezeichnet das erste Spin-off des SCCH als "historisch" und "perfektes Beispiel, wie in Oberösterreich die Innovationskette sein sollte". Bei dem einen Start-up soll es nicht bleiben, sagte SCCH-Geschäftsführer Markus Manz. "Unser Ziel sind zehn bis 15 solcher Spin-offs in den nächsten Jahren." Auch Meinhard Lukas, Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) streut dem Start-up Rosen: Sysparency helfe, die Daten als das "Öl des 21. Jahrhunderts" transparent und sicher zu machen. "Das ist eine existenzielle Voraussetzung für eine erfolgreiche, umfassende Digitalisierung heimischer Unternehmen. Sysparency setzt genau hier an."

Namhafte Kunden als Nutzer

Jetzt heißt es für das junge Unternehmen, in den nächsten Monaten 20 bis 30 Wirtschaftsinformatiker zu finden und den Vertrieb aufzubauen.

Geschäftsführer des noch kleinen Teams ist Abdula Hamed, Vertriebschefin ist Natalie Hutterer und Technik-Chef Sebastian Kornexl. Namhafte Kunden nützen bereits den Sysparency-Algorithmus: Doka, Siemens, Stadt Wien, Deutsche Telekom, VW Financial Services, Raiffeisen Software.

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

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