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Schramböck: "Wir lassen unsere Unternehmen nicht im Stich"

Von Dietmar Mascher, 16. März 2020, 00:04 Uhr
Schramböck: "Wir lassen unsere Unternehmen nicht im Stich"
Wirtschaftsministerin Schramböck: "Jetzt muss es schnell gehen." Bild: APA

WIEN/LINZ. Die Wirtschaftsministerin über die konkreten Maßnahmen im Corona-Hilfspaket.

Die Bundesregierung hat das erste Corona-Hilfspaket für die Wirtschaft mit vier Milliarden Euro dotiert. Im Gespräch mit den OÖNachrichthen erklärt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, wie den Betrieben und ihren Beschäftigten geholfen werden soll.

OÖNachrichten: Frau Ministerin, die Regierung hat ein Vier-Milliarden-Euro-Paket für jene Unternehmen und ihre Mitarbeiter geschnürt, die von Corona wirtschaftlich betroffen sind. Was soll ein kleines oberösterreichisches Unternehmen, dem das Wasser bis zum Hals steht, am Montag tun?

Schramböck: Zunächst sollte man sich bei der zuständigen Sozialversicherung melden und um eine Stundung der Beiträge ansuchen. In diesem Zusammenhang sollte man auch über einen Erlass der Verzugszinsen sprechen und eine Senkung der Bemessungsgrundlage beantragen. Gleichzeitig sollte der Weg zur Hausbank führen, um abzuklären, welche Kreditlinien zur Verfügung stehen. Das aws (Austria Wirtschaftsservice) gibt entsprechende Kreditgarantien und ist darauf vorbereitet, dass die Unternehmen umgehend Hilfe benötigen.

Wie hoch sind die Garantien?

Es geht um Haftungen bis 80 Prozent und Beträge von bis zu 2,5 Millionen Euro pro Fall.

Wie sollen die Firmenchefs mit den Beschäftigten umgehen?

Es ist wichtig zu klären, ob etwa ein Produktionsbetrieb den jährlichen Betriebsurlaub vorziehen kann, wie das etwa KTM jetzt macht. Das kann nicht nur ein Großunternehmen machen, das geht auch bei kleineren und mittleren Unternehmen.

Sie haben die Kurzarbeits-Regeln umgekrempelt. Innerhalb kürzester Zeit können nicht nur große Firmen Kurzarbeit beantragen, sondern auch Kleinfirmen. Wie funktioniert das?

Ab Montag können sich die Unternehmen beim zuständigen Arbeitsmarktservice (AMS) melden und die Corona-Kurzarbeit beantragen. Besonders an der Neuregelung ist die kurzfristige Beantragung innerhalb 48 Stunden. Vielleicht dauert es ein paar Stunden länger, aber das Ziel ist, binnen einer Woche die Modelle umsetzen zu können.

Dieses Modell ist aber nur auf drei Monate befristet.

Und kann um weitere drei Monate verlängert werden. Das neue Modell ist flexibler, weil eine gewisse Zeit die tägliche Arbeitszeit auf null reduziert werden kann. Früher hätte das die Kündigung bedeutet. Jetzt ist man aber flexibler und kann schneller reagieren, wenn der Betrieb wieder hochgefahren wird.

Es gibt aber viele Einzelunternehmen, die betroffen sind.

Für die gilt auch, dass sie die oben genannten Schritte machen sollen. Neu ist, dass das aws nicht nur bei EPU mit Gewerbeschein Kreditgarantien abgeben kann, sondern auch für Freiberufler wie Moderatoren, Künstler oder freie Journalisten.

Wenn das alles nichts hilft, soll es auch Direktzahlungen geben.

Es wird auch ein Härtefonds eingerichtet, der speziell EPU und kleinen Familienbetrieben helfen soll. Das funktioniert ähnlich wie bei Überschwemmungen.

Vier Milliarden Euro sind viel Geld, werden womöglich aber nicht reichen.

Wir konzentrieren uns jetzt einmal darauf, dass wir die wichtigsten Dinge rasch erledigen. Wir handeln hier schneller und umfassender als andere Staaten. Vorrangig ist die schnelle Umsetzung. Wenn mehr Mittel notwendig sind, werden wir diese zur Verfügung stellen. Wir lassen unsere Unternehmen nicht im Stich.

> Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von OÖN-Redakteur Dietmar Mascher

Das 4-Milliarden-Paket der Regierung

  • Vier Milliarden Euro schwer ist das erste Hilfspaket für die Wirtschaft. Das Geld fließt in einen Fonds, der von Kurzarbeit über Unternehmer-Hilfen bis zum Ankauf von Instrumenten für den Gesundheitsbereich für eine Reihe von Maßnahmen dienen soll.
  • Die Maßnahmen: Dazu zählen Überbrückungskredite und Kreditgarantien für alle Betriebsgrößen. Es soll sowohl bei der Sozialversicherung Beitrags- und beim Finanzamt Steuerstundungen geben. Für Kleinst- und Familienbetriebe soll es auch Direktzahlungen geben, um Insolvenzen und Härtefälle zu vermeiden.
  • Kurzarbeit: Rund 400 Millionen Euro sind für ein spezielles Kurzarbeits-Modell vorgesehen, das zunächst einmal drei Monate gilt. Jeder von der Krise betroffene Betrieb kann dies beim AMS beantragen. Die Nettoersatzrate für die Mitarbeiter beträgt je nach Einkommenshöhe 80 bis 90 Prozent. (Details im Interview mit Ministerin Schramböck).
  • Arbeitsmarkt: Es soll verhindert werden, dass Mitarbeiter gekündigt werden. Wer dennoch gekündigt wird, solle sich bitte am Montag nicht persönlich beim AMS arbeitslos melden, sondern dies schriftlich oder telefonisch unter 050 904 440 tun.
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Autor
Dietmar Mascher
Stellvertretender Chefredakteur, Leiter Wirtschaftsredaktion
Dietmar Mascher

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4  Kommentare
4  Kommentare
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alteraloisl (2.659 Kommentare)
am 16.03.2020 13:29

Ich frage mich schon seit Tagen. Als Zwangsmitgliedzahler bei der AK hätte ich mir eine Unterstützung der AK und Gewerkschaft erwartet. Die werden ja doch das Geld nicht schon wieder verzockt haben. Ich dachte die sind für die sogenannten "Kleinen Leute" da? Ich hoffe doch, dass die AK das Vermögen der Arbeitnehmer in dieser Situation wieder zur Abfederung in Not befindlicher Zwangsmitglieder zur Verfügung steht.

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kronikarl (881 Kommentare)
am 16.03.2020 09:47

Der Bundesregierung nehme ich das ab - ehrliches Bemühen!
Anders sehe ich die Wi-Kammer, die in div. Zeitungen veröffentlicht, den Betrieben i.S. Bankgeschäfte behilflich zu sein z.Bsp. bei der Abwicklung normaler Bankdienstleistungen, mit denen Wirtschaftstreibende oder jede andere Person, tagtäglich zu tun hat. Dazu gibt es Telefon, I-Net u. andere Einrichtungen, die mit den Bankmitarbeitern abgewickelt werden können!
Dafür ist diese Einschaltung zu teuer, die Präsidentin ist "super" abgelichtet (LOL), nur effektive Unterstützung schaut für mich anders aus!

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aspoeck82 (50 Kommentare)
am 16.03.2020 08:07

Die hochgelobte Corona-Kurzarbeit ist beim genaueren hinsehen leider nur eine Mogelpackung.
Wenn ein Handelsgeschäft 0 Umsätze macht, wie soll es dann die mehr als 30% LNK bezahlen?
Die Arbeitnehmer bekommen statt 55% mind 80% vom AMS - und wer rechnen kann, weiß auch wer diese bezahlt....

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penunce (9.674 Kommentare)
am 16.03.2020 07:08

"Schramböck: "Wir lassen unsere Unternehmen nicht im Stich"

Von November 2010 bis Jänner 2018 hatte sie einen Gewerbeschein für die Tätigkeit als Humanenergetikerin.

Nach eigener Aussage erhielt sie diesen Gewerbeschein im Rahmen einer Ausbildung, die auch Schamanismus sowie "ein paar eigenartige Sachen" enthielt!

... aus WIKI

Schamanismus und "ein paar eigenartige Sachen" genügen nicht, da muss schon von Seite der ausreichend Geld von dieser Regierung zu den Wirtschaftstreibenden kommen, so das sie ihre Steuern und Rechnungen und Arbeiter auszahlen und weiter beschäftigen können.

Der Überschuss dieser Regierung ist einmal auf Eis gelegt und es wird Jahrzehnte dauern bis das erneut erreicht werden kann!

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