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Schokolade könnte bald empfindlich teurer werden

Von nachrichten.at/apa, 25. Februar 2024, 09:02 Uhr
Schokolade Preissteigerung
Der süße Glücksbringer könnte bald empfindlich teurer werden. Bild: colourbox.de

BONN. Jetzt heißt es stark sein: Bei Schokolade könnte es bald zu einer saftigen Preiserhöhung kommen.

Wegen des hohen Kakaopreises müssen Verbraucherinnen und Verbraucher bald vielleicht mehr Geld für Schokolade ausgeben. "Gestiegene Rohstoffpreise und Löhne können zu Kostensteigerungen führen, die tendenziell an den Verbraucher weitergegeben werden könnten", sagte Solveig Schneider, die stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).

Ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport erklärte: "Ein Kilo Kakao ist knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr. Was das für die Herstellungskosten einer 100-Gramm-Schokoladentafel bedeutet, die zwischen 35 und 70 Prozent Kakao enthält, kann sich jeder selbst ausrechnen, aber wir bewerten aktuell gesamthaft die Situation." Zu einer möglichen Preiserhöhung will sich Ritter Sport aus kartellrechtlichen Gründen nicht äußern.

Durchschnittlich essen die Österreicherinnen und Österreicher im Jahr acht Kilogramm Süßware, davon zwei Kilo Tafelschokolade. Im Vergleich zu den Briten und Schweizern sind sie damit fast Kostverächter, diese kommen auf elf Kilo Süßware. Spartanisch hingegen halten es die Chinesen mit gerade mal 0,1 Kilogramm. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Schokoladenwaren in Deutschland lag 2023 bei 9,3 Kilo.

Erhöhung nicht ausgeschlossen

Michele Buck, Chefin des US-Unternehmens Hershey, einem der weltweit größten Süßwarenhersteller, schloss eine Erhöhung der Preise zuletzt nicht aus. "Angesichts der aktuellen Lage bei den Kakaopreisen werden wir jedes Instrument in unserem Werkzeugkasten nutzen, einschließlich der Preisgestaltung, um das Geschäft zu steuern", sagte sie Mitte Februar bei der Vorstellung der Geschäftszahlen des Konzerns. Auch der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé schloss weitere Preissteigerungen nicht aus.

Der Preis für eine Tonne Rohkakao stieg an den Rohstoffbörsen im Februar auf einen Rekordstand von umgerechnet knapp 5.500 Euro. Anfang Jänner lag der Preis noch unter 4.000, im Februar vergangenen Jahres unter 2.500 Euro. Ursache für den rasanten Preisanstieg ist Experten zufolge eine Verknappung des Angebotes, auch infolge klimabedingter Extremwettereignisse. Längere Dürreperioden, Starkregen, Überflutungen und Pflanzenkrankheiten haben in Anbauländern wie der Elfenbeinküste und Ghana zuletzt zu deutlich geringeren Erträgen oder sogar zu vollständig zerstörten Ernten geführt.

Branche beklagt gestiegene Kosten

Die Süßwarenbranche beklagt die stark gestiegenen Kosten. EU-Zucker war 2023 laut BDSI 72 Prozent teurer als im Vorjahr, Kakaobutter legte um 52 Prozent zu, Kakao um 43 Prozent. Der Handel ist beim Thema Preise zurückhaltend, aus Wettbewerbsgründen will man dazu und zu den Verhandlungen mit Herstellern nichts sagen. Die weltweite Nachfrage sei deutlich größer als das Angebot, sagt ein Sprecher von Rewe. Dennoch lasse sich "nicht per se ableiten, dass Schokolade oder kakaohaltige Produkte" teurer werden. Gründe seien der intensive Preiswettbewerb, laufende Verträge, Bevorratungen der Hersteller und der tatsächliche Kakaoanteil. Der ist rechtlich vorgeschrieben. Nur wenn der Anteil bei mindestens 35 Prozent liegt, darf ein Produkt Schokolade genannt werden.

Auch Armin Valet rechnet damit, dass Schokolade teurer wird. Der Lebensmittel-Experte der Verbraucherzentrale kann sich auch vorstellen, dass die klassische Tafel kleiner wird. Valet untersucht seit Jahren Produkte, die bei gleichen oder steigenden Preisen schrumpfen. Zuletzt landeten viele Süßwaren auf seiner Liste. "Die Hersteller und Händler wissen, dass Verbraucher bei Genussprodukten wie Schokolade weniger auf den Preis schauen. Deshalb erhöhen sie besonders gern die Preise", so Valet. In der Vergangenheit sei Schokolade auch ohne gestiegene Rohstoffpreise regelmäßig teurer geworden. "Vor gut 20 Jahren kostete die Tafel 99 Pfennig, aktuell 1,49 Euro. Der Preis hat sich also verdreifacht."

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28  Kommentare
28  Kommentare
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kehr-vert (281 Kommentare)
am 26.02.2024 15:33

Gut so, wenigstens werden die unansehnlichen Mitbürger, welche an Adipositas leiden, weniger !

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 26.02.2024 12:10

Das eigentliche Problem ist doch, dass die von den großen Herstellern als Schokolade bezeichnete Ware sehr wenig mit einer echten Schokolade zu tun hat. Sieht halbwegs so aus, schmeckt künstlich gesüßt und hat kaum noch Anteil an echten Kakaobohnen oder Vanilleschoten.

Die gesetzliche Grenze für die Bezeichnung als Schokolade liegt bei 35 Prozent an Gesamtkakaotrockenmasse und 18 Prozent Kakaobutter. Die restliche Hälfte darf aus billigen, künstlichen oder tierischen Abfallsprodukten und Aromastoffen bestehen. Die großen Hersteller nutzen das natürlich gerne bis aufs letzten Prozenterl aus.

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 26.02.2024 11:04

Wo die schöne Frau so lecker hineinbeißt,
das sieht aus wie ein Stück Schopf vom Schwein.
Soll das Schokolade sein?

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felixh (5.049 Kommentare)
am 26.02.2024 06:50

Mann könnte so wie in UK eine Fett und Zuckersteuer einführen

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 25.02.2024 20:05

Mit dem Lieferkettengesetz wird kaum mehr jemand Schoki nach Europa importieren können.
Warum? Es ist so gut wie unmöglich, zu garantieren und zu haften, dass ein Lieferant nicht gegen dieses Gesetz verstößt.

Und wie soll man das kontrollieren, beaufsichtigen oder dafür haften.

Abgesehen davon wird kaum ein Lieferant so eine Garantier oder Haftung unterschreiben.

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kirchham (2.613 Kommentare)
am 25.02.2024 19:21

Was wird billger? NICHTS

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 25.02.2024 20:07

Mit dem neuen Lieferkettengesetz muss man froh sein, wenn überhaupt noch jemand ausländische Rohstoffe zukauft oder importiert.

Und die wenigen, die sich das zutrauen, lassen sich das preislich vergolden.
Bei Früchten, Kaffee etc. wird es beginnen, und es betrifft nicht nur technische Produkte oder Textilien.

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Philantrop_1 (471 Kommentare)
am 25.02.2024 17:04

Wie ätzte eine deutsche Satirikerin:

Jetzt kommt offenbar fast alles aus der Ukraine - von Bananen über Kaffee bis zum Kakao und vielem mehr.
Der Stellvertreterkrieg zwischen Russen und Amis hat wohl auch das Klima schlagartig sosehr verschoben, dass frühere Tropenprodukte nun fast nur mehr nördlich des Schwarzen Meeres gedeihen.

Jedenfalls ist es fast verwunderlich, dass diesmal nicht dieser Konflikt als Vorwand für die unverschämte Preisteiberei dienen muss...

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laskpedro (4.006 Kommentare)
am 25.02.2024 16:53

wir sind die teuerungskönige europas ...

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herst (12.977 Kommentare)
am 25.02.2024 13:57

Uijeh, dann wird die Sachertortn, Schokokuchen, Schokowaffaln, die Rumkugln auch bald teira?

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2good4U (20.125 Kommentare)
am 25.02.2024 13:12

"Ein Kilo Kakao ist knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr. Was das für die Herstellungskosten einer 100-Gramm-Schokoladentafel bedeutet, die zwischen 35 und 70 Prozent Kakao enthält, kann sich jeder selbst ausrechnen..."

So ist es.
Also rechnen wir das mal aus:

Wenn das Kilo Kakao (also 1000g) um 3€ (also 300 Cent) teurer wurde, bedeute das pro Gramm Kakao eine Preissteigerung von 0,3 Cent.
Eine 100g Tafel Schokolade mit 35% Kakao enthält 35g Kakao was (35 x 0,3 Cent) = 10,5 Cent beträgt.

Wie viel wird die Schokolade wohl teurer werden?
40 Cent?

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Utopia (2.871 Kommentare)
am 25.02.2024 16:03

Ich vermute eher 40%

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observer (22.641 Kommentare)
am 25.02.2024 12:38

Neugierig bin ich, ob sie auch wieder billiger wird, wenn der Kakaopreis wieder fällt. Wohl ziemlich sicher nicht. es sollte übrigens eine Rolle spielen, ob es sich um Premiumprodukte oder solche im niedrigen Preissegment handelt. Denn bei teuren Produkten wirkt sich diese Kakaopreiserhöhung prozentuell ja viel niedriger aus.

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danadella (920 Kommentare)
am 25.02.2024 12:06

Die Kakaobauern in den ärmeren Ländern haben sicher nichts von den gestiegenen Preisen. Da kassieren andere …
Ein Schoki-Streik dee Konsumten wäre mal was 😉

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observer (22.641 Kommentare)
am 25.02.2024 12:42

Man kann ja auch Schokoladen kaufen, bei denen der Kakaoanteil Fairtrade ist. Beispielsweise von Zotter, der selbst Verträge mit den Kakaobauern hat. Abgesehen davon ist die sehr gut und Zotter beschäftigt in seine Produktion auch Menschen die benachteiligt sind - Prinzip Inklusion. Allerdings haben seine Produkte eben ihren Preis.

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danadella (920 Kommentare)
am 25.02.2024 19:08

Da haben Sie vollkommen recht. Würden die Durchschnittskonsumenten Schokolade in Maßen und nicht in Massen kaufen würde, wäre es auch kein Problem. Dann hätten auch die Kakaobauern eine Chance

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reibungslos (15.240 Kommentare)
am 25.02.2024 13:31

Letztlich wollen nur die Spekulanten mehr verdienen. Das ist der Hauptgrund für den Preisanstieg.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 26.02.2024 09:59

Naja, man wird vorsorglich fürs Lieferkettengesetz einige Vereine und Prüfunternehmen gründen und mit bezahlen müssen. Es wird teurer, aber noch weniger transparent damit. Das ist so wie die Bestätigung eines chinesischen "TÜV" für eine Produkteigenschaft, kostet nur, bringt aber sonst gar nichts.

Die ganze Welt lacht über Europa!

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RonaldWeinberger (276 Kommentare)
am 25.02.2024 11:29

Welch Schicksalsschlag, welch ungeheurer;
die Schoko wird (empfindlich?) teurer!
Nun bin ich mir wohl viel zu schade,
für EIN Produkt: "Milchschokolade"
und finde, es ist nichts dabei,
wenn's HIER kommt zur Preistreiberei...
Indes hört man zunehmend munkeln:
besonders teuer werd'n die dunkeln;
die köstlichen, die sehr gesunden
Schokoladen, die mir trefflichst munden.
Ich bin schockiert - und greif geschwind(t)
zu einer 90%'gen Tafel Lindt.

(Sollten SIE sich für witzige/schräge Gedichte erwärmen können: Unter meinem Namen könnten Sie in Bezug auf Büchlein fündig werden ...).

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 25.02.2024 11:22

Was wird nicht teurer?.....

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Gugelbua (33.128 Kommentare)
am 25.02.2024 11:15

gabs nicht schon versuche aus Schlachtblut Schokolade zu machen❔

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 25.02.2024 11:22

Ja.

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danadella (920 Kommentare)
am 25.02.2024 12:03

🤢

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 26.02.2024 09:36

Wo haben Sie dieses Märchen wieder ausgegraben?
Damit sollte uns schon der EU-Beitritt madig gemacht werden.

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Gugelbua (33.128 Kommentare)
am 26.02.2024 11:50

schon in den 1920er Jahren gabs Hämatogen-Riegel, mit Rinderblut

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 25.02.2024 09:36

Also: Es wird teurer, die Packungsinhalte werden kleiner und es wird an einer (noch) billigeren Rezeptur gearbeitet.

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 25.02.2024 20:09

Seid froh, dass überhaupt noch jemand importiert.

Mit dem Lieferkettengesetz werden es sich nur noch wenige Konzerne leisten können oder wollen, und das wird vom Konsumenten natürlich teuer zu bezahlen sein.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.395 Kommentare)
am 26.02.2024 11:20

Sie tolerieren lieber Kinderarbeit und absolut asoziale Ernte- und Produktionsbedingungen?
Bestenfalls mit irgendwelchen Schmäh-Greenwashing-Labels...

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