Automotive: voestalpine streicht Jobs in Deutschland
LINZ. Der Geschäftsbetrieb im deutschen Birkenfeld soll eingestellt werden, andere Werke werden künftig in einem Produktionsverbund zusammenarbeiten.
Angesichts der Wirtschaftskrise und des lahmenden Automobilsektors in Deutschland strukturiert der Linzer Stahlkonzern voestalpine den Kfz-Zulieferbereich in dem Nachbarland nun massiv um. Die Zahl der Beschäftigten soll auf insgesamt 2000 sinken.
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Der Geschäftsbetrieb in Birkenfeld soll eingestellt werden. 220 Mitarbeiter produzieren dort einbaufertige Stanz- und Umformteile in Stahl und Aluminium für die Automobilindustrie. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro, das Ergebnis sei bereits seit mehreren Jahren im negativen Bereich. "Nach Abschluss des Projektes erwarten wir eine notwendige Entlastung der jährlichen Strukturkosten in Höhe eines höheren zweistelligen Millionenbetrags", sagte voestalpine-Vorstandschef Herbert Eibensteiner zur APA.
Mehrere hundert Mitarbeiter betroffen
Die Werke in Dettingen, Schmölln, Schwäbisch Gmünd und Böhmenkirch sollen zukünftig in einem Produktionsverbund mit jeweiliger Technologie- bzw. Produktspezialisierung zusammenarbeiten. Dadurch könnten sich die einzelnen Standorte auf ausgewählte Kerntechnologien konzentrieren und diese gezielt weiterentwickeln, heißt es.
In Dettingen sind insgesamt 650 Mitarbeiter tätig, ein Drittel könnte aufgrund des veränderten Produktionsschwerpunkts von den "Personalanpassungen" betroffen sein. Die Gesellschaft, die die Standorte Dettingen und Schmölln umfasst, erzielte zuletzt einen Umsatz von 395 Millionen Euro.
Die Maßnahmen seien notwendig, "um eine nachhaltige Zukunftsperspektive für die verbleibenden Automotive Components-Standorte und für eine größtmögliche Anzahl an Mitarbeitern in Europa und ganz besonders in Deutschland zu schaffen", wird voestalpine-Vorstandsmitglied Carola Richter in der Aussendung zitiert. Sie ist Leiterin der Konzernsparte Metal Forming Division, die weltweit knapp 11.600 Mitarbeiter beschäftigt und im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erzielte. Der operative Gewinn lag bei 301 Millionen Euro.
Noch kein Zeitplan
Mit der Restrukturierung soll die Zahl der deutschen Beschäftigten im Automotive-Bereich in Deutschland auf 2000 reduziert werden. Ein genauer Zeitplan für die Maßnahmen in Deutschland steht laut voestalpine-Sprecher Peter Felsbach noch nicht fest: „Wir reden hier nicht von Tagen oder Wochen“ – die Reorganisation werde Jahre dauern. Auch ein konkretes Datum für die Schließung des Werks in Birkenfeld gibt es noch nicht.
An den Standorten außerhalb Deutschlands – etwa in Linz – seien nur „geringfügige Veränderungen“ vorgesehen, das Werk ist laut Felsbach gut aufgestellt. Die erwarteten finanziellen Auswirkungen der Reorganisation seien bereits in der Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr eingepreist, es wird ein Ergebnis (Ebitda) von 1,4 Milliarden Euro erwartet.
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