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Neuer Bauernaufstand soll Gesellschaft aufrütteln

Von Josef Lehner, 07. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Neuer Bauernaufstand soll Gesellschaft aufrütteln
Aufmarsch in Berlin Bild: APA/dpa

Österreicher folgen deutscher Protestbewegung.

Mit 8000 Traktoren ist die neue deutsche Bauernorganisation "Land schafft Verbindung" Ende November in Berlin aufgefahren. Nun hat sich ein Ableger der Protestbewegung in Österreich gegründet. Er will in der Öffentlichkeit für eine neue Agrarpolitik werben, die die ländliche Struktur und die Lebensmittelversorgung bewahrt.

In Österreich sind schon öfter Organisationen aktiv gewesen, die den Vertretungsanspruch von Bauernbund und Landwirtschaftskammer angezweifelt haben, zuletzt etwa die IG Milch. In der Neugründung sieht Bauernbund-Präsident Georg Strasser keinen Gegner: "Alle Initiativen, die den Dialog mit der Gesellschaft verstärken und Verständnis für unsere bäuerlichen Anliegen bringen, sind mir willkommen." Die Bewegung "Land schafft Verbindung" lege außerdem Wert darauf, "verbands- und parteineutral" zu sein.

Die Sprecherin, Ruth Boßmann, hat deutsche Wurzeln, arbeitet mit der dortigen Bewegung zusammen und ist seit zehn Jahren Bäuerin in Mank im Bezirk Melk – pikanterweise auch der Heimatbezirk von VP-Bauernchef Strasser. Sie sagt im OÖN-Gespräch, dass es eine parteiunabhängige Agrarvertretung brauche. Hauptziel sei, der Gesellschaft den Stellenwert der Landwirtschaft bewusst zu machen: "Wir Bauern sind der einzige Wirtschaftszweig, der CO2 bindet, nicht nur ausstößt." Es müsse eine einheitliche EU-Agrarpolitik geben, weil derzeitige Regeln den Wettbewerb innerhalb der Gemeinschaft verzerren würden: "In Österreich ist Glyphosat verboten, in den anderen EU-Ländern nicht. Die mit Glyphosat erzeugten Produkte liegen jedoch auch hier in den Handelsregalen."

Dasselbe sei es mit Drittländern: In der EU seien importierte Lebensmittel erlaubt, die in Amerika und Asien mit Pflanzenschutz erzeugt wurden, der hier seit vielen Jahren verboten sei. Den Menschen müsse bewusst sein, dass sie daheim gesunde, hochqualitative Lebensmittel erhalten. Die Versorgung sei jedoch in Gefahr.

Erste Aktion mit Kreuzen

Als erste Aktion stellt die Organisation grüne Kreuze auf, die daran erinnern sollen, dass jedes Jahr Tausende von Bauern aufgeben. In sozialen Medien gibt es breite Unterstützung, mitunter unerwünschte, gesteht Boßmann: "Einige sind natürlich rabiat." Aus Oberösterreich ist der Rinderzüchter Georg Doppler aus Waizenkirchen im Gründungsteam dabei.

www.landschafftverbindung.at

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Josef Lehner
Redakteur Wirtschaft
Josef Lehner
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7  Kommentare
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zivi111 (600 Kommentare)
am 07.12.2019 20:08

Das ewige "Raunzen" einer Berufsgruppe, die im Durchschnitt zu 50% von Subventionen - also Steuergeldern - lebt nervt gewaltig!

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gent (3.909 Kommentare)
am 07.12.2019 20:11

Auf die Gefahr hin, dass Sie noch mehr genervt sind: es sind durchschnittlich mehr als 75% des bäuerlichen Gesamteinkommens, welches aus Transferleistungen kommen.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 08.12.2019 02:36

Die Landwirtschaft war bei uns sehr wohl mal zur Gänze unabhängig, bevor sich die EU überall einmischte. Die Agrarkonzerne und Großbauern erhalten jede Menge an Förderungen, der kleine Bauer ist zum Bittsteller degradiert.
Dazu Fleischimporte aus Südamerika (samt dafür vernichtetem Regenwald) und den USA (damit die Merkel Autos verkaufen kann), das haut bei uns die Preise zusammen samt grauenhafter CO2-Bilanz. Dafür dürfen wir bald CO2-Steuern zahlen, das wird ja auf die Preise drauf geschlagen. Und die VdL kann großmundig eine Billiarde und mehr für den Klimaschutz raus werfen, was sie beim Amtsantritt sofort verkündet hat. Verlogenes Pack, wir waren mal mit eigenen Lebensmitteln voll autark und alle konnten leben davon. Getreidebauer-Müller-Bäcker-Konsument war mal der ganz normale Weg und das durchwegs regional.
Bei den Deutschen ist es aber noch ärger mit den Multis im Agrarbereich, je größer, um so mehr Förderungen kann man kassieren in den Chefetagen.

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cyrill24 (666 Kommentare)
am 09.12.2019 11:47

Na bravo ZIVI dir haben sie ja sauber ins Hirn "Geschissen" wahrscheinlich selber 14 Monatsgehälter für gut 10 Monate Arbeit kassieren und die Steuerfrei und dann das Maul über die Bauern aufreissen!!!!!! Es waren die Bauern die beim EU Beitritt auf die hälfte ihres Einkommens verzichtet haben für die Allgemeinheit, und deshalb bekommen sie Ausgleichszahlungen. Und wenn ich mir vorstelle das ich als Landwirt für so eine dumme Kreatur wie du sie bist Lebensmittel produzieren soll wird mir schlecht!!!!!!!!!

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Bergbauer (1.773 Kommentare)
am 07.12.2019 16:30

Solche Proteste gehen leicht in die Hose und erzeugen eher Missmut und Neid als Verständnis. Josef Urschitz, einer der besten Wirtschaftsjournalisten, hat es auf den Punkt gebracht. Unsere Agrarpolitik: Wie man die Bauern mit viel Geld umbringt!!!

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il-capone (10.389 Kommentare)
am 07.12.2019 08:43

Die Rebellen werden sich schon an den Eingängen der Gschäftln der Handelsketten anketten müssen, u. dort ihre Fakten JEDEM Kunden plausibel eintrichtern zu können.
Tagtäglich!
Die Kennzeichnung der Umsatz-Industrie ist ohnehin unter jeder Sau.
Am Produkt vorn drauf gross u. deutlich ein beliebiger emotionaler Name, hint drauf in Lupenschrift der Inhalt. Herstellungsangaben siehste de fakto fast nie. Und genau da liegt die Unmoral begraben.

Beim Konsum ist der Konsument eigentlich fast nur mehr auf Emotionalität gedrillt worden. Ethik etc. hat kaum einen Stellenwert.

Quo vadis, ihr Konsumtrotteln ... 🤔

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max1 (11.582 Kommentare)
am 07.12.2019 09:24

... nicht nur beim Konsum.

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