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"Ein überzeugendes Gespräch zählt mehr als ein Packen Zeugnisse"

Von Elisabeth Prechtl, 30. April 2022, 09:30 Uhr
"Ein überzeugendes Gespräch zählt mehr als ein Packen Zeugnisse"
Bei Klipp punkten Bewerber mit einem guten Bewerbungsgespräch und „Probearbeiten“. Bild: Werk

Das Dienstzeugnis hat an Bedeutung verloren – was stattdessen wichtig ist.

Wer auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz ist, legt der Bewerbung in der Regel Dienstzeugnisse der vorangegangenen Arbeitgeber bei. In Österreich hat zudem der Dienstnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein solches Zeugnis. Aber welche Relevanz kommt ihnen in der Praxis noch zu?

"Der Stellenwert war früher hoch. Die Personalverantwortlichen haben sich die Dienstzeugnisse wirklich angesehen", sagt Sigrid Leutgeb-Webersdorfer, Geschäftsführerin bei Hill International in Linz. Sie war 25 Jahre lang im Personalbereich in Unternehmen tätig. Heute sei der Stellenwert wesentlich geringer. Ein Grund sei, dass sich die gesetzlichen Vorgaben für Dienstzeugnisse vor einigen Jahren geändert hätten: "Ein Dienstzeugnis muss heute positiv sein." Daher sei auch die Aussagekraft nicht mehr so hoch. Im gehobenen Management komme dazu, dass die Dienstnehmer sich ihre Dienstzeugnisse oft selbst schreiben.

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Den sinkenden Stellenwert bestätigt auch Gottfried Kraft, Geschäftsführer der Thalheimer Friseurkette Klipp: "Das Dienstzeugnis ist lediglich eine zusätzliche Informationsquelle." Referenzen und Empfehlungsschreiben würden einen umfassenderen Eindruck vermitteln. Da ein Dienstzeugnis keine negativen Formulierungen enthalten darf, um das berufliche Fortkommen eines Dienstnehmers nicht zu behindern, haben sich bestimmte "Codes" eingeschlichen: "Der Mitarbeiter hat stets zu unserer besonderen Zufriedenheit gearbeitet", sei eine ernst gemeinte, positive Formulierung, sagt Leutgeb-Webersdorfer. Die Phrase "Der Mitarbeiter hat die übertragene Arbeit ordnungsgemäß erledigt" bedeute, dass er wenig Initiative gezeigt habe.

Wenn das Urteil schwerfällt

Für Personaler, die sich bei der Beurteilung schwertun, sei es auch möglich, ein "einfaches Zeugnis" auszustellen: Darin wird nur bestätigt, dass der Arbeitnehmer beschäftigt war, dazu wird der Aufgabenbereich beschrieben. Auf Beurteilungen wird, anders als in qualifizierten Zeugnissen, verzichtet.

Was ist für die Betriebe stattdessen wichtig? Im Angestelltenbereich sei ein vollständiger Lebenslauf ausschlaggebend, sagt Kraft: "Auf Referenzen bzw. Empfehlungen legen wir mehr Wert als auf Zeugnisse."

Im gewerblichen Bereich liege der Fokus auf dem Werdegang und "Probearbeiten". Pünktliches Erscheinen zu einem überzeugenden Bewerbungsgespräch zähle im Übrigen mehr als ein dicker Packen Zeugnisse.

Laut Leutgeb-Webersdorfer sind ein Lebenslauf und Motivationsschreiben wichtig: Letzteres sollte aber keine "Standardware" sein, sondern herausarbeiten, warum man die oder der Beste für den Job sei.

Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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