Internationale Auszeichnung für Anatomieunterricht der Zukunft
LINZ/BARCELONA. Triple E Award in Silber für die JKU in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab und Siemens Healthineers.
Ein direkter Einblick in den menschlichen Körper und bis in die kleinsten Strukturen vordringen zu können, um medizinische Phänomene zu entdecken. Das ermöglicht das Projekt der "Virtual Anatomy", entwickelt vom Ars Electronica Futurelab in Kooperation mit Siemens Healthineers und der Johannes Kepler Universität Linz (JKU).
Bereits seit 2021 wird im sogenannten medSPACE, dem modernen multimedialen Hörsaal der JKU, der Einsatz von Virtual Anatomy demonstriert. MRT- und CT-Daten von realen Patienten werden als fotorealistische Bilder in einer Qualität von 8K, in Stereografik und Echtzeit navigierbar dargestellt.
Das Besondere dabei: Die Studierenden können in den Lehrveranstaltungen direkt mit den Daten von lebenden Patienten arbeiten anstelle von Standard-3D-Modellen eines menschlichen Körpers. Ob konkrete Schädigungen im Körper, Diagnosen von Erkrankungen oder auch der Ablauf eines chirurgischen Eingriffs – der Einsatz der virtuellen Anatomie gibt Medizinern wesentlich mehr Möglichkeiten, ihren Patienten konkrete Erklärungen zu geben, die vor einem Eingriff auch für das körperliche Wohlbefinden notwendig sind.
Preis für Unternehmergeist
Bei den diesjährigen "Triple E Awards" in Barcelona wurden erneut universitäre Projekte in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Technologie ausgezeichnet, um das Engagement und den Unternehmergeist von Universitäten weltweit zu fördern.
In der Kategorie "Global Innovation and Entrepreneurship Team of the Year 2023" wurde das erfolgreiche Projekt der virtuellen Anatomie mit der Silbertrophäe belohnt. Initiiert wurde das Projekt von Franz Fellner, Dekan und Professor für Virtuelle Morphologie an der Medizinischen Fakultät der JKU und Vorstand des Zentralen Radiologie-Instituts am Kepler Universitätsklinikum.
Gemeinsames Projekt
2015 wurde der 16 mal 9 Meter große Deep Space 8K im Ars Electronica Center erstmals durch die "Cinematic Rendering"-Technologie von Siemens Healthineers zum Hörsaal für virtuelle Anatomie. Daraufhin folgten regelmäßige Vorlesungen für Medizinstudenten der JKU ebenso wie Vorstellungen zur Anatomie für die gesamte Bevölkerung und Live-Schaltungen zu Operationen.
Durch diesen großen Erfolg der Vorlesungen und das Potenzial auf diesem Forschungsgebiet startete die Kooperation zwischen der JKU, dem Ars Electronica Futurelab und Siemens Healthineers mit dem Ziel, den medSPACE am neuen Medizinischen Campus der JKU zu realisieren.
Bislang undenkbare Einblicke in anatomische Details werden durch das Virtual-Anatomy-Projekt ermöglicht – bis hin in die kleinsten Fasern des menschlichen Gehirns.
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