Eine Rückrufaktion bringt Linz–Frankfurt ins Trudeln
HöRSCHING. Die beiden täglichen Frankfurt-Verbindungen, die der Lufthansa-Konzern derzeit mit der Air Dolomiti bedient, stehen vor dem vorläufigen Aus. Mit dem Sommerflugplan werden diese Jets für andere Strecken gebraucht. Der Grund: Die Lufthansa musste 20 Airbus 320 neo aus der Flotte nehmen, weil deren Triebwerke dringend überprüft werden müssen. Der US-Flugzeugmotorenhersteller Pratt & Whitney muss wegen mikroskopisch kleiner Verunreinigungen hunderte Triebwerke zurückrufen.
Das löst einen Dominoeffekt aus: Die Flotte der zur Lufthansa Group gehörenden Air Dolomiti wird für andere, wichtigere Strecken gebraucht. Sieben Verbindungen, darunter Linz–Frankfurt, werden damit nicht mehr mit eigenem Fluggerät aus dem Lufthansa-Konzern bedient. Flughafen-Chef Norbert Draskovits sagt: "Wir haben versucht, das Aussetzen mit allen Mitteln abzuwenden, müssen aber leider zur Kenntnis nehmen, dass dies nicht möglich war." Vorübergehend wurde den Partnern kommuniziert, dass diese Maßnahme für den Sommerflugplan gelte. In Medien ist davon die Rede, dass es bis 2026 dauern werde, bis die zeitaufwändige Wartung abgeschlossen ist.
Keine Buchungen ab 31. März
Jetzt sucht der Lufthansa-Konzern nach einem Ersatz, noch gibt es aber keine Lösung. Angedacht ist, dass die Lufthansa eine Fluglinie außerhalb des eigenen Konzerns mit der Abwicklung der Flüge beauftragt. Knackpunkt könnte ein kompatibles Buchungssystem sein.
"Wir wissen, dass die Lufthansa intensive Gespräche mit verschiedenen Fluggesellschaften führt, um den Frankfurt-Zubringer möglichst rasch wieder anzubinden", sagt Draskovits. Im Sommerflugplan ab 31. März ist Linz–Frankfurt nicht buchbar.
Dennoch bleibt Draskovits zuversichtlich, dass das Malheur für die Zukunft der Verbindung nicht das Schlechteste sein muss: Er geht davon aus, dass mit kleineren Maschinen geflogen werden wird. Kleinere Flugzeuge seien schneller gut ausgelastet. Das könnte früher dazu führen, dass die ersehnte dritte tägliche Frankfurt-Verbindung wieder aufs Tapet kommt. Dann könnten die Abflugwellen Richtung Asien, Nordamerika und ins restliche Europa optimal erreicht werden. Zuletzt sei die Auslastung der 120-sitzigen Embraer noch nicht dort gewesen, wo die Lufthansa und der Flughafen hin wollten, räumt Draskovits ein. (sib)
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