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Die Ski-Erzeuger starten mit viel Zweckoptimismus in den Winter

Von Susanne Dickstein, 25. November 2017, 00:04 Uhr
Die Ski-Erzeuger starten mit viel Zweckoptimismus in den Winter
Einen Skiurlaub leistet sich nur ein Viertel der Österreicher. Bild: Zillertal Arena

RIED / LINZ. Industrie rechnet nach guten Bestellungen der Händler mit einem Absatzplus bei Alpinski.

Heute, Samstag, startet in den ersten Skigebieten die Wintersaison. Damit geht es auch für die heimischen Skierzeuger Fischer, Atomic, Head und Blizzard in die heiße Phase. Nach einigen schwächeren Jahren rechnet die Industrie heuer wieder mit leichten Zuwächsen.

Der österreichische Skimarkt, immerhin der drittgrößte nach den USA und Frankreich, soll laut ersten Schätzungen in der laufenden Saison von rund 350.000 auf 380.000 Paar wachsen. "Die Vororder des Handels waren erfreulich. Auch der frühere Schneefall hilft uns", sagt Franz Föttinger, Geschäftsführer von Fischer Ski und zurzeit auch Branchensprecher. Auch wenn der Absatz damit im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen würde, die goldenen Zeiten sind lange vorbei. In den 1990er Jahren wurde in Österreich noch knapp eine Million Paar Ski verkauft.

Gebrauchte Ski in China

Der Exportanteil der Skiindustrie liegt bei 80 Prozent. Einer der Hoffnungsmärkte ist Russland, allerdings fehlt es an Kaufkraft. "Mit 900.000 Paar ist Russland der größte Markt für Langlaufski, aber 80 Prozent spielen sich im Einstiegspreissegment ab", sagt Branchensprecher Föttinger.

Ähnliches gelte für China, wo ein Großteil des Bedarfs an Alpinski derzeit mit Gebrauchtware aus Japan abgedeckt werde. "Dort ist es für alle Hersteller schwierig, Geld zu verdienen. Es geht eher um Präsenz", sagt Föttinger. In China müsse sich erst eine Skikultur entwickeln. Die Österreicher versuchen dies durch Kooperationen mit dem chinesischen Skiverband und Schüleraustausch zu forcieren.

In Österreich hingegen geht die Skikultur seit Jahren verloren. Nur noch jeder dritte Österreicher gehe regelmäßig Skifahren, sagt Freizeit- und Tourismusforscher Peter Zellmann. "Das betrifft vor allem den großstadtnahen Bereich. Der Anteil der Bevölkerung, der sich einen Skiurlaub leistet, bleibt mit 25 Prozent seit Jahren konstant. Dennoch würde ich mir Sorgen um den Nachwuchs machen", sagt Zellmann. Laut Fachverband der Seilbahnen ist der alpine Wintersportler im Durchschnitt 39 Jahre alt.

Mehr als die Hälfte des österreichischen Skimarkts teilen sich mit Atomic, Head und Fischer drei Marken. Fischer-Chef Föttinger rechnet für sein Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende Februar) mit einem Umsatzanstieg von 137 auf 150 Millionen Euro, vor allem auch abhängig vom Langlaufgeschäft. Dort musste der Weltmarktführer Fischer im Vorjahr ein 20-Jahr-Tief hinnehmen.

Die großen drei

ATOMIC: 1955 gründete Alois Rohrmoser die Firma, baute Werke in Wagrain und Altenmarkt. Anfang der 1990er-Jahre schlitterte Atomic in finanzielle Schwierigkeiten. 1994 beantragte die Bawag den Konkurs über Atomic, was in einen Wirtschaftskrimi ausartete. Nach dem Verfahren übernahm die finnische Amer-Gruppe Atomic.

FISCHER: Von Josef Fischer sen. in Ried gegründet, wurde der Skierzeuger in den 1970er-Jahren unter dessen Kindern Pepi Fischer und Selma Sturmberger zur größten Skifabrik der Welt. Neben Alpin- wurden Langlaufski produziert. Zahlreiche Weltmeister und Olympiasieger wie Franz Klammer fuhren auf Fischer-Skiern zum Erfolg.

HEAD: Die Skimarke gehört zum niederländischen Sportartikelkonzern Head, der bis 2015 auch an der Wiener Börse notierte. Der Schwede Johan Eliasch hatte die defizitäre HTM-Gruppe (für Head-Tyrolia-Mares) 1996 von der damals staatlichen Austria Tabak übernommen. Die Skier werden bis heute in Kennelbach in Vorarlberg hergestellt.

Zahlen rund ums Skifahren

  • Drei Millionen Paar Ski werden pro Jahr weltweit verkauft. Der Absatz ist damit weitgehend konstant. In Österreich sollen es heuer 380.000 Paar sein.
  • 80 Prozent der heimischen Skiproduktion werden exportiert. Die großen Erzeuger Atomic, Fischer, Head und Blizzard beschäftigen 2000 Mitarbeiter.
  • 1/3 der Österreicher geht noch regelmäßig skifahren, sagt Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren halbiert.
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1  Kommentar
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maxder2te (98 Kommentare)
am 26.11.2017 08:57

Die Information zu Head stimmt so nicht. Das Werk in Kennelbach existiert noch und es werden dort auch jene so produziert, die Head mit dem Label 'Made in Austria' vertreibt, insgesamt sind das aber keine 15% der Gesamtproduktion. Der Großteil kommt aus dem Werk im tschechischen Budweis.

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