Registrierkassen: Vereinsvertreter fordern Anpassungen
WIEN. Zahlreiche Anzeigen gegen Vereinsfeste in Ostösterreich und die Registrierkassenpflicht ab 1. Mai - damit sind Vereine derzeit konfrontiert.
"Es herrscht eine Pauschalkriminalisierung gegenüber Ehrenamtlichen, die Vorwürfe sind Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung", sagte Sascha Krikler, Initiator der Initiative "Rettet die Vereinsfeste" (RDV), am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
"Wir steuern einem gesellschaftlichen Supergau zu. Wir haben Probleme, Nachwuchs in den Vereinen zu finden", sagte Krikler. Die Mitglieder der Initiative sowie Bundesverbände und Vereinsvertreter präsentierten ihre Forderungen zur Anpassung der Registrierkassenpflicht. Diese betrifft praktisch alle Vereine, denn als maßgebliche Höhe des Barumsatzes wurde ein Betrag von 7.500 Euro pro Jahr festgelegt. Der Gesamtumsatz darf nicht höher als 15.000 Euro sein. Die Dauer eines Festes ist auf 48 Stunden im Jahr begrenzt. Sportvereine sind alle betroffen. Ausgenommen sind Feuerwehr und Rettung - wenn sie ausschließlich eine gemeinnützige Aktivität betreiben. Sobald sie aber ein Fest feiern, bei dem der Umsatz mehr als 15.000 Euro beträgt, betrifft es auch diese Organisationen. Dies bedeutet mehr administrativer Aufwand und zusätzliche Kosten für Vereine.
15 Vertreter aus Landtagsparteien des Burgenlandes, aus Bundesorganisationen der Jugendverbände, aus dem Bereich des Sports, der Kirche, der Landwirtschaft, der Studierenden und Schüler waren am Dienstag anwesend und forderten unter anderem: eine Aufstockung der Umsatzgrenzen und der Grenze von 48 Stunden für ein Fest auf fünf Kalendertage. Ebenso fordert die Initiative eine neue rechtliche Definition für gemeinnützige Zwecke.
Die Vertreter sehen die Vereine als einen Mehrwert für die ländliche Region - für die Gesellschaft, den Tourismus und die Wirtschaft, auch für die Wirte. Der ÖVP-Landesgeschäftsführer Burgenland, Christoph Wolf plädierte "für neue Regelungen und Kooperationsmöglichkeiten, damit Vereine und Wirte leichter zusammenarbeiten können".
Die Gastronomen beklagen, dass Vereine und deren Feste ihnen das Geld wegnehmen. Laut dem Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Mario Pulker, wird die Situation der Wirte am Land nicht berücksichtigt. "Wir wehren uns gegen die geplanten Privilegien für jene Vereine, wie zum Beispiel Parteijugendorganisationen, die etwa steuerfrei Clubbings veranstalten, um sich ihre Vereinskasse anzufüllen", sagte Pulker in einer Aussendung. "Rettet die Vereine" klinge zwar gut, aber es werde nur die halbe Wahrheit erzählt. Pulker stützt sich auf eine kürzlich veröffentlichte Studie, laut der die Anzahl der Vereine seit 1998 um 16 Prozent angestiegen sei, während die Zahl der Wirte um neun Prozent zurückgegangen sei. Pulker hält daher Dorfwirtshäuser für mehr gefährdet als Vereine.
Wenn die Wirte bzw ihre "Vertreter" noch weiter so dahinsudern, dann werde ich das Wirtshausgehen einstellen.
Vereine sind doch nur ein Nebenschauplatz! Sicher hätte man für das Gemeinwohl sorgen können: bspw. pro angemeldeten Nachwuchskicker erhöhen sich die Freigrenzen um EUR 100 (bargeldlos bzw. *2 bei nicht baren Einnahmen)!
Wirklich interessant wirds im ältesten Gewerbe der Welt:
Da sind EUR 7.500 in bar schnell beisammen!!!!!!
von alleswisser (3196) · 26.04.2016 15:17 Uhr
"Diese betrifft praktisch alle Vereine"
So ein Topfen, die allermeisten Vereine haben entweder gar keine Veranstaltung oder irgendwas kleineres, wo es maximal um ein paar tausend Euro geht.
Antwort schreibenMelden
---
So ist das. Topfen.
Bin selber in so einem Verein tätig. Zwei Veranstaltungen, freie Spende, ein paar Getränke. Umsatz im Jahr 5000 Euro, davon 3000 Euro Künstlergage (bar auf die Kralle, die offiziellen Manager sind da recht flexibel). Aus dem Überschuß spenden wir ca. 1500/für wechselnde gemeinnützige Zwecke im Ort, der Rest Dankesessen für Helfer/innen plus Zukunftsvorsorge. Nächstes Jahr könnte das Kpnzert ja floppen und 2000 Minis einbringen. Steuerlich vermutlich nicjt okay, aber von einer Registrierkassa sind wir Lichtjahre entfernt.
Mir kommt vor: Wer in Österreich nicht vorauseilend mitsudert und schimpft, ist kein Österreicher...
Viel mwdialer Sturm um NICHTS.
Bitte die vielen Tippfehler zu entschuldigen. Meine Wurstfinger sind nicjt sooo kompatibel mit dem Smartphone
Bis zur Hälfte schauts so aus, als wären Feste mit 48Stunden begrenzt und darin jede Konsumation belegpflichtig. Das erste stimmt überhaupt nicht, das zweite sehr bedingt.
Die Steuerhinterzieher und Schwarzgeld Sammler jammern! Steuergerechtigkeit gilt nun mal für jeden!
die Unschuldsvermutung auch
bei diesem Thema eher nicht !
Na liebe Övp nicht nur Flüchtlinge sind schuld am Deasaster vielleicht auch die Registrierkasse die kein Mensch versteht!
Vielleicht verstehen will.
Möchte meine Rente auch brutto bekommen,natürlich anonym und selbst versteuern.
Geht nicht oder???
... "Pulker stützt sich auf eine kürzlich veröffentlichte Studie, laut der die Anzahl der Vereine seit 1998 um 16 Prozent angestiegen sei, während die Zahl der Wirte um neun Prozent zurückgegangen sei. Pulker hält daher Dorfwirtshäuser für mehr gefährdet als Vereine."
A so a Bledsinn!
Aussagekräftig in diesem Zusammenhang sind die - noch nicht verfügbaren - Zahlen von 2016.
Da kann man dann vergleichen wieviele Vereine aufgehört haben und wieviel Wirte zugesperrt haben.
Ich habe schon von vielen Vereien gehört, die sich die Registrierkasse nicht antun wollen.
Stimmt. Wenn das letzte bisschen, was den Verein am Leben erhalten hat, auch noch durch Bürokratie und falsche Vorurteile sinnlos erschwert wird, dann lässt mans eben. Da gibt's heuer schon genug Beispiele.
Glaube halt nur nicht, dass deswegen auch nur ein Dorfwirt wieder aufsperrt. Eben weil das (siehe unten) nicht unmittelbar zusammenhängt.
@weinberg93
Naja, die Fragestellung ist müßig. Egal ob verein oder Wirt oder sonsteine Branche wird sagen "Super, wir freuen uns auf die Registrierkasse". Aber ohne Sudern wüssten wir nicht, dass wir uns in Österreich befinden.
@alleswisser: Dass gesudert wird ist klar - und das bestreit ich auch gar nicht. Aber es geht um die Fakten: Wieviel Vereine lösen sich auf, wieviel Wirte sperren zu.
Das sind zwei Fakten, die nichts miteinander zu tun haben, bis nicht das Gegenteil bewiesen ist.
Ich kenne leider mehrere gute Wirte in meiner Umgebung, die jetzt mangels Familiennachfolger zusperren. Da können noch soviele Kebab-Pizze-Steuerignorierer aus dem Boden schießen und auf dem Papier die Gastrobilanz hochhalten.
PS:
wie man weiß, bin ich ja Feuerwehrler. Und NEIN, wir machen KEIN Fest. Dafür haben wir viel zuviel andere Sachen zu tun.
Auch mich hat mal ein Wirt eines Lokals beschimpft "dass wir Feuerwehrler ja eh alle nur in unserem Depot saufen und keiner zum Wirt geht"
Was soll man da sagen ?
1. "Wieso ? ICH bin ja da"
2. "Schau dir deine Kundschaft mal genau an. Der Tisch dahinten ist voller Leute der Feuerwehr xy, dort sitzen welche der Feuerwehr abc, ganz hinten ist ein Tisch voller Musikanten und hier vorne sitzen die Fußballer. Vielleicht solltest du nicht nur schimpfen, sondern deine Leute auch kennen"
Nur weil man nicht mehr in Uniform zum Wirt geht (was man auch nur in Ausnahmefällen tun sollte), heißt das ja nicht, dass "die Feuerwehr" nicht mehr kommt. Man erkennt sie halt nicht gleich. Und gleiches gilt auch für die Musiker, Sportler und alle anderen Vereine.
Ein guter Wirt kennt seine Leute und weiß das.
Zumindest bei unserer örtlichen Feuerwehr (die den Aufenthaltsraum mit Schank im neuen Depot hat) ist es längst nicht mehr so, dass sich die "Alten" literweise niederkübeln. Für die Jüngeren gibt es ohnehin striktes Alkoholverbot.
@alleswisser: ".... Für die Jüngeren gibt es ohnehin striktes Alkoholverbot. "
Das ist ein Blödsinn! Es geht um die Zeit NACH der Übung, alle Geräte weggeräumt, geduscht, Zivilkleidung angzogen etc.
Da soll Alkoholverbot sein? Zum Glück leben wir noch nicht in einem islamischen Staat.
Wozu wurde im neuen Depot eine Schank eingerichtet?
"Die halbe Wahrheit"... dann sollten bitte die Wirte anfangen, die ganze Wahrheit zu sagen !!
1. ist es totaler Topfen, wenn man annimmt, dass die Leute, wenn es kein Fest gibt, zum Wirt gehen und das gleiche dort konsumieren.
2. bei den wenigsten Wirten gibt es im nahen Umkreis mehr als 15 relevante Veranstaltungen, die ihnen Gäste wegnehmen. Bleiben pro Jahr noch immer 350 Tage, an denen KEIN Fest ist.
3. KEIN Wirt muss wegen der Konkurrenz der Veranstaltungen zusperren. Das hat meist andere Ursachen. Z.B. dass die gar nicht offen haben, wenn die Gäste gerne in ein Wirtshaus gehen würden. An Sonntagen etwa.
4. So wie alte Dorfwirte zusperren, floriert aber auch andere, modernere Gastronomie. Was kann die Bevölkerung dafür, wenn sich Zeiten ändern.
5. ....
Da gäbe es noch soviel.
zu 1. und 2.: Es geht nicht darum, dass den Wirten der Umsatz 1:1 weggenommen wird. Aber wer von Pfingsten bis Ferienende fast jedes Wochenende ein Zeltfestgaudium zur Verfügung hat, der hat dann unter der Woche keine Geld mehr und soviel Brummschädel, dass einem nix mehr schmeckt
Schon, aber seien wir uns mal ehrliche: jene Leute, die sich auf den "Festl" tummeln sind meist junge Leute unter 30, der Großteil unter 25, ohne Familie,..
Das sind ohnehin NIE die gewesen, die dem Wirt das Geld gebracht haben !
Ein Grund mehr, dass das nur vorgeschoben wird, um die eigene Unfähigkeit zu verleugnen.
"Diese betrifft praktisch alle Vereine"
So ein Topfen, die allermeisten Vereine haben entweder gar keine Veranstaltung oder irgendwas kleineres, wo es maximal um ein paar tausend Euro geht.