Nationalbank schließt bis 2018 ihre Filiale in Linz
WIEN. Gouverneur Ewald Nowotny präsentierte gestern ein Sparprogramm für die Notenbank.
Bis zum Jahr 2020 will die Osterreichische Nationalbank (OeNB) knapp 100 Millionen Euro einsparen. Im Zuge dieses Sparprogramms sollen nicht nur 93 Stellen gestrichen werden, auch die Zweigstellen in Graz und Linz sowie die Repräsentanz in New York werden bis Ende 2018 geschlossen.
In Österreich wird es somit, abgesehen von der Zentrale am Wiener Otto-Wagner-Platz, nur noch eine Nationalbank-Filiale in Innsbruck geben. "Im Ausland werden wir nur noch ein Büro in Brüssel haben", sagte Gouverneur Ewald Nowotny. Die Repräsentanzen in Paris und London sind bereits vor Jahren geschlossen worden.
Beim Mitarbeiterabbau will sich die Notenbank die "erhebliche Pensionierungswelle" in den kommenden Jahren zunutze machen und so 127 frei werdende Stellen nicht nachbesetzen. Gleichzeitig werden 34 neue Mitarbeiter aufgenommen, die unter anderem für die Bankenabwicklung und die gemeinsame europäische Bankenaufsicht zuständig sein werden. Ende 2014 beschäftigte die Nationalbank 1152 Mitarbeiter.
"Privilegien" nicht betroffen
Die Notenbank hatte bis Ende Juni ein Jahr lang Berater von Roland Berger im Haus, die eine "Optimierungsanalyse" durchgeführt haben. Wie viel das Ganze gekostet hat, verriet Nowotny nicht.
Die viel kritisierten "Privilegien" der Notenbanker – günstige Wohnungen, Tennisplatz, Dienstwagen – waren nicht Teil dieser Optimierungsanalyse. Dennoch dürfte das Sport- und Seminarzentrum der Nationalbank in Langenzersdorf verkleinert werden. "Nächste Woche haben wir eine offizielle Aussprache mit dem Betriebsrat", sagte Nowotny. Es zeichne sich eine Lösung ab, wonach die Mitarbeiter den Sportplatz weiter nutzen können, die Nationalbank aber weniger dafür zahlen müsse.
Der Verkauf der Dienstwohnungen sei schon im Vorjahr eingeleitet worden und werde heuer abgeschlossen, sagte ein OeNB-Sprecher. Dienstwagen seien "kein Thema. Wir haben genau sechs Dienstwagen." Laut Nowotny ist die Nationalbank gerade dabei, "den Komplex Sozialleistungen" einer "großen Revision" zu unterziehen.
Wie sich die Optimierung auf das Ergebnis der Nationalbank 2015 auswirken wird, sei schwer vorauszusagen. Das OeNB-Ergebnis hänge stark an der Entwicklung der Wechselkurse, ein größerer Teil der Veranlagungen notiere in Dollar. "Ich würde mich nicht trauen, jetzt eine Prognose zu machen. Den Sachaufwand halten wir schon drei Jahre hintereinander mehr oder weniger konstant", sagte Nowotny. 2014 hatte die Nationalbank ihr Ergebnis von 298 auf 341 Millionen Euro gesteigert, wovon der Bund als Eigentümer 315 Millionen Euro bekam.
Hm. Haben die jetzt so lange Urlaub - "schließt bis 2018" und dann geht's wie weiter? Neue Mitarbeiter oder kommen die Langzeit-Urlauber zurück?
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;-)