"Mister Silberpfeil" ohne Ablaufdatum
WIEN. Formel 1: Der 52-jährige Wiener Toto Wolff bleibt zumindest bis 2026 Mercedes-Teamchef
Toto Wolff bleibt für weitere drei Jahre Teamchef des deutschen Formel-1-Rennstalls Mercedes. Das gab der Österreicher, der am vergangenen Freitag seinen 52. Geburtstag gefeiert hatte, in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Telegraph" bekannt. Damit wird der Wiener das Team, an dem er 33,3 Prozent der Anteile hält, zumindest bis Ende 2026 leiten. "Am Ende des Tages will ich als Aktionär die beste Rendite erzielen", erklärte Wolff. "Und das Beste bekomme ich von meinem Investment, wenn wir gewinnen."
Er werde nicht an seinem Posten kleben, wenn er glaube, dass ein anderer es besser machen könnte, betonte er. Zusammen mit den Hauptverantwortlichen der anderen beiden Team-Teilhaber, Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius und Sir Jim Ratcliffe von Ineos, hätten sie entschieden: "Lasst uns noch mal machen. Das Risiko ist eher Boreout statt Burnout."
Wolff ist seit 2013 im Amt, unter der Führung des ehemaligen Rennfahrers holten die "Silberpfeile" sieben Mal den Titel in der Fahrerwertung und acht Mal die Konstrukteurs-WM. In den vergangenen drei Jahren hat aber Red Bull die Vorherrschaft übernommen. Max Verstappen ist mittlerweile Triple-Champion.
Der neue Mercedes-Rennwagen, mit dem Rekordweltmeister Lewis Hamilton und dessen britischer Landsmann und Teamkollege George Russell Red Bull angreifen und die Wende im WM-Kampf schaffen wollen, wird am 14. Februar präsentiert. Die neue Saison – mit 24 Grands Prix die längste in der Historie der Motorsport-Königsklasse – beginnt mit dem Großen Preis von Bahrain am 2. März.
Im Dezember des Vorjahres geriet Wolff medial unter Beschuss. Der Motorsport-Weltverband (FIA) hatte die Prüfung von Medienberichten angekündigt, denen zufolge einem Formel-1-Teamchef von einem Mitarbeiter des Rechteinhabers vertrauliche Informationen zugespielt worden seien.
Hintergrund war der Bericht eines Portals über einen angeblichen Interessenkonflikt bei Wolff und seiner Frau Susie, über den sich angeblich andere Formel-1-Funktionäre bei FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem beschwert hätten.
Demnach soll die beim Formel-1-Vermarkter FOM beschäftigte Susie Wolff als Geschäftsführerin der Formel-1-Akademie Zugang zu vertraulichem Wissen aus der Spitze der Rennserie haben und dies angeblich mit ihrem Mann geteilt haben. Toto Wolff könnte im Gegenzug seine Frau über Gespräche zwischen den Teamchefs in Kenntnis gesetzt haben, sodass diese Informationen wiederum zum Rechteinhaber gelangten.
Ermittlungen eingestellt
Die neun anderen Teams der Motorsport-Königsklasse veröffentlichten kurz danach weitgehend gleichlautende Mitteilungen, in denen sie versicherten, dass sie keinerlei Beschwerden wegen eines möglichen Interessenkonflikts beim Weltverband eingelegt hätten. Die Ermittlungen wurden nach zwei Tagen eingestellt.
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