Und ewig lacht der "Djoker"

36 Jahre und kein bisschen müde: Novak Djokovic geht beim Saisonfinale in Turin auf die Titelverteidigung und gleich mehrere Tennis-Rekorde los
"Es ist sehr wichtig, Klarheit darüber zu haben, was man im Leben will, um zu verstehen, wer man ist." Es war keine hohle Phrase, die Novak Djokovic nach seinem diesjährigen US-Open-Titel von sich gegeben hat.
Bevor der Tennis-Weltranglisten-Erste nämlich am Sonntag in Turin gegen den Dänen Holger Rune (Gruppe Grün) in die diesjährigen ATP-Finals startet, scheint der 36-jährige Serbe klarer im Kopf und somit stärker als je zuvor. Nach drei von vier Grand-Slam-Siegen in diesem Jahr sowie seinem Finalsieg zuletzt beim Masters in Paris-Bercy strotzt der "Djoker" vor Selbstvertrauen.
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"Ich strebe nach Rekorden", tönt er. "Ich hatte nie ein Problem, das zu sagen. Und deshalb mögen mich die Leute nicht." Eine Aussage, die einige als Seitenhieb in Richtung Rafael Nadal sehen. Der Spanier hatte gemeint, dass Djokovic "frustriert" wäre, wenn dieser nicht die meisten Grand-Slam-Siege der Tennis-Geschichte hätte.
Nicht nur, dass Djokovic seit heuer mit deren 24 führt, verfügt er über eine Fitness wie seine um teils zehn Jahre jüngeren Konkurrenten. Seine einstigen Erzrivalen haben indes aufgehört (Roger Federer) oder sind verletzt (Nadal).
Eine Palette an Bestmarken
Die Favoritenrolle beim Saisonfinale der besten acht Tennisspieler des Jahres ist die logische Folge. Im Erfolgsfall könnte Djokovic in Norditalien gleich mehrere Bestmarken brechen:
- Alleiniger Rekordsieger: Gewinnt Djokovic in Turin, hat er die ATP-Finals zum bereits siebenten Mal für sich entschieden, womit er an der Spitze der ewigen Bestenliste Federer (6) abschüttelt.
- Schallmauer: Verteidigt Djokovic in Turin genügend Punkte, wird er das Jahr als Nummer eins beenden. Mit 20. November wird er als erster Spieler überhaupt in Summe 400 Wochen lang die Weltranglistenführung innegehabt haben. Auch diese Statistik führt Federer an zweiter Position.
- Preisgeld: Der auch in der Vorrunde ungeschlagene Champion kassiert nicht weniger als 4,8 Millionen Dollar (4,47 Millionen Euro). So viel gab es noch nie bei einem Tennis-Turnier zu verdienen.
Als vermeintlich härtester Herausforderer gilt Carlos Alcaraz. Der Spanier, der am Montag in Gruppe Rot gegen Alexander Zverev eröffnet, hat heuer allerdings seit seinem Wimbledonsieg keinen Titel mehr gewonnen und enttäuschte im Herbst. Der Tiefpunkt war das Zweitrunden-Aus vor nicht einmal zwei Wochen gegen Roman Safiullin beim Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy, davor war er beim 1000er in Shanghai im Achtelfinale gescheitert.
Besser stehen die Vorzeichen unter anderem bei Jannik Sinner. Der Südtiroler hatte nach seinem Sieg in der Wiener Stadthalle, wo er im Finale Daniil Medwedew in drei Sätzen niedergerungen hatte, eigens auf ein Antreten im Paris-Achtelfinale verzichtet, um für Turin Kräfte zu sammeln.
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Erst im letzten Moment qualifiziert hatten sich Alexander Zverev und Neo-Becker-Schützling Rune. Für Zverev, der 2022 verletzt fehlte, ist in seiner Comeback-Saison schon die Teilnahme ein Erfolg.
ATP-Finals, Gruppe Grün, Sonntag: Jannik Sinner (Ita) – Sefanos Tsitsipas (Gre) 14.30 Uhr, Novak Djokovic (Srb) – Holger Rune (Den) 21 Uhr. Gruppe Rot, Montag: Carlos Alcaraz (Esp) – Alexander Zverev (D) 14.30 Uhr, Daniil Medwedew – Andrei Rublev (beide Rus) 21 Uhr.
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