Will Linz weiter am Ball bleiben, braucht man nicht nur Geld
Der Tennis-Klassiker fand gestern mit dem Sieg von Barbora Strycova ein würdiges Ende. Aber wie geht es 2018 weiter?
Ein Duell zwischen Magdalena Rybarikova und Barbora Strycova mag den verwöhnten Tennis-Fan auf den ersten Blick nicht so recht vom Hocker zu reißen. Doch das gestrige Finale beim "Upper Austria Ladies" in der Linzer TipsArena war ein sehenswertes Endspiel, bei dem am Ende die Tschechin Strycova mit 6:4, 6:1 das bessere Ende für sich hatte. Die "international gesehen größte Linzer Sportveranstaltung", wie Bürgermeister Klaus Luger das WTA-Turnier in seiner Stadt bezeichnete, bot erneut eine Woche lang Tennis auf Weltklasse-Niveau.
Soll das weiterhin so bleiben, wird auch in Zukunft weiterhin die öffentliche Hand gefragt sein. Nur dank Geldern von Stadt und Land sowie einigen treuen Gönnern konnte der Klassiker nach dem Ausstieg des langjährigen Hauptsponsors Generali heuer am Leben gehalten werden.
Doch für Turnierdirektorin Sandra Reichel soll das auf keinen Fall zu einem Dauerzustand werden. "Weil sonst muss man wohl einmal sagen, dass es das vielleicht gewesen ist."
Das 1991 ins Leben gerufene Turnier, an dem im Laufe der Jahre Stars wie Serena Williams, Maria Scharapowa, Martina Navratilova und viele mehr teilnahmen, wäre dann mit einem Schlag Geschichte.
Dick am Oberschenkel einbandagiert standen die beiden Finalistinnen gestern auf dem Platz. Das spiegelte auch jene Probleme wider, die auch dem Veranstalterteam Schmerzen bereiten.
Aufgrund der langen Saison sind die Spielerinnen ausgelaugt, die Punkte für das WTA-Finale in Singapur sind dazu längst gesammelt. Titelverteidigerin Dominika Cibulkova und French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko sagten verletzungsbedingt kurzfristig ab. Weil auch die ehemalige Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka, in einen langwierigen Sorgerechtsstreit verwickelt, nicht antrat, fehlte heuer der absolute Topstar.
Dazu vermisst man auch das heimische Zugpferd im Damen-Tennis, wie es Dominic Thiem bei den Herren darstellt, bitterlich. Barbara Haas war der hohen Erwartungshaltung beim Heimturnier auch dieses Jahr noch nicht gewachsen. Hinter ihr klafft ein großes Loch. Auch wenn der Verband spät, aber doch mit dem Leistungszentrum in Linz gegensteuert, liegt das Problem viel tiefer. Entgegen dem internationalen Trend sind hierzulande Mädchen nur schwer für Tennis zu begeistern. Dazu kocht jeder sein eigenes Süppchen. Peter-Michael Reichel blitzte schon vor 20 Jahren mit seiner (guten) Idee ab, in Wien und Linz abwechselnd ein Herren- und Damenturnier auszurichten.
Umso mehr tat ihm gestern der Rückhalt von Steve Simon gut. Der Chef der WTA-Damentour sagte bei seiner Stippvisite in Linz: "Dieses Turnier ist seit vielen Jahren eine Konstante in unserem Kalender. Darauf darf man stolz sein."
Wie viel das wert ist, wird sich in den nächsten Wochen weisen.
Auf Dauer wird man dieses Turnier nicht mit Steuergeldern fördern können...
Man muss dazu auch anmerken dass von den Vereinen obwohl hier teilweise sehr hohe Förderungen ausgeschüttet werden so gut wie nichts beim Jugendtrainings hier ankommt.
Wenn überhaupt ein Jugend Training stattfindet dann nur durch Amateuren aus den letzten Tennis Ligen.
Der Entwicklungsstand eines Tennis Jugendspielers ist also nur abhängig davon was die Eltern an Trainerkosten investieren können.
Allerdings zum Meisterschaftspielen will dann doch jeder Verein einen top ausgebildeten Jugendlichen Tennisspieler in seinem Team haben aber selbst wird nicht viel beigetragen dazu oder?