ÖHB-Nationalteam: Neue Hoffnung und alte Probleme
LINZ. Österreichs Handballer müssen bei der morgen in Deutschland beginnenden EM über sich hinauswachsen
Einen Schuss Realität hatte Teamchef Ales Pajovic Österreichs Handballern vor der Abreise zur morgen in Deutschland beginnenden EM verordnet. Realität in Form eines 30:37 am Montag in Linz gegen Island. Das Ergebnis war deutlich, der Trainer klang nach der dritten Testspiel-Niederlage in Serie dennoch versöhnlich. "Ich bin zufrieden", sagte der Slowene nach dem zweiten Kräftemessen binnen zwei Tagen gegen das skandinavische Spitzenteam. Das "Feuer" sowie die Körpersprache seiner Spieler seien besser gewesen als beim 28:33 am Samstag. Dass es nach dem Gewinn des Vier-Nationen-Turniers Anfang November in Tunesien in der finalen Vorbereitung zu keinem Sieg mehr reichte, störte Pajovic zwar etwas, "uns war aber wichtig, zum Schluss gegen richtig starke Gegner zu spielen". Was brächte es, ergänzte Pajovic, wenn man jetzt mit zehn Toren Unterschied gewänne und es dann bei der EM das böse Erwachen gebe?
Denn in Deutschland, da sind sich alle einig, muss Österreich über sich hinauswachsen, um den angepeilten Hauptrundeneinzug tatsächlich zu schaffen. Zwar war man nach dem Gewinn der Qualifikationsgruppe aus Topf zwei gezogen worden, allerdings hat man aus dem dritten mit Kroatien die vielleicht schwerstmögliche Aufgabe bekommen. Auch gegen Gruppenfavorit Spanien ist die ÖHB-Sieben klarer Außenseiter. "Wir haben eine brutale Gruppe", sagte Pajovic am Rande der gestrigen Verabschiedung durch Werner Kogler, bei der man dem Sportminister ein von allen Spielern signiertes Teamtrikot überreichte. Um einen der notwendigen ersten beiden Gruppenplätze zu erreichen, ist ein Auftaktsieg am Freitag gegen Rumänien praktisch Pflicht.
"Die Kraft ausgegangen"
Hoffnung, dass dem ÖHB-Team der Einzug unter die besten zwölf gelingen kann, machten die ersten 40 Spielminuten gegen Island, in denen die Österreicher gegen Aron Palmarsson und Co nicht nur mithielten, sondern sogar mehrmals in Führung gingen. "Hinten raus ist uns die Kraft ausgegangen", sagte Flügelspieler Sebastian Frimmel. Eine Aussage, die auch Pajovic unterstrich. "Die Topnationen sind in der Breite besser aufgestellt", sprach der Teamchef ein im ÖHB altbekanntes Problem an.
Die erste Sieben rund um Kiel-Superstar Mykola Bilyk hat das Zeug, den Kapazundern ein Bein zu stellen. Braucht die Stammformation mit Fortdauer einer Partie – respektive eines Turniers – allerdings ihre Pausen, ist der Niveau-Abfall oft merklich. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Franko Lastro stehen nur sechs Legionäre im rot-weiß-roten 16-Mann-Kader. Entsprechend kommt es für Österreich darauf an, dass alle fit und in Form sind. Pajovic: "Wir haben nicht den Luxus anderer Nationen."
HC Linz AG: Zweites Spiel, zweites Remis
Topgesetzter Sinner gewann US-Open-Finale in drei Sätzen
Jannik Sinner, der nachdenkliche Champion
Radsport: Erneutes Zeitfahr-EM-Bronze für Christina Schweinberger
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.