Las Vegas, lange die verbotene Stadt für den US-Sport, ist jetzt die Super-Bowl-City
Glücksspiel oder Sport-wetten – das waren für den US-Profisport lange keine Werbepartner, sondern Tabu-Zonen. Las Vegas galt als "verbotene Stadt", die National Football League (NFL) lehnte sogar als Sorge vor Zweifeln an der Integrität des Sports Werbespots für das Spielerparadies ab. Die Zeiten haben sich geändert.
Las Vegas ist inzwischen nicht nur Heimstätte von einigen Profi-Teams, auch als Austragungsort von Sport-Events ist die Metropole in der Mojave-Wüste eine gefragte Adresse. Vorläufiger Höhepunkt beim Aufstieg der "Sin City" zur Sport-Stadt ist das größte Event, das der Profisport zu bieten hat: Am Sonntag findet im Allegiant Stadium von Las Vegas der Super Bowl der NFL zwischen den Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers statt. Weltweit werden 900 Millionen Menschen vor den TV-Geräten live dabei sein.
Vor sechs Jahren wurde die Gesetzeslage in den USA, was die Sportwetten betrifft, gelockert, inzwischen gibt es keine Berührungsängste mehr. Die NFL hat längst mehrere Wettanbieter als Werbepartner, Las Vegas ist Homebase von wichtigen Profi-Klubs wie die Golden Knights, die in der Eishockey-Liga NHL im Vorjahr den Stanley Cup in die Stadt geholt haben. Die Las Vegas Aces haben in der Frauen-Basketball-Liga schon zwei Titel gewonnen. Vor vier Jahren ist das NFL-Team der Raiders von Los Angeles nach Las Vegas übersiedelt. Auch ein NBA-Team könnte bald im Spielerparadies seine Zelte aufschlagen. Superstar LeBron James möchte dort ein eigenes Team auf die Beine stellen, sollte die Basketball-Profiliga 2025 auf 32 Mannschaften erweitert werden.
Ausnahmezustand
In den nächsten Tagen steht Las Vegas aber ganz klar im Zeichen des Super-Bowl-Finales der Football-Asse. Mit etwa 150.000 Hotelbetten kann die Stadt zwar viele Gäste aufnehmen, aber für die Tage rund um das Duell zwischen den Chiefs und den 49ers rechnet man mit Zuständen, wie sie auch für Vegas einen Ausnahmezustand bedeuten. Schon bei der "Opening Night" am Montag waren 30.000 Zuschauer im Stadion, beim Finale am Sonntag (in Österreich am Montag ab 0.30 Uhr/live auf RTL und DAZN) werden es mehr als doppelt so viele sein, obwohl das billigste reguläre Ticket rund 700 Euro kostet. Karten für das längst ausverkaufte Finale auf dem "Zweitmarkt" gibt es ab 8000 Euro aufwärts.
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