Zoidl hat den Sturz verdaut: "Ich war nur zehn Minuten richtig angefressen"

Gestern durfte Riccardo Zoidl das Krankenhaus verlassen, nachdem Oberösterreichs Rad-Ass letzten Freitag am Schlüsselbein operiert wurde. Gleich am ersten Trainingslager-Tag der Trek-Mannschaft in Alicante (Sp) für 2016 war der Mühlviertler in einem Kreisverkehr zu Sturz gekommen. Der Ärger über die neuerliche Verletzung ist beim 27-Jährigen verraucht. Stattdessen laufe die Vorbereitung auf eine der wichtigsten Saisonen seiner bisherigen Karriere schon wieder auf Hochtouren, wie der Sieger der Österreich-Rundfahrt 2013 im OÖN-Gespräch verrät.

OÖN: Wie geht es Ihnen nach der Operation?

Riccardo Zoidl: Ich fühle mich noch etwas matt, aber ich bin guter Dinge, dass ich bald wieder der Alte sein werde. Es ist fast so wie bei meinem ersten Schlüsselbeinbruch im Jahr 2014. Mir wurde eine Platte mit sechs Schrauben eingesetzt.

Wie ist der Sturz passiert?

Wir wurden bereits via Funk über die rutschige Stelle beim Kreisverkehr vorgewarnt. Ich bin gut durchgekommen, aber ein Fahrer vor mir ging zu Boden und hat mich mitgerissen. Wir waren vielleicht mit 15 km/h unterwegs, aber die reichten leider aus. Ich war nur zehn Minuten nach dem Unfall richtig angefressen, aber das legte sich. Besser, es geschieht jetzt so früh in der Vorbereitung als mitten in der Saison.

Ihr Vertrag läuft Ende 2016 aus. Leidet Ihr Rennkalender nun unter dieser Verletzung?

Ende Jänner bei der Mallorca Challenge will ich wie geplant am Start stehen. Im kommenden Jahr geht es für mich um viel, und ich will mich bis Mitte Juli für einen neuen Vertrag in der Pro Tour empfehlen.

Was steht bis dahin für Sie auf dem Programm?

Ich will schon Freitag auf der Rolle sitzen, die Physiotherapie beginnt am Dienstag, und auch die Kraftkammer werde ich sicher besuchen.

Klappt es kommende Saison mit der ersten Tour-Teilnahme?

Es kann gut sein, dass ich beim Giro d’Italia Kapitän Ryder Hesjedal unterstützen muss. Aber die Tour de France bleibt mein ganz großes Ziel.

 

Gogl schwitzt mit dem Rad-Weltmeister

Der Wolfsegger Michael Gogl schwitzt derzeit mit dem zweifachen Tour-Sieger Alberto Contador und Weltmeister Peter Sagan beim Trainingslager des Tinkoff-Teams auf Gran Canaria. Gogl schaffte heuer als Praktikant sensationell den Sprung in die Top-Mannschaft und soll nächstes Jahr bei den großen Frühjahrs-Klassikern wie Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix wichtige Helferdienste leisten. Wie es mit dem Team nach der nächsten Saison weitergeht, steht noch nicht fest. Der Besitzer, der russische Multimillionär Oleg Tinkoff, kündigte für Ende 2016 seinen Rücktritt aus dem Rad-Business an.