Der Schweizer Torjubel hat ein Nachspiel
KALININGRAD. Gruppe E: Verfahren gegen drei Spieler eröffnet.
Das 2:1 der Schweiz gegen Serbien (Gruppe E) hat ein Nachspiel: Die FIFA eröffnete gegen die Schweizer Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner sowie Serbiens Teamchef Mladen Krstajic und Verbandspräsident Slavisa Kokeza Verfahren.
Die Schweizer Torschützen Xhaka und Shaqiri, beide mit Wurzeln im Kosovo, bildeten beim Torjubel mit den Händen einen doppelköpfigen Adler – das Wappentier Albaniens. Der Kosovo, ein Staat mit albanischer Mehrheit, wird von Serbien nicht anerkannt. Für politische Statements sieht die FIFA eine Sperre von mindestens zwei Spielen vor, Kapitän Lichtsteiner machte den Jubel nach. "Es ging hier nicht um Politik, sondern um Fußball", sagte Shaqiri. Xhakas Vater war in den achtziger Jahren bei Protesten im Kosovo gegen die Regierung festgenommen worden und drei Jahre in einem serbischen Gefängnis gesessen.
Serbiens Verband sah sich dazu betrogen, weil ein Elfmeter vorenthalten wurde. Die Attacke von Teamchef Krstajic gegen den deutschen Referee Felix Brych wird ebenso untersucht. "Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat", sagte Krstajic. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte zahlreiche Serben wegen Verbrechen in den Kriegen während des Auseinanderbrechens Jugoslawiens verurteilt. Der Verband vermutet ein Komplott und reichte Beschwerde ein. Kokeza meinte, Serbien sei "Opfer eines brutalen Raubüberfalls geworden".
Hat die CH gespielt oder der Kosovo?