UFC Eferding schenkte Derbygegner ein Tor
LINZ. Nachdem man davor selbst einen irregulären Treffer erzielt hatte; Fair Play hat oft Vorrang.
Über diese Fairplay-Aktion spricht ganz Fußball-Oberösterreich. Ausgerechnet im "Spiel des Jahres" für beide Klubs, dem Lokalderby der 1. Klasse Mitte zwischen UFC Eferding und Askö Eferding/Fraham, spielte sich vergangene Woche beim 2:2-Remis auch die "Fairplay-Aktion des Jahres" ab. Der UFC schenkte Fraham ein Tor, nachdem man davor selbst einen irregulären Treffer erzielt hatte.
Der Hintergrund: UFC-Kicker Rinor Kabashi (21.) erzielte aus einem Schiedsrichterball das 1:1. Seine Rückgabe zu Gäste-Keeper Huemer war – warum auch immer – im Tor gelandet. Weil das runde Leder aber von keinem anderen Spieler mehr berührt wurde, hätte es laut Regelwerk eigentlich ohnehin Abstoß geben müssen. Referee Wohlthan entschied jedoch fälschlicherweise auf Tor.
Ein Problem, das die beiden Lokalrivalen daraufhin in der Hitze des Derbygefechts elegant lösten: Frahams Sebastian Illibauer durfte vom Anstoß weg ohne UFC-Gegenwehr den Ein-Tor-Vorsprung wiederherstellen. "Das war für Spieler und Trainer relativ schnell klar", sagt Eferding/Fraham-Coach Jürgen Ließ über die Fairplay-Aktion.
Eine Situation, die es wenige Tage davor auch beim "ganz großen Fußball" in England zu sehen gab. Da hatte Leeds United im Duell der Aufstiegsrivalen gegen Aston Villa das 1:0 erzielt, obwohl ein Gegenspieler auf dem Boden gelegen war. Leeds-Trainer Marcelo Bielsa "befahl" seiner Elf daraufhin, das gegnerische Team auch ein Tor schießen zu lassen.
Auf den eigenen Vorteil gepfiffen hat in der Frühjahrssaison auch Edelweiß-Kicker Ivica Jurinovic beim OÖ-Liga-Spiel gegen Gmunden (2:0). Nachdem Gmundens Sercan Serbest seinen Unmut über eine Schiedsrichterentscheidung in seiner Muttersprache geäußert hatte, zückte Referee Hintersonnleitner die Rote Karte. Weil aber Jurinovic widerlegen konnte, was der Unparteiische zu hören geglaubt hatte, wurde der Platzverweis zurückgezogen.
OÖFV zeichnet die Fairsten aus
Fair bringt einfach mehr – weshalb der OÖ-Fußballverband mit dem "Fairnesspreis" jedes Jahr die fairsten Teams aller Ligen ins Rampenlicht stellt. Die Preisträger kommen in den Genuss von Prämien in der Höhe von 54.000 Euro. "Schwarze Schafe bekommen meistens eine größere Bühne. Wir wollen aber auch jenen zu Schlagzeilen verhelfen, die nicht auffallen", sagt Verbandsdirektor Raphael Oberndorfinger.
Mit Arnreit (Bezirksliga Nord), Schlierbach (Bezirksliga Süd) oder Nebelberg (2. Nord West) gibt es echte Musterschüler. Sie haben den Fairnesspreis in den vergangenen sieben Jahren mindestens fünf Mal gewonnen, Arnreit sogar sechs Mal.
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Hab den Schiedsrichter am Sonntag in Sipbachzell erlebt, der kanns aber wirklich nicht.
Um den Schiri nicht "aufzublattln" habe ich vor einer Woche die Namen aller Beteiligten verschwiegen.
Da das Tor des UFC den Regeln nach irregulär war, hätte es bei einem Protest von Fraham wohl zu einer Neuaustragung kommen müssen.
Und das passierte dem alten Hasen, Hrn. W.
Kaum zu glauben.