Ein Remis wäre Zellhofer gegen die SV Ried zu wenig
ALTACH. Altachs Sportdirektor Zellhofer war einst Trainer in Ried – für 55 Tage. Das Duell heute (19) bringt ein Wiedersehen.
SV Josko Ried bestreitet heute (19 Uhr) das Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga gegen Altach – ein Oberösterreicher ist schon längst da: Unter Sportdirektor Georg Zellhofer gelang den Vorarlbergern heuer der Aufstieg in die Bundesliga. Ein gänzlich Unbekannter ist der 54-Jährige auch in Ried nicht...
Mit sechs Jahren Abstand: Würden Sie heute anders handeln als 2008, als Sie sich nach nur 55 Tagen im Traineramt einvernehmlich von der SV Ried wegen Differenzen bei der Kader-Zusammenstellung trennten?
Georg Zellhofer: Das ist Schnee von gestern. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Klub, Ried-Manager Stefan Reiter und ich telefonieren regelmäßig. Wir sind weiterhin Freunde und mir gefällt der Weg des Rieder Vereins mit seiner Nachwuchs-Akademie.
Als Aufsteiger liegt ihr Klub Altach derzeit vor Ried in der Tabelle. Wären Sie mit einem Remis heute zufrieden?
Nein. Daheim wollen wir gewinnen. Bei allem Respekt vor Ried, aber diese drei Punkte wollen wir haben und sie wären auch sehr wichtig für uns.
Mit Pecirep (Wallern), Kovacec (LASK) und Zwischenbrugger (Ried) holte Altach im Sommer drei Spieler, die in der Vorsaison noch in Oberösterreich tätig waren. Schlagen sich Ihre Wurzeln in der Altacher Transferpolitik nieder?
Nicht unbedingt. Der Markt in Österreich ist sehr klein, man schaut sich eben um. Darijo Pecirep kannte unsere Trainer Damir Canadi von der gemeinsamen Zeit in Simmering.
Apropos Oberösterreich: Sie waren Pasching-Trainer zur Glanzzeit – was sagen Sie nun zum neuen Modell bei diesem Klub? Der LASK hat ihn mittels Spielgemeinschaft ja praktisch übernommen...
Die Zeit bleibt eben nicht stehen, das Rad im Fußball dreht sich weiter. Jetzt hat Pasching eben diese Funktion. Ich verbinde emotionell aber noch immer sehr viel mit dem Verein. Es war eine schöne Zeit, da steckt viel Herzblut drinnen. Es war auch eine sehr arbeitsintensive Zeit, mit Franz Grad als starker Präsidenten-Persönlichkeit und schönen Erfolgen im Cup und mit den Aufstiegen in der Meisterschaft.
Trainer Oliver Glasner führte das aus Salzburg bekannte Pressing in Ried ein. Kann er damit erfolgreich sein?
Da mische ich mich nicht ein. Generell tut sich in dieser Richtung sehr viel in der Bundesliga, aber bei uns ist Pressing nicht das große Thema. Wir werden uns heute aber darauf einstellen, dass uns Ried auf diese Art attackiert.
LAST-Minute-Transfer?
Ried-Trainer Oliver Glasner erwartet gegen Altach ein „Spiel auf Messers Schneide“. Nachdem zuletzt vor allem die Defensive bröckelte, geht es für Glasner heute vor allem um eines: „Die Sicherheit im Ballbesitz steht im Vordergrund.“
Ob die Rieder vor Ende der Transferzeit am Montag noch zuschlagen? Manager Stefan Reiter: „Derzeit wird gepokert, alle warten ab. Es gibt Kontakte, aber gefühlsmäßig wird es eine Last-Minute-Aktion, sollten wir etwas machen.“ Glasner vertraut seinem Kader: „Die Situation ist nicht so, dass wir einen Zwang haben, uns verstärken zu müssen.“
gegen einen Abstiegskandidaten ist ein Remis für den Aufsteiger zu wenig.