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Matchwinner Arnautovic gab Antwort auf Kapitän-Diskussion

Von nachrichten.at/apa, 13. Oktober 2018, 14:01 Uhr
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Bildergalerie Arnautovic schoss ÖFB-Team zu 1:0-Sieg
Bild: (GEPA)

WIEN. Dem Nations-League-Match gegen Nordirland hat ein österreichischer Fußball-Teamspieler den Stempel aufgedrückt, der schon zuvor in aller Munde gewesen war. Marko Arnautovic schoss am Freitag im Wiener Happel-Stadion das Tor zum 1:0-Sieg und gab damit in der Diskussion um die Kapitänsrolle sein persönliches Statement ab.

Der Wirbel um die angebliche Skepsis mancher ÖFB-Präsidiumsmitglieder, was die Eignung des West-Ham-Profis als Spielführer betrifft, ließ den Wiener nach eigenen Angaben ohnehin kalt. "Das hat alle beschäftigt, mich aber nicht", erklärte Arnautovic. Über seine neuerliche Nominierung als Kapitän erfuhr der 29-Jährige von Teamchef Franco Foda erst am Freitag. "Es war wieder eine Ehre für mich." Arnautovic hatte die Schleife schon vor einem Monat beim 0:1 in Bosnien-Herzegowina getragen.

Sein danach in einem Instagram-Posting festgehaltenes nächtliches Treffen mit Bosnien-Star Edin Dzeko soll in gewissen Kreisen für Unmut gesorgt haben. "Ich denke, ich habe meine Leistung gebracht und den Punkt hinter das alles gesetzt", sagte Arnautovic.

Als einen besonders reizvollen Moment wollte er seinen Treffer nicht bezeichnen. "Wurscht, ob es emotional war, es ist gleichgültig. Ich habe mich gefreut, dass ich das Tor gemacht habe, ich habe mich gefreut für die Mannschaft, weil die hat wirklich sehr hart gearbeitet." Spezielle Genugtuung habe er nicht verspürt. "Ich habe schon genug Gutes getan im Nationalteam, ich brauche nichts mehr beweisen."

Allerdings ließ die Reaktion unmittelbar nach dem Tor darauf schließen, dass sein 20. Tor im 75. Länderspiel für ihn vielleicht doch ein besonderes war. Arnautovic riss sich die Schleife vom Oberarm und zeigte sie unter anderem in Richtung VIP- und Medien-Tribüne. Wem diese Geste gegolten hat, ließ er offen. "Die Tribüne war voll, such' dir einen aus", sagte der England-Legionär zu den Journalisten.

Bei so viel Adrenalin traten die Knieprobleme in den Hintergrund. "Ich fühle mich wie 20, egal, wie viele Schmerzen ich habe. Ich habe Schmerzen, ich habe Probleme im Knie, aber das hält mich nicht auf."

Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass Arnautovic zwecks Schonung für das Premier-League-Match am Samstag gegen Tottenham das ÖFB-Camp früher verlässt. An seiner Stelle könnte am Dienstag im Testmatch in Herning gegen Dänemark Sebastian Prödl als Kapitän fungieren.

Der Steirer freute sich mit Arnautovic: "Unser Matchplan hatte den Inhalt, dass Marko das entscheidende Tor macht und diese Diskussion, die unnötig aufkam, auch klipp und klar beendet und einen Schlussstrich darunter zieht."

Die Kapitäns-Diskussionen haben die ÖFB-Auswahl laut Prödl "überhaupt nicht tangiert. Es war für uns schon vor dem Spieltag ad acta gelegt. Wir haben es kurz angesprochen, kurz abgehakt und in den Matchplan aufgenommen, dass Marko das gleich selber regeln soll."

Dieser Plan ging auf - auch deshalb, weil das Team im Vergleich zum 0:1 in Zenica abgeklärter agierte. "Es war weitaus routinierter als in Bosnien", erklärte Prödl. "Wir hatten mehr Chancen und mehr Zuversicht, das Match zu gewinnen."

Der 31-Jährige freute sich über die engagierte Spielweise seiner Mannschaft: "Wir waren extrem gut, extrem gallig in den Zweikämpfen, und dann hat sich die spielerische Qualität durchgesetzt."

Auch für Arnautovic hat das bessere Team gewonnen. "Ausschlaggebend ist, dass wir das Spiel 95 Minuten dominiert haben, das steht außer Frage." Der ÖFB-Star beklagte die mangelnde Bereitschaft der Nordiren, in der Offensive Akzente zu setzen. "Man hat gesehen, dass sie keineswegs Fußball spielen wollten. Sie wollten mit Ach und Krach nach vorne auf den zweiten Ball."

Dennoch hätte es für die Gäste fast zu einem Punkt gereicht, doch der Kopfball von Will Grigg sprang im Finish von der Stange in die Arme von Goalie Heinz Lindner. "Das war das Glück, das dann auch dazugehört, aber durch so eine Leistung verdient man sich auch das Glück. Das, was wir in Bosnien Pech gehabt haben, haben wir heute Glück gehabt", meinte der Oberösterreicher.

Ansonsten ließen seine Kollegen auf dem ungewohnt holprigen Rasen des Happel-Stadions wenig Chancen zu - die erstmals seit dem 27. März beim 4:0 in Luxemburg eingesetzte Viererkette hielt weitgehend dicht, was Martin Hinteregger zufriedenstellte. "Wir wissen, dass wir in der Fünferkette gut funktionieren, aber auch in der Viererkette gegen gute Mannschaften gut mithalten können", resümierte der Kärntner Innenverteidiger.

Foda: "Sieg war verdient, auch wenn es eng war"

Die Erleichterung über das 1:0  stand Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda ins Gesicht geschrieben. Bei einem Punkteverlust wäre die Chance auf den Nations-League-Gruppensieg wohl dahin gewesen, so aber kann die ÖFB-Auswahl aus eigener Kraft Platz eins holen, in Liga A aufsteigen und sich die Play-off-Hintertür zu einem EM-2020-Ticket offenhalten.

"Die Ausgangsposition ist jetzt besser als vor dem Spiel, wir haben die Trümpfe in eigener Hand", meinte Foda und betonte, der Erfolg sei verdient gewesen. "Wir waren schon in der ersten Hälfte gut, haben aber oft den letzten Pass nicht so gut gespielt." Nach dem Seitenwechsel stellte der 52-Jährige eine Steigerung fest. "In der zweiten Hälfte hat es die Mannschaft sehr gut gemacht, wir hatten da vor allem am Anfang einige Möglichkeiten."

Allerdings musste Foda auch zugeben, dass seine Truppe im Finish ins Schwimmen geraten war: "Da hatten wir bei dem Stangentreffer Glück." Das ändere jedoch nichts am positiven Gesamteindruck. "Klar können wir besser spielen, aber man sieht schon, dass wir Qualität haben. Das Wichtigste ist, dass wir in gefährliche Situationen reinkommen, und da waren wir in diesem Match sehr oft." Daher lautete sein Resümee: "Der Sieg war absolut verdient, auch wenn es eng war."

Zu verdanken hatte man die drei Punkte vor allem Marko Arnautovic, der mit seinem 20. Tor im 75. Länderspiel den Erfolg fixierte. "Er ist ein außergewöhnlich guter Spieler, hat auch viel nach hinten gearbeitet", erklärte Foda.

Der Nationaltrainer hatte den West-Ham-Profi trotz angeblicher ÖFB-interner Skepsis wieder als Spielführer auf den Platz geschickt. "Er war ein würdiger Kapitän, das war er schon in Bosnien. Es freut mich besonders, dass er das Tor gemacht hat", sagte Foda.

Arnautovics Treffer in der 71. Minute vereitelte das Nationalteam-Comeback von Marc Janko. Der 35-Jährige war zu diesem Zeitpunkt schon zur Einwechslung bereit, nahm dann aber wieder auf der Bank Platz. "Durch das 1:0 hat es eine andere Situation gegeben, da brauchst du dann andere Spielertypen", meinte Foda.

Auch wenn Jankos Goalgetter-Qualitäten diesmal nicht benötigt wurden - allein schon seine Nachnominierung sei ein positiver Faktor für die Mannschaft gewesen, beteuerte der Coach. "Es war extrem wichtig, dass er zu uns gekommen ist. Er hat riesigen Spaß gehabt und gut trainiert. Es ist durchaus möglich, dass er am Dienstag gegen Dänemark spielt."

Nicht dabei sein wird hingegen der an einem Muskelfaserriss laborierende David Alaba, der auf der VIP-Tribüne über den Sieg jubelte. "Ich habe mich darüber sehr gefreut, dass er die Mannschaft unterstützt hat. Man sieht, das Team lebt, da wächst etwas zusammen", sagte Foda über den aus München angereisten Bayern-Profi.

Auf Alaba kann Foda wieder im nächsten ÖFB-Lehrgang zählen, wenn es am 15. November im Happel-Stadion gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage später auswärts gegen Nordirland geht. Sollte gegen das Balkan-Team nach dem 0:1 vor einem Monat das direkte Duell gewonnen und danach in Belfast ein Sieg eingefahren werden, ist Österreich Gruppenerster.

Gegen Dänemark ohne Arnautovic und Lainer

Österreichs Fußball-Nationalteam muss am Dienstag beim Länderspiel in Herning gegen Dänemark ohne Marko Arnautovic und Stefan Lainer auskommen. Beide haben mit Kniebeschwerden zu kämpfen und wurden deshalb nach dem Mittagessen am Samstag aus dem ÖFB-Teamcamp in Wien entlassen.

Maximilian Wöber und Konrad Laimer wechselten dagegen zum U21-Team, das am Dienstag in St. Pölten gegen Russland spielt.

Dabei geht es für Österreich darum, mit einem Sieg ins Play-off für die EM 2019 einzuziehen. In diesem ermitteln die vier besten Gruppenzweiten die letzten beiden Teilnehmer für die Endrunde in Italien und San Marino. ÖFB-Teamchef Franco Foda nominierte am Tag nach dem 1:0-Heimsieg in der Nations League gegen Nordirland für das Auswärtsspiel in Dänemark nur Rapid-Abwehrspieler Marvin Potzmann nach.

Gegen Bosnien erwartet Foda im Prater deutlich mehr Zuschauer als gegen Nordirland, als 22.300 Fans - darunter 2.000 lautstarke Anhänger der Gäste - in die Arena kamen. "Ich gehe davon aus, dass das Stadion voll ist und die Hütte brennt", vermutete der Teamchef.

Zunächst aber steht das Testmatch am Dienstag in Dänemark im Mittelpunkt. Mit welchem Kader Foda nach Herning reist, ist noch offen. Arnautovic und Stefan Lainer machen Knieprobleme zu schaffen, sie könnten das ÖFB-Camp ebenso vorzeitig verlassen wie Maximilian Wöber, Konrad Laimer und Xaver Schlager.

Dieses Trio ist für die U21-Auswahl spielberechtigt, die am Dienstag in St. Pölten einen Erfolg über Russland benötigt, um ins Play-off für die EM 2019 einzuziehen. "Die U21 liegt mir sehr am Herzen. Ich werde alles tun, was von meiner Seite möglich ist, damit sie sich qualifiziert", versprach Foda.

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 13.10.2018 20:36

Ein richtiges Vorbild dieser arrogante Sympathieträger, aber zu blöd die Hymne wenigstens ansatzweise mitzusingen,der Gipfel ist aber wenn ein solcher Dolm sich als Käpitän aufspielt.
Außerdem, bitte kein Liveinterview mehr, das ist schon an der Schmerzgrenze..... und jetzt zum Deutschlandspiel, das hat wenigstens mit Fußball annähernd etwas zu tun.

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 13.10.2018 16:41

Bitte um Quellen wo man die Antwort hört von Arnautovic, finde nichts in diese richtung.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.10.2018 16:37

Dass er auf Marcel Koller getroffen ist, war sein größtes Glück.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 13.10.2018 15:53

is eh wurscht wer es angefacht hat , Arnautovic hat eh die Antwort gegeben .

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snooker (4.429 Kommentare)
am 13.10.2018 12:36

Die Kapitän-Diskussion war von den Medien geschürt.
Z.B. Pariasek vom ORF wollte noch nach dem Spiel in dieser "Story" herumstochern!
Zum Glück machten die "Experten" Prohaska und Mählich nicht mit

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alpe (3.482 Kommentare)
am 13.10.2018 14:13

Nein, die Öfb-Funktionäre haben das angefacht.

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