Neo-Berlin-Trainer: Nenad Bjelica und sein Mittelfinger auf der Gugl
BERLIN. Der ehemalige österreichische Erstliga-Coach soll den deutschen Hauptstadt-Klub vor dem Abstieg aus der Bundesliga retten.
Der deutsche Fußball-Bundesligist Union Berlin hat den Kroaten Nenad Bjelica als neuen Trainer verpflichtet. Der ehemalige Coach von Austria Wien und WAC folgt auf den freigestellten Urs Fischer, wie der Tabellenvorletzte des deutschen Fußball-Oberhaus mitteilte. Bjelica trainierte bis Mitte Oktober den türkischen Erstligisten Trabzonspor, weitere Stationen als Coach waren unter anderem Dinamo Zagreb, Osijek, Lech Posen oder Spezia Calcio.
Schon am morgigen Mittwoch steigt Bjelicas Debüt bei Union, in der Champions League geht es gegen Braga. Der 52-jährige Kroate übernimmt die Hauptstädter am sportlichen Tiefpunkt: seit 15 Spielen ohne Sieg, Tabellenvorletzter, mitten im Abstiegskampf.
In Österreich führte er den Wolfsberger AC von der Regionalliga in die Bundesliga, qualifizierte sich mit der Wiener Austria für die Champions-League-Gruppenphase (2013/2014). Aber auch negativ stand er das eine oder andere Mal in den Schlagzeilen: Legendär war nicht nur seine verbale Auseinandersetzung in einem Live-Interview mit Ex-LASK-Coach Didi Kühbauer (damals bei der Admira), auch bei einem Aufftritt in Linz auf der Gugl blieb Bjelica nicht in guter Erinnerung: Beim 3:2-Auswärtserfolg des WAC/St. Andrä am 22. August 2011 verlor er etwa komplett die Nerven.
Video: Kühbauer gegen Bjelica - ein Interview, welches TV-Sender "Sky" 2010 sogar abbrechen musste.
Der sportliche Ausgang der Partie - seine Mannschaft gewann gegen den direkten Aufstiegsrivalen 3:2 - geriet allerdings völlig in den Hintergrund, weil Bjelica die Contenance verlor. Es war die 30. Minute angebrochen auf der Linzer Gugl. Dem LASK wurde von Referee Hirschbichler ein umstrittener Elfmeter zugesprochen. Wild gestikulierend und schimpfend wurde Bjelica auf die Tribüne verwiesen. "Alles musst du kaufen", brüllte Bjelica in Richtung des damaligen LASK-Coach Walter Schachner.
In der zweiten Hälfte leistete er sich den nächsten Skandal: In der 66. Minute wurde dem LASK abermals ein umstrittener Strafstoß zugesprochen. Die Gestiken, die der Kroate darauf von der Tribüne aus zum Besten gab, waren mit einem Griff in die Genitalien und ausgestrecktem Mittelfinger unmissverständlich. Jetzt soll er den Berliner Hauptstadtklub retten.
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Mit DEM haben sich die Berliner eine richtige Kröte ins Nest gesetzt. Da hättens den Kühbauer auch nehmen können. Glasner nicht leistbar?