Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Sellners geheime Mails an Christchurch-Attentäter

Von OÖN, 16. Mai 2019, 00:04 Uhr
Sellners geheime Mails an Christchurch-Attentäter
Sellner wollte mit Tarrant in Wien "auf ein Bier gehen". Bild: APA/HERBERT P. OCZERET

WIEN. Der Kontakt zwischen dem Christchurch-Attentäter Brenton Tarrant und Martin Sellner war offensichtlich enger, als vom Chef der Identitären dargestellt.

Sellner hatte nur ein Mail eingeräumt, in dem er sich im Vorjahr lange vor der Bluttat für eine 1500-Euro-Spende bedankt habe. Laut ZiB 2 wurden nun weitere Mails rekonstruiert, die Sellner im März 2019 Stunden vor einer Hausdurchsuchung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gelöscht habe.

"Wir sollten auf einen Kaffee oder ein Bier gehen, wenn du in Wien bist", heißt es etwa im letzten Mail im Juli 2018, das Sellner nur einen Tag, bevor Tarrant in Österreich ein Leihauto im Zuge seiner Europa-Reise buchte, schrieb. Sellner räumte nun ein, dass er für ein Treffen in Wien bereit gewesen wäre, wenn dieser auf seine Einladung reagiert hätte. Ein halbes Jahr später ermordete der 28-jährige Australier 51 Menschen in Christchurch.

Hartinger-Mitarbeiter

Unter den nun aufgetauchten Korrespondenzen fand sich auch ein Dankes-Mail, das Sellner an einen Kabinettsmitarbeiter von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FP) nach einer Spende gerichtet hat. Genannt werden in diesem Zusammenhang auch zwei weitere kleinere FP-Funktionäre aus Tirol und Niederösterreich. In einer davor vom BVT angelegten Liste von Unterstützern des rechtsextremen Vereins fanden sich diese drei Namen noch nicht.

Die FPÖ hatte mit allen Betroffenen aus ihren Reihen "klärende Gespräche" angekündigt. Aus dem Kabinett von Hartinger hieß es gestern, der Mitarbeiter habe die Spenden an die Identitären vor seiner aktiven Zeit im Ministerium "als Privatperson" getätigt. Seit Kabinettseintritt gebe es keinen Kontakt mehr zu den Identitären.

"Nichts Neues"

Innenminister Herbert Kickl (FP) meinte zu den neu aufgetauchten Mails: Die Vermutung, dass Sellner Teil eines rechtsextremen Netzwerks sein könnte, sei nichts Neues, darauf fußten die Ermittlungen schließlich.

SP-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda und Jetzt-Mandatar Peter Pilz verlangten von Kickl Aufklärung, warum Sellner kurz vor einer Hausdurchsuchung Mails gelöscht habe. Es falle ihm schwer, "hier an einen Zufall zu glauben", sagte Drozda. Seit Jahren sei bekannt, dass es "bis ins Umfeld von Ministerkabinetten" enge personelle, organisatorische und ideologische Verflechtungen zwischen der FPÖ und den Identitären gebe. Pilz vermutet, dass die Razzia verraten worden sei.

mehr aus Innenpolitik

Bablers Premiere auf dem Rathausplatz: "Wir brechen auf in eine neue Zeit"

Herbert Kickl in Linz: "Ich bin der Staatsfeind Nummer eins"

FPÖ möchte in Regierungsverantwortung Inserate "zurückfahren"

Die FPÖ am Urfahranermarkt: Wen Kickl in seiner Rede attackierte

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
linz2050 (6.600 Kommentare)
am 16.05.2019 06:12

Sellner wurde auch kurz vor der Hausdurchsuchung von einer Person aus dem BVT gewarnt! Ich könnte mir vorstellen das diese vom IM Kickleriki stammt bzw. auf dessen Anweisung erging!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen