Rote Nachwehen: Schnabl tritt als Chef der Landes-SP zurück
SANKT PÖLTEN. AMS-Niederösterreich Geschäftsführer Sven Hergovich (34) übernimmt die Parteiführung.
In der SPÖ werde „keine Personaldebatte geführt“, gab sich Niederösterreichs SP-Landesparteichef Franz Schnabl noch Sonntagabend überzeugt - dies obwohl die SPÖ bei der Landtagswahl 3,2 Prozentpunkte verloren hatte und mit 20,7 Prozent auf einen historischen Tiefstand gefallen war.
Eine Personaldebatte war da parteiintern längst am Laufen. Mehrere Landtagsabgeordnete machten bereits am Wahlabend kein Hehl daraus, dass man nun „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen könne“. Auch bei den SP-Gewerkschaftern herrschte Unmut – nicht zuletzt, da es mit Schnabl Unstimmigkeiten bei der Listenerstellung für die Landtagswahl gegeben haben soll.
Am Montag wurde dann der Sankt Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler (SP) deutlich: „Wenn man Wahlen verliert, muss man die Konsequenzen ziehen“, sagte er auf Anfrage der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Parteiintern hatten sich am Montag die Telefonate intensiviert, um Schnabl beim Landesparteivorstand, der um 17.15 Uhr in Sankt Pölten begann, zu einem Rücktritt zu bewegen.
Ein Nachfolger stand da mit Sven Hergovich (34), Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, bereits fest, wie den OÖN aus Parteikreisen bestätigt wurde.
Hergovich startete seine politische Karriere in der Arbeiterkammer Wien und als Referent im Kabinett von Doris Bures. Dann war er im Kabinett von Verkehrsminister Alois Stöger. Seit 2017 arbeitet Hergovich beim AMS Niederösterreich. An der Sitzung gestern Abend in der Landesparteizentrale nahm Hergovich bereits teil.
Kurz nach 20 Uhr traten Schnabl und Hergovich gemeinsam vor die Presse. Schnabl verkündete, dass es einen Neustart auch mit personeller Erneuerung brauche. Er sei froh, dass Sven Hergovich, der seit mehr als eineinhalb Jahren „ganz oben auf meiner Agenda-Liste“ stehe, für die Nachfolge bereit sei. Einstimmig habe der Landesparteivorstand „den Sven“ zum designierten Landesparteichef bestimmt, sagte Schnabl.
Hergovich – er stammt aus Korneuburg, lebt aktuell aber in Wien – bedankte sich bei Schnabl und der SPÖ und verkündete, Mitte Februar in eine Wohnung in St. Pölten zu ziehen.
Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, der als Hoffnung der Parteilinken gilt, hatte dagegen vor dem Landesparteivorstand auf die Frage, ob er denn nicht die Nachfolge von Schnabl antreten wolle, abgewunken: „Ich bin in Traiskirchen ein Mann für die Spitze.“ Babler soll laut „Standard“ für Niederösterreich in den Bundesrat ziehen.
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Die SPÖ hat wenigstens einen Anstand und die Konsequenzen aus dieser Wahl gezogen ! Normal muss die Hanni auch sofort zurücktreten !
Aber die Überheblichkeit und Arroganz siegt !
Da sieht man wieder die "Glaubwürdigkeit" vieler Politiker (einschließlich SPÖ)...am So 29.01. um 20 Uhr noch groß posaunt, dass es keine Personal-Debatte gibt, und keine 24 Stunden später genau das Gegenteil.
Warum wohl glaubt EUCH PolitikerInnen kein Mensch mehr was ?
aus meiner sicht die größere watschen hat nicht die övp, sondern die spö bekommen.
die reaktion der spö macht mir aber hoffnung, dass die sozialdemokratie in ö wieder eine chance bekommt. dieser neue junge mann wird zwar jetzt schon mit dem basti verglichen, ich sehe aber eigentlich das gegenteil was seine inhaltsangaben betrifft.
die reaktion der övp ist für mich enttäuschend, verknöchert altbacken, hoffnungslos. die frau reitlehrerin mag zwar netter anzuschauen sein, ist aber inhaltlich gleichvwie der abgesagelte herman munster.
ja dieser äußerst sympathische Herr Deutsch hat es ja gesagt
Die SPÖ hat als einzige Partei einen Themenwahlkampf Geführt
Aber das blöde Volk ist einfach zu dumm, das zu erkennen und zu würdigen
Es gibt keine bessere Parteiführung als Pamela Rendi Wagner und das,libe SPÖ, sagt alles über den Zustand dieser Partei
Eine Kurz Kopie in Rot brauchen wir nicht …… dass er Babler in den Bundesrat verräumen möchte zeigt schon, dass er sich selber eingestehen muss, dass er die Inhalte von Babler nicht vertritt und den moralischen Anforderungen seines neuen Amtes in keiner Weise gewachsen ist ….. der SPÖ NÖ ist wirklich nicht mehr zu helfen ….. dass sie offensichtlich wirklich kein politisches Gespür haben, haben die allein schon mit dem Design der Wahlplakate mehr als deutlich bewiesen.
Vielleicht sollten Knaus uns Sykora vom Skisport in die Politik wechseln, die sehen die minimalsten Zeitrückstände vom Start weg schon. Politiker müssen erst auf die Schnautze fliegen, bis sie die Fehler bemerken!
Den Babler im Bundesrat kaltstellen ist die dumme Taktik der Arbeiterverräter. Nehme mal an er ist schlau genug, und spielt die Karrieristen-Mespoche volé an die Wand.
Diese geistig verzwergte SPÖ lernt es einfach nicht und wird sich letztlich bei 15% hinter FPÖ und ÖVP wiederfinden. Unfassbar und irgendwie Gott sei Dank.
Die Roten sind einfach zu dumm aufgelegte Elfer,bei denen die ÖVP und die GrünnInnen noch den Tormann herausnehmen, zu verwerten
Einfach unglaublich!
Interessant: Wie schnell alles geht, wenn ein Politiker versagt. Aber wie lange dauert es, bis die selben Leute ein schwindliches Gesetzt zustande bringen.
Ja, die SPÖ ist zerstritten. Von meinen SPÖ-Bekannten wäre glaub ich die Hälfte lieber ideologisch bei den Blauen, die Hälfte lieber bei den Grünen. Zusammengehalten wird die Partei von den immer weniger werdenden Jobs im partei-nahen Bereich. Die zerstrittenen Flügel können sich nicht auf eine Richtung einigen und küren dann immer die farblosesten Nobodies an die Spitze. Und niemand weiß wie diese Abseitsspirale durchbrechen kann.
3 Theorien, jede leicht verifizierbar. 1. Die eine Hälfte wäre gerne bei den Blauen, die andere bei den Grünen --> offenbar nicht, deshalb bleibt auch die Wählerschaft der SPÖ sehr statisch. 2. Die zerstrittenen Flügel können sich nicht einigen und wählen daher immer die farblosesten Nobodies an die Spitze --> Nein, vielmehr wählen farblose Karriereschleimer den nächsten farblosen Karriereschleimer in der Hoffnung, dass er nicht vergisst, dass er als farbloser Karriereschleimer sein Wohlergehen diesen Farblosen verdankt. 3. Niemand weiß, wie man diese Abwärtsspirale durchbrechen kann --> falsch, es werden bloß die, die es wissen, von der parteiinternen Macht ferngehalten, wo es geht. Allerdings wird es mit jeder politischen Totgeburt - und das in schwierigen Zeiten - schwerer, so weiterzuwursteln.
falsifizierbar statt verifizierbar
SPÖ -Parteibuch von der Wiege bis zur Bahre ist nicht das Wahre. Ein freier wilder Stamm mit starken Wurzeln, gehört zur rechten Zeit veredelt.
Die Spö ist intern ein zerstrittener Haufen und mit der möchtegern Kanzlerin werden sie auch keine Wahlen gewinnen.
Die ÖVP wurde in die Tonne getreten, und dass Schnabel gekübelt werden muss, war ebenfalls gestern nach 17.00 Uhr klar. Und auch schon vorher, bitte wer tritt mit Slogans wie "Die rote Hanni" an, jetzt ist er die rote Hanni. Dass die SPÖ aber tatsächlich blöd genug ist, mit dem nächsten Günstling weiterzumachen, überrascht doch einigermaßen, zeigt aber, dass die SPÖ bzw. jene Bonzen, die ihr Leben künstlich aufrechterhalten, nicht mehr allzulange mitnaschen wird.
Amüsant auch die Halblustigen wie der SP-Landesparteichef Egger in Salzburg, die sogar jetzt noch glauben, Doskozil sei die Zukunft! Bitte, der hatte seinen Rüssel in dieser ganzen NÖ-Wahl drinnen, wurde von Schnabel hofiert, der Wahlverlust hat auch sehr viel mit Doskozil zu tun!
JG, na servas. Total authentisch, diese "Genossen". Bald klammert sich wieder ein Karrierist an den Posten, den ihm die anderen Karrieristen, die sich an ihre Posten klammern, zugeschanzt haben in der Hoffnung, dass er ihnen ihre eigenen Posten sichert. Gebt's dem Babler die Chance, oder fahrt's weiter in eurer selbst verschuldeten Geisterbahn.
Mir (als OÖler, der in NÖ eigentlich nur die Mikl-Leitner kennt und die medial auffälligen Waldhäusl und Landbauer) erscheint, dass Schnabl (64) nur ein Bauernopfer war. Weil die SPÖ keine Personaldecke hat und er sich opferte.
Man sollte daher dem Schnabl nicht negativ nachreden, sondern Danke sagen, dass er sich das überhaupt angetan hat.
Gib ein Spendenkonto bekannt, der Mann ist so arm, ich spende.
Die SPÖ hat sehr wohl geeignetes Personal, aber die Netzwerke der Blinden halten sich oben und die Sehenden unten.