Regierung oder Opposition? SPÖ sucht ihre Linie
WIEN. In einem waren sich hochrangige SP-Vertreter gestern ausnehmend einig: Offiziell machten alle Parteichefin und Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner die Mauer.
So auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: Es werde heute im Vorstand und Präsidium "keinerlei personelle Diskussionen geben", sagte er gestern Abend.
Das Ergebnis sei "kein gutes", aber "es ist sicher nicht an der Spitzenkandidatin gelegen", so Ludwig, der "inhaltliche Konsequenzen" forderte. Auch Vorarlbergs Landesparteichef Martin Staudinger stellte sich hinter Rendi-Wagner, ebenso sein Kollege aus Niederösterreich, Franz Schnabl und Vize-Klubchef Jörg Leichtfried. "Selbstverständlich wird sie weiter Parteichefin bleiben", sagte er.
Weniger Rückhaltsbekundungen gab es für Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda, der auch den EU-Wahlkampf gemanagt hatte, bei dem die SPÖ auf 23,9 Prozent abgerutscht war.
Oberösterreich gegen Koalition
Uneinigkeit herrscht in der SPÖ bei der Frage, ob das Ergebnis ein Auftrag für eine Regierungsbeteiligung ist. Skepsis kommt etwa aus Oberösterreich: Nicht nur Landesparteichefin Birgit Gerstorfer ist gegen eine Koalition mit den Türkisen (siehe Interview auf Seite 7), auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger sieht "alles andere als einen Auftrag zu regieren". Die "völlige Reorganisation der Partei" solle aus der Opposition heraus passieren, sagte er. "Kein Thema" ist eine Regierungsbeteiligung auch aus Sicht der Vorarlberger SPÖ.
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Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Wahlrecht für Nicht Österreicher, kein Wort zu Auva, Gkk, kalter Progression, das ist die Vertretung der Arbeitnehmer? Lässt Euch weiter von Drozda, dem Grossindustriellen Androsch usw beraten Die 8% Partei wird Euch sicher sein
Die SPÖ vermittelt schon sehr stark den Eindruck, dass in der Führung sehr viele Akademiker sind, die sich im Partei- und Beamtenbereich mit sehr bescheidenem Aufwand und Top Gehältern hoch gearbeitet haben.
Dass diese nicht mehr die Probleme und Themen von weniger privilegierten Personen verstehen, ist irgendwie verständlich. Und die ständig gleichen einstudierten Sprüche klingen einfach nicht ehrlich und authentisch. Was Bures über Kern gesagt hatte, gilt ebenso für Rendi-Wagner und Drozda, zu wenig Draht zum Bürger, kein politisches Geschick.
Europaweit fällt den Sozialdemokratien nichts zu Globalisierung, Vermögenskonzentration, Konzernherrschaft, Umweltpolitik, Immigration, Working Poor, Sozialabbau, Reallohnverlusten, Wohnkostenexplosion etc. ein.
Man braucht wieder fixe Punkte die Solidarität unter den Menschen erzeugen und ein Aufzeigen von den Ungereimtheiten zwischen Hackler und Unternehmerund der Globalisierung der Konzernstandorte.
Den Roten ist einfach die Balance zwischen Selbstverantwortung und staatlicher Hilfe verloren gegangen. Die Globalisierung erfordert sehr konsequent, sich von der weinerlichen österreichischen Sichtweise zu verabschieden, dass der Staat für alles verantwortlich wäre. Diese Grenzlinie fehlt der SPÖ.
Doskozil wüsste schon, wie man einen Kurz kurz hält ... ☻
Bei dem schlechten SPÖ-Wahlergebnis im Burgenland wäre ich mir nicht mehr so sicher.
Gerstorfer liegt völlig richtig. Luger hat schnell verstanden, wo es lang geht.
Die Gerstorfer hats verstanden? Wenn das stimmt,muss sie sofort zurücktreten!