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Ministerin Raab: "Österreich hat die falsche Form der Zuwanderung"

Von nachrichten.at/apa, 04. Oktober 2023, 12:19 Uhr
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Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) ist derzeit in Kanada. (Archivaufnahme) Bild: VOLKER WEIHBOLD

OTTAWA. Integrationsminister Susanne Raab (ÖVP) will qualifizierte Arbeitskräfte schon im Vorfeld besser auf einen Aufenthalt in Österreich vorbereiten. Das ist ein Schluss aus ihrer gegenwärtigen Kanadareise.

Konkret dachte sie im Gespräch mit Journalisten an, Online-Deutschkurse, Orientierungsprogramme oder auch Mentoringinitiativen bereits dann zu starten, wenn die künftigen Beschäftigten und deren Familienangehörige noch gar nicht in Österreich sind.

Ähnlich geht ja Kanada vor, dessen für Migration zuständigen Minister Marc Miller Raab am Dienstag in Ottawa traf. Dazu könnte auch gehören, die Anerkennung von Qualifikationen bereits vom Ausland aus zu starten. Grundsätzlich konstatiert Raab, es brauche Programme nicht nur für jene, die schon in Österreich sind, sondern auch für jene, die sich auf eine legale Anreise vorbereiten, inklusive Familienzusammenführung.

Weniger hält Raab vom kanadischen Modell, die Qualifikation angeworbener Fachkräfte nicht nachzuprüfen. Dort basiert das System auf Selbst-Angabe, dafür haben die Zugewanderten auch keine fixe Aussicht, in ihrem erlernten Beruf einen Job zu bekommen. Immerhin gibt es Programme, die sich darum bemühen, dass die Neuankömmlinge zunächst zumindest in verwandten Branchen unterkommen.

Die Ministerin kann sich das in Österreich höchstens in einzelnen Sektoren vorstellen. Grundsätzlich glaubt sie, dass die neue Form der "Rot-Weiß-Rot-Karte" mit einem Plus von zuletzt 50 Prozent den richtigen Weg vorgibt.

Zuwanderung schließe keine Lücken

Einmal mehr bekräftigte Raab ihre Position, dass Österreich die falsche Form der Zuwanderung habe. Diese schließe aufgrund von Ausbildungsmängeln nicht die Lücken, die es am Arbeitsmarkt gebe - dabei brauche es qualifizierte Zuwanderung. Freilich - so betont Raab - müsse man weiter denken als bisher. Es gehe jetzt bei qualifizierter Zuwanderung nicht nur um Ärzte und Ingenieure, sondern auch um Branchen wie Gesundheit, Tourismus und Gastronomie.

Was die unqualifizierte Zuwanderung nach Österreich angeht, pocht die Ministerin auf mehr überregionale Vermittlung. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn ein anerkannter Flüchtling nach zwei Jahren noch immer nicht nach Tirol vermittelt werden könne, selbst wenn es dort einen Job für ihn gebe. Auch bei der Höhe der Sozialleistungen würde Raab ansetzen, um zur Aufnahme von Beschäftigung zu motivieren.

Raabs Treffen mit ihrem neuen Amtskollegen, das auch im Plan einer verstärkten Zusammenarbeit in Sachen Migration mündete, kollidierte am Dienstag mit der Sitzung zur Wahl des neuen Speakers des kanadischen Abgeordnetenhauses, an der die Ministerin eine Zeit lang selbst auf der Publikumstribüne teilnahm. Die mitten in der Legislaturperiode ungewöhnliche Wahl war notwendig geworden, nachdem der bisherige Parlamentschef Anthony Rota zurückgetreten war. Er übernahm die Verantwortung dafür, dass beim Parlamentsbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein 98-jähriger ukrainischer SS-Veteran eingeladen war.

Neuer Speaker ist Greg Fergus, der erste Schwarze in dieser Funktion. Er wurde nach seiner Kür durch das House of Commons einer alten Tradition entsprechend von Premierminister Justin Trudeau und dem konservativen Minderheitsführer Pierre Poilievre spaßeshalber auf seinen neuen Stuhl gezerrt.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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tim29tim (3.367 Kommentare)
am 08.10.2023 08:11

Daß wir uns wie Kanada Zuwanderer nach Arbeits-Bedarf aussuchen und sie dann schnell in den Arbeitsmarkt integrieren, dort wo Mangel herrscht, ist ein guter Ansatz von ÖVP-Integrationsministerin Raab.

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laskpedro (3.621 Kommentare)
am 05.10.2023 10:32

ah frau minister ..auch schon munter ... welche überraschende erkenntnis sie da wohl als letzte in diesem land gewonnen haben

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faun (650 Kommentare)
am 05.10.2023 09:42

Der Kanada-Urlaub hat ja wirklich viele neue Erkenntnisse gebracht. Leider wird jedoch der qualifizierte afghanische Raketenforscher leider keine Zeit haben für einen online-Deutschkurs oder ein Orientierungsprogramm, da er gerade sein Qualifikations-Anerkennungsformular ausfüllen muss. Ich würde daher schon auf das kanadische Modell setzen und erst gar nicht die angegebenen Qualifikationen überprüfen, hier könnte man ein bisschen mehr Vertrauen seitens der Behörden entgegenbringen.

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RainerHackenberg (1.909 Kommentare)
am 05.10.2023 08:04

Wie wäre es, wenn m an Flüchtlinge sofort arbeiten liesse? Dann hätte diese Neiddebatte auch ein sofortiges Ende !

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Pegasus14 (676 Kommentare)
am 05.10.2023 12:58

Welche Arbeit kann man ihnen zumuten?
Was die Wirtschaft braucht sind Facharbeiter
die wird unter den Flüchtlingen selten finden .

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kpader (11.506 Kommentare)
am 05.10.2023 07:03

Ups!
Auch schon aufgewacht?

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hbert (2.343 Kommentare)
am 04.10.2023 19:38

Dazu braucht man keine Reise über den Teich, das wird schon seit Jahren von leider "falschen" Personen gefordert - d.h. Jahre, wenn nicht Jahrzehnte verschlafen!
Gegen legale Einwanderung - und genau das kommt heraus - ist nichts zu sagen, vorausgesetzt die Qualifikation stimmt. Und die muss vorher schon bestätigt sein, bevor der zukünftige Immigrant noch einen Fuß ins Land setzt.
Vielleicht wachen die Politiker doch noch auf, spät, aber ev. doch.
Zuwanderung hat es immer schon gegeben, aber eben nur solche, die gebraucht werden, und nicht jene, die einfach hereinkommen und unwillens sind, sich zu integrieren.
Dagegen hat sich noch nie jemand gewehrt.
Was nicht iO ist, wenn Einreisende einfach durch viele "sichere" Länder reisen, um dann bei uns "Asyl!" rufen.

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u25 (5.169 Kommentare)
am 04.10.2023 16:00

Guten Morgen

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analysis (3.778 Kommentare)
am 04.10.2023 15:48

Die "legale" Zuwanderung nach Ö ist den beiden verfrühten EU-Osterweiterungswellen zu "verdanken".
Der Dank der Österreicher gilt allen Profiteuren aus Industrie, investierenden Landwirten und sonstigen Finanzkreisen.
Mit den Abgaben der "reichen" EU-Mitglieder wurden neue profitable Produktionsstätten, Großgüter und Ost-Neugründungen finanziert.
Die Sozialflüchtlinge aus dem Osten belasten unsere Systeme gesellschaftlich und finanziell.
Danke EU mit deinen Lobbisten!

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 04.10.2023 14:08

Endlich Sachleistungen statt Geld, sagen sogar deutsche SPD ler, dann hört sich die Zuwanderung von selbst auf und viele würden auch aus Österreich verschwinden, wenn sie dazu auch noch arbeiten müßten, erst recht.
Solange alle unsere Politiker zu feig sind, hier in dieser Form zu reagieren, werden weiterhin zig tausende Zuwanderer Österreich „heimsuchen“.
Aber wie immer, reagieren werden wir dann wenn’s endgültig zu spät ist.
Bis dort hin hören und lesen wir weiter „ wir müssen uns das anschauen“.

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rmach (15.800 Kommentare)
am 04.10.2023 13:59

Wenn eilner eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Ohne Reise wäre das sicherlich nicht herauszufinden gewesen.
Was machen unsere Aussenämter, so den ganzen lieben Tag?

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metschertom (8.171 Kommentare)
am 04.10.2023 13:52

Frau Minister, warum praktiziert ihre Partei nicht diese "neue Linie"? Jeder vernünftig denkende Normalo weiß dass die aktuelle Zuwanderung der denkbar falscheste Weg ist. Ebenso die Toleranz gegenüber ausländischen Straftätern und nicht Integrationswilligen!

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 04.10.2023 14:11

Wenn man sich genauer anschaut was und wer Politiker vor ihrer politischen Karriere waren, dann wird uns klar, dass eben auch jetzt nicht mehr zu erwarten ist.
Das gilt natürlich quer durch alle Parteien.

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rmach (15.800 Kommentare)
am 04.10.2023 15:35

Das hört sich ja an, als hätte die Politik die Post und die ÖBB nahtlos abgelöst, oder?

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Proking (2.663 Kommentare)
am 05.10.2023 13:02

Die Meldung ist guat.

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