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Ibiza-Ausschuss: Ex-Novomatic-Chef Neumann als schweigsamer Zeuge

10. Juni 2020, 00:04 Uhr
Ibiza-Ausschuss: Ex-Novomatic-Chef Neumann als schweigsamer Zeuge
Die Maske, diesmal als Symbol für Verschwiegenheit beim ehemaligen Novomatic-Boss Harald Neumann Bild: APA

WIEN. Glücksspiel-Manager Harald Neumann schließt aus, dass es einen "Deal mit der FPÖ" gegeben hat.

"Novomatic zahlt alle." Dieser im "Ibiza-Video" von Ex-FP-Chef Heinz-Christian Strache aufgestellten Behauptung wollten gestern die Abgeordneten im Ibiza-Untersuchungsausschuss auf den Grund gehen. Mit Harald Neumann, bis zu seinem Rückzug heuer im Februar Vorstandschef des Glücksspielkonzerns Novomatic, hatte man auch einen prominenten Insider zu Gast.

Doch der Ex-Manager strapazierte vor allem die Nerven der Mandatare mit serienweisen Entschlagungen. Er sei Beschuldigter in der Causa Casinos und werde erst nach vollständiger Akteneinsicht vor der Staatsanwaltschaft aussagen. Nur ganz zu Beginn wurde Neumann ausführlich: Es habe "keinen Deal zwischen Novomatic und der FPÖ oder irgendeiner anderen Partei gegeben".

Ihm selbst "war und ist es fern, Amtsträger zu bestechen". Die eingangs zitierte Behauptung habe der Urheber längst zurückgenommen und sich dafür entschuldigt. Und: "Ich glaube Herrn Strache", sagte Neumann, der danach schmallippig blieb.

Etwa beim von Ex-FP-Mandatar Markus Tschank geführten "Institut für Sicherheitspolitik", an das die Novomatic 240.000 Euro überwiesen haben soll. Er kenne das ISP, die Kooperation laufe bis 2021, sagte Neumann. Tschank hat heute die Gelegenheit, im Ausschuss mehr ins Detail zu gehen.

Dass der Ex-FP-Bezirksrat Peter Sidlo, den die Justiz als Teil eines Gesetzesdeals sieht, als Finanzvorstand der Casinos Austria qualifiziert war, ist für den Ex-Casag-Aufsichtsrat Neumann ausreichend durch Gutachten belegt. Danach wurde der widerspenstige Zeuge vorzeitig entlassen. SPÖ und Neos wollen nun ein Gutachten zu den Entschlagungsrechten einholen und Neumann noch einmal laden.

Im Anschluss war Matthias Purkart an der Reihe. Der Oberstaatsanwalt ist bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft für die Auswertung der Chatverläufe in der Causa Casinos zuständig. Purkart bestätigte die Aussage von Strache, wonach es auch einen Chatverlauf zwischen ihm und Kanzler Sebastian Kurz (VP) gab. Protokolle dazu sind allerdings bisher nicht im U-Ausschuss gelandet. Der Staatsanwalt berichtete auch, dass ÖBAG-Chef Thomas Schmid, der in der Causa Casinos im regen Austausch mit Neumann gestanden sein soll, im Zuge einer Hausdurchsuchung seine privaten Handydaten samt WhatsApp gelöscht habe.

Als dritter Zeuge wäre Alexander Merwald, Geschäftsführer der Novomatic-Schwesterfirma Novo Equity GmbH, an der Reihe gewesen. Wegen der fortgeschrittenen Zeit wurde die Anhörung Merwalds, bei dem eine "Preisliste" für Lizenzen gefunden wurde (siehe Kasten), verschoben.

Ex-Staatssekretär Fuchs wehrt sich

„Termin vor Weihnachten Fuchs“, wegen dieser und ähnlicher bei Novomatic-Manager Alexander Merwald sichergestellten Notizen verdächtigt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ex-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FP) der Bestechlichkeit. In dem den OÖNachrichten vorliegenden Papier findet sich neben einer Preisliste für drei Lizenzen auch die Randnotiz „50K SF“, was die Ermittler als „50.000 Euro sucess fee“, also Erfolgsprämie interpretieren. Laut „Krone“ geht die WKStA von 281.750 Euro aus, die Novomatic vertraglich zugesichert haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie davor der Glücksspielkonzern wies Fuchs gestern die „Verdächtigungen“ zurück. Es habe „keinen Deal mit der Novomatic oder dieser zuzurechnenden Personen gegeben“, sagte der FP-Abgeordnete. (luc)

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10  Kommentare
10  Kommentare
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Analphabet (15.426 Kommentare)
am 10.06.2020 19:01

Neumann ist es sicher leid, sich mit Personen unterhalten zu müssen, die von Wirtschaft und weltweit wirtschaftlichen Normalitäten keine Ahnung haben.

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 10.06.2020 12:22

jeder zeuge, der hier vernommen wird, hat dreck am stecken für 500 jahre gefängnis.

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( Kommentare)
am 10.06.2020 12:18

Im Vergleich zur ÖVP/Türkis/Kurz sind die Burschenschafter der FPÖ ein harmloser Kindergarten.

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Gast1973 (157 Kommentare)
am 10.06.2020 09:02

Auf derstandard.at gibt es einen Liveticker über den U-Ausschuss. Unglaublich, was dort zu Tage kommt. Dachte da geht's um die FPÖ, dabei steckt ja die ÖVP noch tiefer drin.

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Alfred_E_Neumann (7.233 Kommentare)
am 10.06.2020 11:09

Natürlich versucht man, die ÖVP anzupatzen. Darum geht es doch primär, wo die FPÖ nicht einmal mehr in der Regierung sitzt.

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Gast1973 (157 Kommentare)
am 10.06.2020 11:37

Das ist kein Anpatzen. Die sind schon so dreckig, die kann man nicht noch mehr Anpatzen. Die ÖVP hat sich bereits am 1.U-Ausschuss Tag, mit dem ÖVP Mann Gerstl selber ins Visier genommen.

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danielsteiner (487 Kommentare)
am 10.06.2020 08:55

Dass neben denauf wundersame Weise verschwunden Chatverläufen zwischen Kurz und Strache im U-Ausschuss von Purkhart auch noch geschwärzte Kurz Termine, die mit dem Sido-Postenschacher in Verbindung stehen dürften, präsentiert wurden, halten die OÖN also nicht für berichtenswert? Die neue Normalität im dunkelschwarzen Oberösterreich?

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Alfred_E_Neumann (7.233 Kommentare)
am 10.06.2020 11:09

Der Sido hat damit nix zu tun.

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rotkraut (4.039 Kommentare)
am 10.06.2020 08:12

Na ja, sooo schweigsam war er nicht, man muß darüber einfach nur berichten zB über das Sponsoring der Novo für den AloisMock Verein, Vorsitzender Sobotka ÖVP.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 10.06.2020 04:43

"Der Staatsanwalt berichtete auch, dass ÖBAG-Chef Thomas Schmid, der in der Causa Casinos im regen Austausch mit Neumann gestanden sein soll, im Zuge einer Hausdurchsuchung seine privaten Handydaten samt WhatsApp gelöscht habe."

... und die gelöschten Daten sind verloren?
Nein, die lassen sich erneut herstellen, solange das Handy nicht "GESCHREDDERT" wurde, wie bei Kurz seiner Festplatten!

Überhaupt halte ich der U-Ausschuss für zwecklos, denn die Befragten vom Staatsanwalt beschuldigten, können sich mit der Aussage "gegen mich läuft ein Strafverfahren" vor ihrer Aussage ganz einfach drücken.

Der U-Ausschuss welcher über Monate dauert, ist mMn nur eine Bereicherung für die Mitglieder und Abgeordneten, mehr nicht!

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