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Badelt: "In der Not dürfen Staatsschulden auch steigen"

Von nachrichten.at/apa, 24. September 2022, 19:29 Uhr
Christoph Badelt
Fiskalrats-Chef Christoph Badelt  Bild: Weihbold

WIEN. Der Präsident des Fiskalrats, Christoph Badelt, spricht sich bei Fortdauer der Krise auch für die Unterstützung von Unternehmen bei den Energiekosten aus.

Allerdings dürften diese nur einen Teil ihrer Zusatzkosten ersetzt bekommen, so Badelt im Ö1-"Mittagsjournal". Unterstützt werden sollten außerdem nur Unternehmen, die nicht ohnehin in Konkurs gehen, die in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gefährdet sind und die ihre erhöhten Kosten nicht auf die Preise überwälzen können.

Auch Haushalte könnten bei Fortdauer der Krise weitere Unterstützungen erhalten - und davon müsse man ausgehen. In beiden Fällen sollten diese Hilfen aber entweder als Einmalzahlungen oder befristet erfolgen, meinte Badelt. "In der Not dürfen die Staatsschulden auch steigen", betonte der Schuldenwächter. Das Eintreten breiter Armut dürfe nicht passieren. Sobald sich aber ein Ende der Krise abzeichne, brauche es einen Konsolidierungspfad.

Derzeit geht der Fiskalrats-Chef von einem Budgetdefizit von rund vier Prozent des BIP für heuer aus. 2023 dürfte es "keineswegs niedriger" sein, so Badelt in der "Krone". Im Juni lag die Schätzung der Schuldenwächter noch bei 2,9 Prozent (2022) bzw. 1,4 Prozent (2023). "Solange wir im Krisenmodus sind, muss man die Mehrkosten in Kauf nehmen, aber man darf sie nicht mutwillig verdoppeln."

Kritik an Verteilung nach Gießkannenprinzip

Erneut übte Badelt in Ö1 Kritik an der Konstruktion der bisherigen Hilfsmaßnahmen. "Ich glaube, dass ein zu großer Teil des Geldes nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird." So würden auch Menschen unterstützt, die Wohlstandsverluste mehr oder weniger wegstecken könnten. Umgekehrt hätte man bei Menschen, die es wirklich brauchen, durchaus großzügiger sein können. Im Büro des Fiskalrats habe man sich etwa ausgerechnet, dass man sich zwei Drittel der Kosten für die Strompreisbremse hätte sparen können, wenn man die Hilfen fokussierter verteilt hätte.

Leise Kritik übte Badelt an den von der Gewerkschaft organisierten Anti-Teuerungs-Demos am vergangenen Wochenende. "Sie können Inflationsprobleme nicht verbieten, Sie können sie nicht wegregulieren." Wenn man mit der Forderung "Runter mit den Preisen" auf die Straße gehe, klinge das so, als ob die Regierung die Macht hätte, diese auch tatsächlich hinunterzusetzen. Natürlich spiegle die Gewerkschaft nur die Stimmung in der Bevölkerung wieder, aber: "Ich halte es für nicht gut, diese Stimmung zu verstärken."

Bei den derzeitigen Lohnverhandlungen glaubt Badelt, dass es "vernünftig wäre, sich bald zu einigen" und auch die weitgehende Abschaffung der kalten Progression bei den Abschlüssen zu berücksichtigen. Das ergebe sich daraus, weil ja künftig Lohnerhöhungen nicht durch Abgabenerhöhungen wieder weggenommen werden.

Eine Übergewinnsteuer will Badelt auf EU-Ebene angehen. "Ich glaube, es wäre gut, hier etwas zu tun", meinte er. Der Teufel stecke aber im Detail, etwa was Abgrenzungen betreffe bzw. Standorteffekte. Daher wäre es jedenfalls besser, diese auf der EU-Ebene zu machen.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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hbert (2.304 Kommentare)
am 25.09.2022 21:53

In der Not sicher, aber eine künstlich erbeigeführte Not ist doch etwas Anderes

- Milliarden unkontrolliert für Corona-Maßnahmen aus dem Fenster werden
- Sich selbst laufen eine Erhöhung des Entgelts zuzustimmen
- Das Volk laufend mit neuen Abgaben belasten
- der Industrie laufend höhere Auflagen stellen
- unfähig sein, der illegalen Migration einen Riegel vorzuschieben
- ..

Apropos Klimabonus:
Vor einem Jahr (!) von anderen Politikern beschlossen - warum wussten sie schon von dieser Kostenexplosion? - und dann nicht fähig sein, diese zu evaluieren und an die Gegenwart anzupassen?

Die Grüninnen sind fast größere Ignoranten wie Türkis!
In deren Augen gilt Liberalität nur den Neu-Zugezogenen, alle anders Denkenden sind einfach rechts oder gleich N A Z I S!

Wenn das Tragen einer Österreichischen Tracht schon in dieses Eck gedrängt wird, sollte man wissen, wie deren Hase läuft!

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teja (5.872 Kommentare)
am 25.09.2022 14:23

Unter Schuldenkanzler Kreisky hatten wir 17% Staatsverschuldung, mit den Wunderknaben und der Wirtschaftspartei ca. 80 oder 85%.

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Peter2012 (6.196 Kommentare)
am 25.09.2022 11:10

Die Bundesregierung macht keine sinnvollen Unterstützungen!!!

z.B.: Pendlereuro

Auch Arbeitnehmer welche den Wohnort näher als 10 Kilometer zum Arbeitsort haben leiden unter der Inflation und unter den hohen Energiepreisen!!!

Auch Babys, Kinder und Teenagern würden 500 Euro Klima- und Teuerungsbonus gehören da auch diese unter der Inflation und Energiepreise leiden!!!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.440 Kommentare)
am 25.09.2022 08:50

Seit Kurz sind wir wohl im Dauernotstand... Aber die SP könne nicht wirtschaften, heißt es immer.

Weg mit der Gießkanne und gezielte Hilfe für die, die es wirklich brauchen!

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Utopia (2.617 Kommentare)
am 25.09.2022 08:44

Wer bestimmt, was Not ist und ob die Not groß genug ist?
Schuldenmachen ist Diebstahl, wenn nicht die, die die Schulden machen, die Schulden auch selbst zurückzahlen. Wenn der Staat Schulden macht, lässt er die Kinder und Ungeborenen irgendwann dafür bezahlen und lässt sich heute dafür von uns feiern.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.440 Kommentare)
am 25.09.2022 08:51

Oft spekuliert man auch drauf, dass Inflation (die Guthaben entwertet) auch die Staatsschulden verringern lässt.

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Siemit57 (14 Kommentare)
am 25.09.2022 07:12

Jo eh, unsere Nachkommen werden das alles bezahlen! Dümmer geht's immer!

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JosefBroz (4.525 Kommentare)
am 24.09.2022 20:41

Auch dieser Kurz-Jünger wird hoffentlich bald verschwunden sein.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 25.09.2022 12:11

Erstaunlicherweise hörte man von Bardelt gerechtfertigte Kritik am Verhalten der Gewerkschaft.

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