Heer steckt 535 Mio. Euro in Infrastruktur
WIEN. Aber Amtsgebäude Garnisonstraße wird geschlossen – Stellungsstraße muss nach Hörsching.
Von den 1,3 Milliarden Euro, die das Bundesheer als sogenanntes Sicherheitspaket in den Jahren 2016 bis 2020 zusätzlich bekommen wird, sollen 535 Millionen Euro in die Infrastruktur fließen. Diese Mittel werden für die Sanierung von desolaten Unterkünften und Sanitärräumen in den Kasernen sowie Sport- und Schießanlagen verwendet. Ebenfalls geplant: der Bau von neuen Werkstätten und Garagen. Das kündigten gestern Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SP) und Generalstabschef Othmar Commenda an.
Gut 300 Liegenschaften hat das Heer zu verwalten. Doskozil will nun "zeitgemäße" Arbeitsbedingungen für das Kaderpersonal und ordentliche Unterkünfte für Rekruten schaffen. Einiges werde nicht von heute auf morgen gehen, räumte der Minister ein. Es gebe durchaus Nachholbedarf, seien doch aufgrund des Spardrucks in der Vergangenheit einige Projekte hintangestellt worden.
Doskozil gab gestern auch bekannt, dass der Verkauf von Kasernen gestoppt sei und die dafür eigens geschaffene SIVBEG (Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft) aufgelöst werde.
Vom Stopp beim Kasernenverkauf ist in Oberösterreich die Tilly-Kaserne in Freistadt betroffen (wir berichteten). Dort soll in Zukunft auch das neu zu schaffende Jägerbataillon 15 eine Heimat finden.
Das Aus beim Kasernenverkauf hat allerdings keine Auswirkung auf das Amtsgebäude Garnisonstraße in Linz. Trotz des mehrfach im Land geäußerten Wunsches nach Aufrechterhaltung will der Minister an der Schließung festhalten (einzig ein Gebäude soll dort weiter militärisch – vom Heeresnachrichtendienst – genutzt werden).
Um die geplante Übersiedlung der Stellungsstraße zum Fliegerhorst Vogler in Hörsching mit Ende 2017 sicherzustellen, werden dort einige Gebäude generalsaniert. Noch nicht im Budget berücksichtigt, aber angeblich angedacht ist ein Neubau für die Stellungsstraße. Im Infrastrukturprogramm 2020 berücksichtigt ist dagegen die Generalsanierung der Mannschaftsunterkunft in der Towarek-Kaserne in Enns.
Eine Million Quadratmeter verkauft
Das Bundesheer hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 20 Liegenschaften in Oberösterreich durch die Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft (SIVBEG) veräußern lassen. Der Gesamterlös für diese knapp eine Million Quadratmeter lag bei rund 59 Millionen Euro.
Den höchsten Erlös erzielte die SIVBEG beim Verkauf der Hillerkaserne in Linz-Ebelsberg. Für die rund 17,2 Hektar mit Mannschafts-, Büro- und Garagengebäude zahlte die Privatstiftung aus der XXXLutz-Gruppe im heurigen Februar 41 Millionen Euro.
In Oberösterreich verzichtete das Bundesheer in den vergangenen Jahren auch auf die Trollmann-Kaserne in Steyr (2008), die Kremstal-Kaserne in Kirchdorf/Krems (2012) sowie die militärischen Anlagen in Obertraun plus Seilbahn (2012). Neben diesen Liegenschaften wurden Teilbereiche beim Truppenübungsplatz Treffling (2010), der Hessen-Kaserne in Wels (2007), beim Amtsgebäude Garnisonstraße (2008, 2012) sowie die Übungsplätze Hochholz (2007), Enghagen (2006) und Bürogebäude Obertraun (2015), Wels (2008) und Freistadt (2007) verkauft.
Familiennachzug: ÖVP will Regeln verschärfen
FP-Mandatar Haider: "Das macht uns auch nicht zu US-Knechten"
ORF-Pressestunde: Vilimsky stellt sich in Spionageaffäre hinter AfD
EU-Wahl: ÖVP für geschützte Grenzen und gegen Überregulierung
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Für 1 Million Quadratmeter nur 59 Millionen Euro? schlechter Schnitt... und auf die zu investierenden 535 Mio fehlt auch noch ein bisslwas ! Wo soll denn das Geld plötzlich herkommen ? von den Registrierkassen ?
Das scheint der wahre Grund zu sein, warum sich die Aktienmärkte weltweit heute so stark erholt haben! Das Startup-Unternehmen "Heeresgüter und Kasernen An- und Verkauf" ist scheinbar die größte Innovation der 2. Republik? Dafür ist allen bisherigen und den heutigen zuständigen Verantwortlichen, der große Till-Eulenspiegel-Orden mit Quasten und Schellen zu verleihen.
Warum so viel Geld ins Bundesheer investieren wenn die EU doch den Friedensnobelpreis bekommen hat ?
Da bin ich aber gespannt, wie man in Freistadt ein komplettes Bataillon unterbringen will. Unterkunftsmäßig und so.
Das größte Verbrechen am Heer war, die Kaserne Ebelsberg zuzusperren. Der Herr Prader und der Herr Raffetseder müssten sich eigentlich disziplinär dafür verantworten müssen! (Und einmal, ein einziges Mal ist kein Minister daran schuld, dieser komplett schwachsinnige Plan ist rein in OÖ gewachsen.)
Jetzt wird das Heer wieder aufgestockt, aber einmal zugesperrte und verkaufte Kasernen kriegt man nie mehr zurück. Traurig.
der Platter hat aber noch mehr Blödsinn gemacht...
Mit Platter hat der Ausverkauf des Heeres angefangen, Darabos und Klug haben munter weitergemacht.
Ich sag es nicht gern, aber der letzte wirklich gute BMLV war tatsächlich Scheibner. Doskozil bleibt erst mal abzuwarten, auch Klug hat stark angefangen und dann leider noch stärker nachgelassen.
die beiden letzten verteidigungsminister besonders der situationselastische KLUG haben das heer regelrecht kaputtgespart.
letzterer bekam dafür noch vor kurzen einen hohen verdienstorden der republik österreich.