FPÖ nimmt neuen Anlauf zum Kampl-Ausschluss
WIEN. Die FPÖ hat den 2014 verhängten Parteiausschluss des Gurker Bürgermeisters Siegfried Kampl vor drei Monaten revidiert.
Es sei beim Ausschlussverfahren ein Formalfehler passiert. Das habe das Kärntner Landesparteischiedsgericht festgestellt, so die Begründung des FPÖ-Klubchefs im Kärntner Landtag, Christian Leyroutz.
Doch die FPÖ werde einen neuerlichen Anlauf nehmen, um Kampl auszuschließen, kündigte gestern der Vize-Parteichef und Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer an. "Der inhaltliche Grund hat sich ja nicht geändert", sagt Hofer. Kampl wurde 2014 ausgeschlossen, weil er sich in einem Interview nicht vom Nationalsozialismus distanzieren wollte. Bereits einige Jahre zuvor hatte Kampl im Bundesrat Deserteure der Wehrmacht als "Kameradenmörder" bezeichnet.
"Jemand, der mit dem Nationalsozialismus liebäugelt, hat in der FPÖ nichts verloren", sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache beim Ausschluss Kampls 2014. Kampl hofft mittlerweile, dass es zu einer Aussprache kommt und er von den Verantwortlichen der Partei rehabilitiert wird. Dazu werde es nicht kommen, kündigte Norbert Hofer an. "Der Formalfehler wird jetzt behoben und der Ausschluss damit umgesetzt", sagt Hofer.