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"Die wahrscheinlich intensivste und turbulenteste Phase meines Lebens"

Von Wolfgang Braun, 29. April 2017, 00:04 Uhr
Pamela Rendi-Wagner
Pamela Rendi-Wagner Bild: (Volker Weihbold)

LINZ. Die neue Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SP) über ihren ersten 1. Mai, die Genusskomponente in der Politik und ihre Erfahrungen mit militanten Impfgegnern.

An ihrem Oberösterreich-Tag besuchte Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SP) das Primärversorgungszentrum in Enns und auch den neuen Newsroom der OÖNachrichten. Im Interview sprach sie über ihre ersten Wochen in der Politik.

 

Sie sind seit kurzem SPÖ-Mitglied. Werden Sie am Montag beim 1.-Mai-Aufmarsch dabei sein?

Selbstverständlich.

Ist es Ihr erstes Mal?

Ja, ich freue mich drauf. Es ist alles spannend und neu in den vergangenen sechs Wochen. Auch das.

Wie gefällt Ihnen die Politik?

Ich war inhaltlich während meiner Tätigkeit als Sektionschefin im Gesundheitsministerium nah an der Politik. So ganz neu ist mir die Materie also nicht, aber das Ganze hat schon noch eine andere Dimension, als mir bisher bekannt war. Die ersten zwei Wochen als Ministerin waren wahrscheinlich die intensivste und turbulenteste Phase meines Lebens.

Konnten Sie es auch genießen?

In den ersten zwei Wochen war die Genusskomponente noch relativ klein, aber mittlerweile steigt die Freude mit jedem Tag.

Haben Sie schon Bekanntschaft mit den unzähligen Fallstricken in der Politik gemacht?

Möglicherweise habe ich sie in meinem Optimismus nicht gesehen, und wir haben Glück gehabt, dass wir darüber gesprungen sind. Mir wurde ja prophezeit, dass es mit der Ärztekammer ganz schwer wird. Aber die Zusammenarbeit funktioniert gut.

Gerade die rebellische Ärztekammer hat sich sehr positiv zu Ihrem Entwurf zu den Primärversorgungszentren geäußert. Wie ist Ihnen denn das gelungen?

Wenn es um solche revolutionären Projekte wie die neue Primärversorgung geht, dann steht außer Zweifel, dass wir das nur mit den Gesundheitsberufen gemeinsam schaffen, und da sind die Ärzte eine entscheidende Gruppe. Einer meiner ersten Anrufe als Ministerin galt daher dem Ärztekammerpräsidenten. Ich wollte, dass die Ärzte wieder an den Verhandlungstisch zurückkommen. Ich wollte mit ihnen gemeinsam den Entwurf finalisieren, das ist uns gelungen, es ist ein Kompromiss, ein gemeinsamer Entwurf.

Vergangene Woche ist Ulrike Rabmer-Koller als Chefin des Hauptverbandes zurückgetreten. Sie hat kritisiert, dass es im Gesundheitssystem an Reformwillen mangle. Ist das so?

Der Rücktritt war eine persönliche Entscheidung, die ich zur Kenntnis nehme. Alleine in den vergangenen Tagen haben wir – unter anderem mit dem Gesundheitsplan 2021 – eine Reihe an Projekten beschlossen, die beweisen, dass bei allen Partnern im Gesundheitssystem hohe Motivation und Wille zu Reformen vorhanden sind.

In Oberösterreich gibt es immer wieder Unmut, dass die gut wirtschaftende Oberösterreichische Gebietskrankenkasse hohe Ausgleichszahlungen für andere defizitäre Kassen leisten muss. Wird sich das jemals ändern?

Sie wissen, dass Sozialminister Alois Stöger eine Studie über die Sozialversicherungen in Auftrag gegeben hat. Den Bericht habe ich noch nicht auf dem Tisch, aber er wird die Basis sein, uns mit den Sozialversicherungen an den Tisch zu setzen und über Effizienz und Organisationsstruktur zu diskutieren. Alois Stöger und ich werden uns im Sommer ernsthaft mit dem Bericht auseinandersetzen.

Da sind Sie sehr optimistisch. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Sie im Sommer schon Wahlkampftermine für den Herbst koordinieren müssen?

Für mich stellt sich die Frage einer vorgezogenen Neuwahl nicht. Für mich zählen die nächsten rund 16 Monate bis zum regulären Wahltermin, das ist mein Horizont. Das ist eine gute Zeit, um noch vieles auf den Boden zu bringen.

Gesundheitsexperten kritisieren, dass Österreich zu viele Spitäler hat, das treibe die Kosten. Muss es hier Reformen geben?

Eines der Ziele der neuen Primärversorgungszentren ist gerade die Entlastung des ambulanten Spitalsbereiches. Hier erwarten wir uns mittelfristig einen großen Fortschritt. Vor zehn Jahren schien es unmöglich, dass diese Versorgungszentren gelingen. Jetzt sind wir in der Umsetzung, das ist ein gewaltige Modernisierung, die für die Patienten eine wohnortnahe, erstklassige Versorgung bringt.

Sie sind Impfexpertin. Vor wenigen Tagen hieß es, dass die Zahl der Masern-Erkrankungen in Österreich wieder steigt. Ist das in unseren Zeiten nicht besorgniserregend?

Masern sind eine schwere Krankheit, wir nehmen das sehr ernst und werden eine bundesweite Masern-Impfkampagne starten. Wir haben vor allem Impflücken bei Kleinkindern und jungen Erwachsenen, eine halbe Million der 15- bis 30- Jährigen ist nicht adäquat geimpft. Zielgruppe der Kampagne sind vor allem die Verunsicherten, die wir mit sachlichen Argumenten überzeugen wollen. Vehemente Impfgegner sind eine sehr kleine Gruppe, die jedoch laut auftritt. Wir wissen, dass wir diese Gruppe nicht bekehren können, mit medizinisch wissenschaftlichen Argumenten dringt man hier nicht durch, da ist der Widerstand gegen das Impfen fast eine Glaubensfrage.

Ihr Vorname Joy Pamela ist ungewöhnlich. Wie kam es dazu?

Der ist eine Kreation meines Vaters, der es in den 70er Jahren originell fand, einen Namen zu wählen, der unüblich ist. Sie können sich vorstellen, dass es nicht immer einfach war, mit einem so seltenen Namen aufzuwachsen.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Analphabet (15.424 Kommentare)
am 30.04.2017 15:37

Der hübschen Dame sind auch die Einsparungen das wichtigste Anliegen. Unser Steuergeld wird anderwärtig verbraten.

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restlach (649 Kommentare)
am 29.04.2017 15:45

Fakt ist auf jeden Fall das von 1000 gegen Zecken geimpfte Kinder 10 an Leukemie erkranken, Fakt ist auch das die Wahrscheinlichkeit das man an einem Zeckenbiss (die paar Arten Zecken gegen die man impfen kann) erkrankt niedriger ist als einen bleibenden Schaden davon zu tragen (z.B.: Allergie)

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 29.04.2017 15:56

Stimmt, ich kenne auch einen Fall, der nach einer Zeckenschutzimpfung an Gehirnhautentzündung erkrankte und wochenlang im KH lag.
Deshalb bin ich auch nicht geimpft, dieser Wirkstoff dürfte zu wenig erprobt sein.
Alle anderen vom Honigsammler angeführten Impfungen habe ich. Man muss halt manchmal, auch beruflich, weg von der warmen Ofenbank.

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Gugelbua (31.952 Kommentare)
am 29.04.2017 13:17

zum Ministeramt: bei der Fluktuationsrate lohnt sichs kaum die Namen zu merken.
Heut schimpft sich schon jeder als EXperte nur weil er mal ein Buch gelesen hat grinsen
nicht jeder ist für jede Impfung geeignet, es gibt genug Behinderte durch Impfungen, weil eben an der Verträglichkeitsprüfung gespart wird !
Massen Impfungen sind ein Milliardengeschäft der Pharmaindustrie.
können aber mit Bedacht eingesetzt, ein Segen sein !

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danube (9.663 Kommentare)
am 29.04.2017 14:21

Warum macht man zum Masernimpfen schon wieder eine teure Kampagne?
Geldverschwendung, es wäre besser bei den Impfzusätzen für mehr Transparenz zu sorgen, die Hersteller brauchen diese nämlich nicht angeben. Als Gesundheitsministerin hätte sie Gelegenheit, entsprechende Gesetze vorzuschlagen.

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Gugelbua (31.952 Kommentare)
am 29.04.2017 14:28

was kann schon eine Quotenfrau gegen die Macht der Pharmalobby ausrichten ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 13:10

> Gesundheitsexperten kritisieren, dass Österreich zu viele Spitäler hat,

Sind das Experten aus den Medien oder aus den Landeshauptstädten oder aus den Landesregierungen?

In Linz hat einmal ein Richter als SPÖ-LH-Kandidat zur Landtagswahl die gleichen zentralistischen Vorstellungen gehabt. Mit Hubschrauber gegen den Stau grinsen

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( Kommentare)
am 29.04.2017 14:54

was willst von an Richter:
er ist unabhängig und unabsetzbar....
nur unersetzbar ist er nicht.

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danube (9.663 Kommentare)
am 29.04.2017 12:56

Als Impfexpertin kann sie sicher eine unabhängige Studie vorweisen, die belegt, dass sie überhaupt wirkt. Die meisten Pro-Impf Studien wurden von den Herstellern gemacht, Deklarationspflicht über die Inhaltsstoffe gibt es keine.
Impfgegner "bekehren" zu wollen, ist auch ein Hinweis dafür, dass es sich eher um eine Wissenschaftsreligion handelt.
Impfstoffe werden ja auf Krebszellen gezüchtet und die Keime soll ich meinem Kind unter die Haut spritzen lassen? Nein Danke!

http://www.impfkritik.de

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 29.04.2017 13:14

Cholera, Typhus und Pest sind eigentlich ganz harmlos, an Tollwut stirbt man zwar und Malaria und Hepatitis sind ein bisserl lästig.
Gegen das braucht man sich alles nicht schützen, auf der sicheren Ofenbank.
Aber schon bei Gartenarbeiten wäre eine Tetanus-Impfung nicht schlecht.
Es kommt nur auf den Umgebungsradius darauf an. Jäger sind sicher gegen Zeckenbisse geschützt, aber das sind in deinen Augen sicher auch Idioten.

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danube (9.663 Kommentare)
am 29.04.2017 14:15

Honigsammler,
die süffisante Aufzählung von scheinbar durch impfen ausgemerzten Krankheiten beeindruckt mich nicht. Habe nach unabhängigen Studien gefragt und wie so oft keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Auch geimpfte bekommen diese Krankheiten und das können teure Kampagnien nicht gut machen.
An die Illusion vom Impfwunder glaube ich nicht!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 29.04.2017 14:25

Das ist eine Art Religion, dein Anti-Impfglaube.

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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 30.04.2017 10:54

@ danube

Wozu noch irgendwelche Studien. Machen Sie die Augen auf, die furchtbaren Pocken sind ausgerottet. Und nur ein paar Traumtänzer zweifeln daran, dass dies durch die (fast) lückenlose Impfung gelang. Ihre Theorie, die Sie zuletzt gepostet haben ist lachhaft.

Aber wenn man unbedingt an etwas glauben will, dann geht das schon. Viele sonst intelligente Gläubige sind auch heute noch davon überzeugt, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und das vor 5-6 Tausend Jahren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2017 12:43

Ich rede nicht für andere Zeitungsleser aber mich interessiert das Innenleben einer Ministerin nicht. Die Hofberichterstattung fürs Gmiat aus der Exekutive. Gar nicht.

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